sestertiarius

erlaubt. Heilige Messe in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus missa cantata - Amt Pfarrkirche …

@Kritikus: Nein, mein Bester, es klingt nicht wie "barabarabara", sondern wie "Hokuspokus" (Hoc est enim corpus meum). Vielleicht überschätzen Sie im übrigen die Länge des Kanons und damit Ihren Zeitgewinn? Ich würde sagen, Sie kriegen - im austrainierten Zustand - bestenfalls zwei Halbe gekippt und den Obstler zum Aufwachen. Denn die Zeit, die die Bedienung braucht, um Ihnen das gewünschte …More
@Kritikus: Nein, mein Bester, es klingt nicht wie "barabarabara", sondern wie "Hokuspokus" (Hoc est enim corpus meum). Vielleicht überschätzen Sie im übrigen die Länge des Kanons und damit Ihren Zeitgewinn? Ich würde sagen, Sie kriegen - im austrainierten Zustand - bestenfalls zwei Halbe gekippt und den Obstler zum Aufwachen. Denn die Zeit, die die Bedienung braucht, um Ihnen das gewünschte geisthaltige Substitut zu kredenzen, müssen Sie ja mit einrechnen - schließlich sind viel mehr Leute beim Frühschoppen als bei der Frühmesse ... Guter Tip von Säufernase zu Säufernase: Sparen Sie sich gleich auch das ganze Drumherum um den Kanon - besonders das Confiteor und die Predigt -, nur so ist Genuß ohne Reue garantiert!
sestertiarius

erlaubt. Heilige Messe in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus missa cantata - Amt Pfarrkirche …

@Gabi: Wenn ein Priester im Novus Ordo den Kanon still betet, widersetzt er sich den Vorschriften der Institutio Generalis Missalis Romani. Ich zitiere § 32 aus der Fassung von 2002: "Natura partium «praesidentialium» exigit, ut clara et elata voce proferantur
et ab omnibus cum attentione auscultentur." In der m.W. noch nicht approbierten deutschen Übersetzung: "Die Texte, die der Priester als …More
@Gabi: Wenn ein Priester im Novus Ordo den Kanon still betet, widersetzt er sich den Vorschriften der Institutio Generalis Missalis Romani. Ich zitiere § 32 aus der Fassung von 2002: "Natura partium «praesidentialium» exigit, ut clara et elata voce proferantur
et ab omnibus cum attentione auscultentur." In der m.W. noch nicht approbierten deutschen Übersetzung: "Die Texte, die der Priester als Vorsteher spricht, verlangen von ihrem Wesen her, daß sie mit deutlicher und lauter Stimme vorgetragen und von allen aufmerksam angehört werden." Zu den sogenannten Präsidialgebeten - die eben nicht (mehr) still gebetet werden dürfen - gehört in allererster Linie die Prex eucharistica (vgl. § 30), die sich bekanntlich vom Sursum corda bis zur Doxologie erstreckt.
sestertiarius

licet. Heilige Messe in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus missa cantata - Amt Pfarrkirche …

Aber, liebe Elisabeth, ich bitte Sie: nicht der Rede wert! Ihr Kommentar hat mich nur deshalb zur Stromfeder greifen lassen, weil er ein Zitat ist: und dieses Zitat stammt von sestertiaria ...
Klangvolle Grüße!More
Aber, liebe Elisabeth, ich bitte Sie: nicht der Rede wert! Ihr Kommentar hat mich nur deshalb zur Stromfeder greifen lassen, weil er ein Zitat ist: und dieses Zitat stammt von sestertiaria ...

Klangvolle Grüße!
sestertiarius

licet. Heilige Messe in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus missa cantata - Amt Pfarrkirche …

@Alle Lateinfreunde mit Hang zum "katholischen Fundamentalismus": quod licet tradi, non licet radi.
@Eulenspiegel: Nicht jedes Wortspiel ist gelungen, und nicht jedes muß jeder witzig finden, keine Frage. Mein schlichtes Gemüt amüsierte die Übertragung von "bos" auf ein modernes Rindvieh; daß Herrn Bon Jovis Name (der sich ursprünglich Bongiovi schrieb - vielleicht aus ital. "buono Giove", der …More
@Alle Lateinfreunde mit Hang zum "katholischen Fundamentalismus": quod licet tradi, non licet radi.

@Eulenspiegel: Nicht jedes Wortspiel ist gelungen, und nicht jedes muß jeder witzig finden, keine Frage. Mein schlichtes Gemüt amüsierte die Übertragung von "bos" auf ein modernes Rindvieh; daß Herrn Bon Jovis Name (der sich ursprünglich Bongiovi schrieb - vielleicht aus ital. "buono Giove", der gute Jupiter?) für diesen Kalauer herhalten muß, ist sein Pech, wird ihn aber wohl nicht weiter vom Singen abhalten. Die Chiffre ist beliebig austauschbar - "non licet Schumi" wäre inhaltlich ebenso vertretbar, jedoch leider kein reimendes Wortspiel gewesen.

@Elisabeth: Man(n) kann durchaus Klassikfreund und mit einer Sopranistin verbandelt sein, die gerade Bruckners f-moll-Messe probt, und trotzdem gelegentlich seinen Lauscherchen schweres Metall gönnen mögen. Da kracht es so richtig - dagegen wirken Bon Jovi und seine Truppe wie eine Combo des Neuen Geistlichen Liedes. Ich ziehe diesen Krach dem Ehekrach vor ... Mein Seelenheil sehe ich durch die sporadischen Ausflüge ins dunkle Gesangsfach kaum gefährdet: die geröhrten Verslein verstehe ich nämlich nicht (und wenn ich die Texte verstünde, verstünde ich sie wahrscheinlich nicht). Aber - mit Verlaub - die Riffs sind abgefahren! (Um sie würdigen zu können, muß man wiederum in der Klassik zu Hause sein ...)
sestertiarius

quia. Heilige Messe in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus missa cantata - Amt Pfarrkirche …

Immer noch nicht so recht, aber schon besser ... (ist aber doch eine Unicode-Schrift?)
sestertiarius

quia. Heilige Messe in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus missa cantata - Amt Pfarrkirche …

Na, hat mit meinem griech. Zeichensatz nicht so recht klappen wollen ...
sestertiarius

quia. Heilige Messe in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus missa cantata - Amt Pfarrkirche …

@cantate: Sehr gerne stattgegeben (vgl. etwa Petron. 46, 4 "ego illi iam tres cardeles occidi, et dixi quia mustella comedit" - eindeutig ist "daß" gemeint).
T°low émÆn.More
@cantate: Sehr gerne stattgegeben (vgl. etwa Petron. 46, 4 "ego illi iam tres cardeles occidi, et dixi quia mustella comedit" - eindeutig ist "daß" gemeint).

T°low émÆn.
sestertiarius

quia. Heilige Messe in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus missa cantata - Amt Pfarrkirche …

@cantate: Herzlichen Dank zunächst für Ihre Antwort! Zwei Einreden möchten Sie mir bitte gestatten:
1. οτι (habe ich frech aus Ihrem Text herauskopiert - keinerlei Ahnung habend, woher ich hier griechische Zeichen nehmen sollte), also οτι ist schon in der Ilias als Kausalpartikel belegt; eine Übersetzung mit quia oder kausalemquod kann daher durchaus vom Original gefordert sein. Für eine …More
@cantate: Herzlichen Dank zunächst für Ihre Antwort! Zwei Einreden möchten Sie mir bitte gestatten:

1. οτι (habe ich frech aus Ihrem Text herauskopiert - keinerlei Ahnung habend, woher ich hier griechische Zeichen nehmen sollte), also οτι ist schon in der Ilias als Kausalpartikel belegt; eine Übersetzung mit quia oder kausalemquod kann daher durchaus vom Original gefordert sein. Für eine elliptische Sentenz wie die fragliche würde ihr Autor das Wort quia vermutlich stets in der üblichen, weithin bekannten Bedeutung gebrauchen - er hat keinen (etwa metrischen) Grund, quasi durch quia zu ersetzen, zumal ich keinen Beleg für eine solche semantische Gleichsetzung finden kann (Unvermögen meinerseits?).

2. Ich habe schlichtweg ein Verständnisproblem (Unvermögen II meinerseits?): "WEIL sie die erste Messe war ..., die letzte sein wird" - was heißt das? Die Exegese von Tradiwaberl geht eindeutig von der Übersetzung "WIE seine erste (Messe)" aus - und so ist der Sinn auch einleuchtend, zumal der Bezug Messe/Sakristei gegeben ist. Was mich übrigens sehr verwundert hat, ist, daß sich der Satz - so, wie er hier präsentiert wurde - mit Google nicht finden läßt. Für weiterführende Literaturhinweise, Bilder von Sakristeien u.ä. wäre ich sehr dankbar ...
sestertiarius

quia. Heilige Messe in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus missa cantata - Amt Pfarrkirche …

latinitatis amicis salutem dico plurimam.
verba sacerdotis venerabilis Vindobonensis, qui „Tradiwaberl“ nomen sibi imposuit, novissima perscrutans rationem maxime, orationem minus probandam puto. etsi dictum, quod est „quia prima, quia unica, quia ultima“, mihi fuit plane ignotum nec iam inveniri a me potuit in libris doctis vel fontibus interretialibus, tamen mihi persuasum est vocem „quia“ …More
latinitatis amicis salutem dico plurimam.

verba sacerdotis venerabilis Vindobonensis, qui „Tradiwaberl“ nomen sibi imposuit, novissima perscrutans rationem maxime, orationem minus probandam puto. etsi dictum, quod est „quia prima, quia unica, quia ultima“, mihi fuit plane ignotum nec iam inveniri a me potuit in libris doctis vel fontibus interretialibus, tamen mihi persuasum est vocem „quia“ theodisce redditam numquam accipere notionem a Tradiwaberl propositam, qualis est „als (wäre), wie wenn (wäre)“. quam notionem, ut scitis, praebet vox „quasi“ specie dissimilis, vero litteris fere similis ac „quia“. confuditne, rogo vos, Tradiwaberl - certe motu proprio suaque voluntate, scilicet personam „presbyteris proletarii“ capiti induens! - coniunctionem „quia“ cum altera „quasi“, ita ut sit intellegendum „quasi prima esset missa (vel dies)“ eqs.? an huius elliptikòs
dicti est alius sensus? si enim non verbum „missa“ suppleremus subiectum, sed e. g. „spes“ vel „fides“ vel „Ecclesia“, sententiae structura esset haec: „quia prima fuit (spes), quia unica est (spes), quia ultima erit (spes)“. quibus enuntiatis secundariis per „quia“ introductis tunc possimus subiungere primarium tale, quale „ideo missam (latinam!) celebrare opus est cottidianam“.

quid cogitatis vos, amici, de re?
sestertiarius

Martyrium. Heilige Messe in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus missa cantata - Amt …

Einen wesentlichen Unterschied zu 1789 ff. gilt es freilich zu beachten: Damals befanden sich die Feinde außerhalb der Kirche ...
"qui sunt inimici ecclesiae? pagani, Iudaei? omnibus peius vivunt mali christiani." (Augustinus in psalm. 30, enarr. 2, serm. 2, 6)More
Einen wesentlichen Unterschied zu 1789 ff. gilt es freilich zu beachten: Damals befanden sich die Feinde außerhalb der Kirche ...

"qui sunt inimici ecclesiae? pagani, Iudaei? omnibus peius vivunt mali christiani." (Augustinus in psalm. 30, enarr. 2, serm. 2, 6)
sestertiarius

insgeheim. Heilige Messe in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus missa cantata - Amt …

Ach Editha, arme Editha! Vielleicht hätten Sie heute ein paar Probleme weniger, wenn Sie vor drei Jahrzehnten in Schrobenhausen zur Schule gegangen wären. Sie hätten so vieles lernen können, was Ihnen jetzt offensichtlich fehlt. Seien Sie meiner Fürbitten beim Herrn gewiß.
Ihr sestertiariusMore
Ach Editha, arme Editha! Vielleicht hätten Sie heute ein paar Probleme weniger, wenn Sie vor drei Jahrzehnten in Schrobenhausen zur Schule gegangen wären. Sie hätten so vieles lernen können, was Ihnen jetzt offensichtlich fehlt. Seien Sie meiner Fürbitten beim Herrn gewiß.

Ihr sestertiarius
sestertiarius

insgeheim. Heilige Messe in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus missa cantata - Amt …

Sehr verehrte Editha,
Ihre sachlichen Argumente bringen mich zum Verstummen. Daß Sie mich der Lüge, des Betruges, der Gewalt gegen Kinder usw. verdächtigen, wie Ihr letzter und wohlformulierter Satz insinuiert, brauche ich Ihnen nicht zu verzeihen. Ganz im Gegenteil, ich muß Ihnen danken: an Forschungsobjekten wie Ihnen - und Sie sind nun wirklich ein Prachtexemplar! - habe ich ständig Interesse. …More
Sehr verehrte Editha,

Ihre sachlichen Argumente bringen mich zum Verstummen. Daß Sie mich der Lüge, des Betruges, der Gewalt gegen Kinder usw. verdächtigen, wie Ihr letzter und wohlformulierter Satz insinuiert, brauche ich Ihnen nicht zu verzeihen. Ganz im Gegenteil, ich muß Ihnen danken: an Forschungsobjekten wie Ihnen - und Sie sind nun wirklich ein Prachtexemplar! - habe ich ständig Interesse.

Mit dem Ausdruck vorzüglicher Hochachtung

Ihr sestertiarius
sestertiarius

insgeheim. Heilige Messe in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus missa cantata - Amt …

Im Fall Williamson sind zwei Aspekte scharf voneinander zu trennen.
1) Umstände seiner Äußerungen: Ein Bischof hat - zumal in der heutigen medienfixierten Welt - keine Möglichkeit, sich als "Privatmann" öffentlich in politischen, historischen oder gesellschaftlichen Fragen zu äußern. Er trägt das Pektorale, deshalb ist er immer als ein Oberhirte der Kirche erkennbar; somit werden seine Worte, auch …More
Im Fall Williamson sind zwei Aspekte scharf voneinander zu trennen.

1) Umstände seiner Äußerungen: Ein Bischof hat - zumal in der heutigen medienfixierten Welt - keine Möglichkeit, sich als "Privatmann" öffentlich in politischen, historischen oder gesellschaftlichen Fragen zu äußern. Er trägt das Pektorale, deshalb ist er immer als ein Oberhirte der Kirche erkennbar; somit werden seine Worte, auch wenn sie sich nicht um unmittelbare oder mittelbare Angelegenheiten der Kirche drehen, dennoch stets mit der Kirche in Verbindung gebracht, und das ist m.E. auch richtig so. Mit den unseligen Passagen in dem Interview in Schweden (von dem abzusehen war, daß es kurze Zeit später auch in Deutschland bekanntwerden würde) hat Bischof Williamson den Zuständigkeitsbereich des kirchlichen Lehramtes eindeutig verlassen und ganz bewußt in Kauf genommen, daß sich die (unvermeidlichen) empörten Aufschreie nicht nur gegen seine Person, sondern gegen die Piusbruderschaft und letztlich gegen die ganze Kirche richten würden. Über seine Motive und einen möglichen Zusammenhang mit den in Aussicht gestellten Verhandlungen zwischen der Bruderschaft und Rom können wir nur spekulieren (wie man ihn kennt, dürfte er ihr Zustandekommen bestenfalls mit verhaltener Freude begrüßt haben). Bis zum heutigen Tage hat es Bischof Williamson versäumt, seinen Fehltritt eindeutig zu benennen, zu bedauern oder wenigstens plausibel zu rechtfertigen (Letzteres wäre wohl die schwierigste Aufgabe). Eine öffentliche und unmißverständliche Entschuldigung wäre vor allem gegenüber dem Heiligen Vater fällig, den er schwer kompromittiert und einer Art "Kollateralverfolgung" ausgesetzt hat. Ungeheuren Schaden hat er der Bruderschaft zugefügt, deren Genugtuung über die Rücknahme des Exkommunikationsdekretes mit der entsprechenden Öffentlichkeitswirksamkeit ("Seht her, fürchtet euch nicht, wir sind auch de iure katholisch") von sehr kurzer Dauer war und mit einem Paukenschlag durch das andere, ungleich medienwirksamere Kapitel verdrängt wurde. Die Faschismuskeule ist hierzulande - neben Beschuldigungen in rebus sexualibus - nun einmal das wirkungsvollste Instrument, um mißliebige Personen oder Gruppierungen in Mißkredit zu bringen, und Medien wie Politiker (und Amtskirchenvertreter) wissen sich dieses Kampfmittels virtuos zu bedienen. Umso mehr ist die besonnene, dennoch entschlossene Art zu bewundern und zu loben, in der der deutsche Distriktsobere Pater Schmidberger sich einerseits von Williamsons Einlassungen distanziert und andererseits klargestellt hat, daß der Antisemitismusvorwurf gegen die Bruderschaft (und die Weltkirche) jeglicher seriösen Grundlage entbehrt.

2) Inhalt seiner Äußerungen: Die Aussage, Bischof Williamson habe DEN HOLOCAUST GELEUGNET, ist unwahr. Dieser Vorwurf wäre NUR DANN mit Recht gegen ihn erhoben, wenn er behauptet hätte: "Es hat den Holocaust nie gegeben, keinem einzigen Juden ist auch nur ein Haar gekrümmt worden." DIESES HAT ER NICHT BEHAUPTET. Seine Äußerungen haben nicht die Tatsache des Holocaust in Abrede gestellt, sondern betrafen ausschließlich die Zahl seiner Opfer, wobei er sich auf (ausländische) Forschungsergebnisse berief, die auf niedrigere Zahlen als auf sechs Millionen kommen. Daß mich nur ja niemand falsch versteht: Auch niedrigere Opferzahlen - die immer in Bereiche vorstoßen, die die normale menschliche Fassungskraft überfordern - machen die Nazi-Verbrechen um nichts, aber auch gar nichts weniger verabscheuungswürdig und relativieren das unsägliche Leid und die himmelschreienden Sünden, die die Schuldigen auf sich geladen haben, um nicht ein Jota. Der Punkt jedoch ist folgender: Eine unvoreingenommene, der objektiven Wissenschaftlichkeit verpflichtete Forschung zum Holocaust ist in Deutschland nur unter der Prämisse möglich, daß ihre Resultate die communis opinio stützen. Abweichende Veröffentlichungen können hierzulande strafrechtliche Konsequenzen haben. Eine derartige Einschränkung der Freiheit der Wissenschaft - zu der notwendigerweise die Diskussion unterschiedlicher Meinungen (auch und gerade der randständigen oder abseitigen) gehört - ist einer selbstbewußten Demokratie auf rechtsstaatlicher Basis unwürdig. Sie schadet im übrigen der Glaubwürdigkeit einer Vergangenheitsbewältigung, deren vornehmliches Ziel es sein muß, daß sich Greueltaten wie unter dem Naziregime in der Geschichte der Menschheit nicht mehr wiederholen können.

Richtig bleibt: Bischof Williamson hat eine schwerwiegende Verfehlung begangen, als er zu einem Thema Stellung bezog, zu dessen (wissenschaftlich fundierter) Erörterung ihm die fachliche Kompetenz und - vor allen Dingen - der kirchliche Auftrag fehlen. Ein Schweigen im rechten Augenblick hätte viel Böses verhindert.
sestertiarius

ad multos annos. Heilige Messe in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus missa cantata - Amt …

@Lisi: Starker Tobak und herrlich politisch inkorrekt! Meine Verehrung!
🚬
Wenn Sie eine Ausnahme zulassen mögen ("Humanae vitae" nämlich), bin ich ganz bei Ihnen.More
@Lisi: Starker Tobak und herrlich politisch inkorrekt! Meine Verehrung!

🚬

Wenn Sie eine Ausnahme zulassen mögen ("Humanae vitae" nämlich), bin ich ganz bei Ihnen.
sestertiarius

niemals. Heilige Messe in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus missa cantata - Amt Pfarrkirche …

Lieber Rodrigo auf der Höhe unserer Zeit! Wenn Sie recht hätten, wäre das für viele von uns ziemlich bitter: Wir dürften nämlich nur in solche Länder reisen, deren Sprache wir beherrschen ...
Es gibt eine lehrreiche Anekdote aus dem Zweiten Weltkrieg (als es noch gut für uns lief - ich meine natürlich in kirchlicher Hinsicht): Ein paar deutsche Soldaten an der Westfront können nach langer Zeit …More
Lieber Rodrigo auf der Höhe unserer Zeit! Wenn Sie recht hätten, wäre das für viele von uns ziemlich bitter: Wir dürften nämlich nur in solche Länder reisen, deren Sprache wir beherrschen ...

Es gibt eine lehrreiche Anekdote aus dem Zweiten Weltkrieg (als es noch gut für uns lief - ich meine natürlich in kirchlicher Hinsicht): Ein paar deutsche Soldaten an der Westfront können nach langer Zeit wieder einmal die Hl. Messe - in einem französischen Dorf - besuchen. Als sie anschließend die Kirche verlassen, sagt einer zu den anderen: "Endlich mal wieder was Deutsches gehört!"
sestertiarius

Frage II. Heilige Messe in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus missa cantata - Amt …

@josef Jäger: Zur ersten Frage: nichts. Die zweite Frage bedarf wohl einer gewissen Differenzierung: Außer ein paar verirrten Sedisvakantisten wird niemand ernsthaft behaupten, daß ein Ritus, der vom Heiligen Vater selbst zelebriert wird, ungültig sei. Wahr ist aber auch, daß der NOM teils gravierende Defizite im lehramtlichen Bereich transportiert (lex orandi = lex credendi), die nicht unmaßgeblichen …More
@josef Jäger: Zur ersten Frage: nichts. Die zweite Frage bedarf wohl einer gewissen Differenzierung: Außer ein paar verirrten Sedisvakantisten wird niemand ernsthaft behaupten, daß ein Ritus, der vom Heiligen Vater selbst zelebriert wird, ungültig sei. Wahr ist aber auch, daß der NOM teils gravierende Defizite im lehramtlichen Bereich transportiert (lex orandi = lex credendi), die nicht unmaßgeblichen Anteil daran haben, daß es zur heutigen Kirchenkrise gekommen ist. Selbst wenn man davon absehen wollte, ist der NOM ein Elaborat von Schreibtischtätern, die diese Meßform einzig zu dem Zwecke schufen, daß Protestanten ohne Schwierigkeit daran teilnehmen können. Nun, dieses Ziel ist grandios verfehlt worden - ganz analog zu einem anderen Fall: Die "Einheitsübersetzung" der Hl. Schrift haben allein wir Katholiken an der Backe, kennen Sie eine protestantische Gemeinde, die sie benutzt? Hinzu kommt ein weiteres: Das Tridentinische Konzil hat jeden Ritus, der damals älter als 200 Jahre war, weiterhin erlaubt (dazu gehören etwa der dominikanische und der Mailänder Ritus). Diese Großzügigkeit und Achtung vor der Tradition haben die "Macher" des NOM wahrlich nicht bewiesen, im Gegenteil, sie haben darauf hingewirkt, daß mit teilweise brachialen Methoden - "Geschwisterlichkeit" im postkonziliaren Zeitalter - alles Alte ausgerottet wird (und glaubten, das Problem mit störrischen Ewiggestrigen werde sich alsbald auf biologische Art lösen - nächster Irrtum); es wird zwar heute bestritten, daß die tridentinische Messe je verboten wurde (einerseits eine dreiste Lüge, andererseits insofern korrekt, als ein solches Verbot nicht durch das Kirchenrecht gedeckt ist), DE FACTO jedoch war sie sehr wohl verboten, wenigstens bis zum Motu Proprio "Ecclesia Dei", das sich freilich in der Praxis als recht zahnlos herausgestellt hat (so daß "Summorum pontificum" notwendig wurde). Die Väter des Tridentinums hatten das Bestreben, gewisse Auswüchse, Uneinheitlichkeiten, Unklarheiten, die damals in der üblichen Liturgie bestanden, zu bereinigen, und haben eine universale - katholische - Form geschaffen, die trotz ihrer Knappheit (verglichen mit den orthodoxen Riten) ein Höchstmaß an dogmatischer Klarheit, Schönheit und Ehrfurcht vor dem Sakrament garantiert. Demgegenüber ist der NOM kein Fort-, sondern ein deutlicher Rückschritt in der liturgischen Entwicklung, es ist - auch wenn Papst Benedikt das so deutlich nie zugeben wird - schlichtweg ein Traditionsbruch geschehen (manche Tradis sprechen von Deform statt Reform). Die Mißbräuche, die wir zu beklagen haben, sind nichts weiter als eine logische Folge.

Eine mir reell erscheinende Antwort auf die Frage von Hochwürden Tradiwaberl (Erzbischof Haas - zum Beispiel - hat er anscheinend noch nicht fragen können) wäre diese: ANGST. Warum Angst? Das für die Mehrzahl der Geistlichkeit "Problematische" der tridentinischen Messe erschöpft sich ja nicht im liturgischen Bereich, es hängt noch viel mehr daran: die fleißige Spendung der Sakramente (Bußsakrament! Versehgänge!), die (auch mon)tägliche Zelebration der hl. Messe, das tägliche Breviergebet in der unverkürzten, lateinischen Fassung, regelmäßige Teilnahme an Exerzitien, das Tragen priesterlicher Kleidung und noch vieles andere. Mit anderen Worten: Die tridentinische Messe verlangt den ganzen Priester, der sich um ein demütiges, heiligmäßiges Leben bemüht. Ein solches Priesterbild ist vielen verhaßt. Es ist doch der wesentlich bequemere Weg, von den Gläubigen nichts zu fordern, damit sie vom Priester auch nichts fordern. Oder um mit einer Zote zu schließen: Der moderne Priester hat's gut - den ganzen Spaß und ohne Verpflichtung (Ehe).
sestertiarius

immer. Heilige Messe in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus missa cantata - Amt Pfarrkirche …

Care Cypriane, Sie haben ebenfalls den Nagel auf den Kopf getroffen. In einer scheinbar katholischen Stadt wie München gewinnt man ohne große Mühen und ohne lange Wege einen repräsentativen Überblick über Mißbräuche in den Gottesdiensten - vom Hohen Dom angefangen bis hin zu "Pionierpfarreien" in Randlagen -, und gerade in letzteren sind sie bewußt provozierende Regel, keine Einzelfälle. Viele …More
Care Cypriane, Sie haben ebenfalls den Nagel auf den Kopf getroffen. In einer scheinbar katholischen Stadt wie München gewinnt man ohne große Mühen und ohne lange Wege einen repräsentativen Überblick über Mißbräuche in den Gottesdiensten - vom Hohen Dom angefangen bis hin zu "Pionierpfarreien" in Randlagen -, und gerade in letzteren sind sie bewußt provozierende Regel, keine Einzelfälle. Viele Fälle kenne ich gottlob nicht aus eigener Anschauung, aber zum Beispiel aus Erzählungen junger Kapläne, die einen zu konservativen Eindruck machen und deshalb in solchen Pfarreien Dienst tun müssen, auf daß ihre gesunde Einstellung zerbreche (üblicherweise scheitern solche "Disziplinierungsmaßnahmen" natürlich). Wenn beispielsweise die Gläubigen (um ein freundliches Wort zu gebrauchen) aufgefordert werden, zum Altar zu kommen und einen Haufen Erde anzufassen - "Spürt Ihr die tiefe Bedeutung?" -, und sie leisten der Aufforderung mit tiefem Ernst Folge, frage ich mich schon: Wo bleibt hier der gesunde Verstand, wo bleibt hier der mündige Laie, der den Mummenschanz vom Mahltische fegt und, mit Verlaub, dem Vorsteher der "Liturgie" eine scheuert?

Mit SCHÖNHEIT hat das jedenfalls nichts zu tun, das würden auch nicht einmal die gehorsamen Schafe aus genanntem Beispiel behaupten. SCHÖN sind die Gotteshäuser, die seit den Zeiten, da das Christentum die Katakomben verlassen durfte, errichtet wurden, um die Liturgie zu feiern, die Tradiwaberl als die "lateinische" bezeichnet und deren Schönheit und Erhabenheit sogar unter Atheisten anerkannt werden. Selbst die in den dreißiger Jahren erbauten Betonkirchen sind vielleicht nicht schön im strengen Wortsinn, strahlen aber auch eine sakrale Würde aus. Was seit den Siebzigern an Sakralbauten entstand (von den Zerstörungen "im Geiste des Konzils" zu schweigen), ist eine Beleidigung Gottes UND der Menschen. Von diesen Mehrzweckhallen könnte der Massentourismus nicht leben ... interessant, oder? (Wiewohl natürlich kein Argument.)

Wenn wir schon über Geld reden, eine Bemerkung zu "Matthäi am Letzten": Die Wendung, lieber Herr Cyprianus, ist nicht bloß im Lande des Sankt Kilian bekannt und gebräuchlich. Sie bedeutet nicht nur "aus dem letzten Loch pfeifen", sondern auch, wenn nicht eher: "finanziell am Ende sein". (Woher diese Bedeutung kommt, ist m.W. nicht ganz geklärt; möglicherweise besteht ein Bezug zum Beruf des Matthäus, der "publicanus", Steuereintreiber, war.) Die größte Sorge, die unsere Amtskirche umtreibt, sind schwindende Steuereinnahmen (durch Kirchenaustritte und - mene, mene tekel - durch Senkungen der Einkommensteuer). Und darin liegt, glaube und hoffe ich, eine echte Chance für einen Neubeginn durch Rückkehr zum Altbewährten: Das ganze Ding muß ökonomisch austrocknen. Vielleicht wird es auch einmal die legale Möglichkeit geben, aus dem Kirchensteuerverband auszutreten, ohne damit automatisch aus der Kirche selbst ausgeschlossen zu sein. Ich würde zweifellos zu den ersten gehören, die den entsprechenden Antrag stellen.

"Bis ans Ende der Welt" - auf diese Verheißung Christi ist Verlaß; wie viele allerdings sich dann noch um Seine Fahne scharen werden, ist ungewiß (es gibt freilich so einige Schriftstellen, die darauf schließen lassen, daß es leider nicht viele, schon gar nicht alle sein werden). Wozu, frage ich, brauchen wir noch die hohlen Worte von Fahnenflüchtigen, die da heißen mögen Lehmann, Zollitsch ...?
sestertiarius

Bedarf. Heilige Messe in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus missa cantata - Amt Pfarrkirche …

Nicht ohne Amüsement verfolge ich die lebhafte Diskussion, welche die Herren Jonatan und Yohanan (Castor und Pollux der Rubrizistik?) miteinander führen. Littera occidit, sage ich da nur. Es ist nämlich im Prinzip völlig gleichgültig, was der populus während der hl. Messe veranstaltet, sofern nicht die liturgische Handlung und die Andacht der Gläubigen gestört wird oder es zu Sakrilegien kommt (…More
Nicht ohne Amüsement verfolge ich die lebhafte Diskussion, welche die Herren Jonatan und Yohanan (Castor und Pollux der Rubrizistik?) miteinander führen. Littera occidit, sage ich da nur. Es ist nämlich im Prinzip völlig gleichgültig, was der populus während der hl. Messe veranstaltet, sofern nicht die liturgische Handlung und die Andacht der Gläubigen gestört wird oder es zu Sakrilegien kommt (zu diesen zählt etwa, daß ungeweihte - und im schlimmsten Falle ungewaschene - Pfoten die heilige Gestalt anfassen, sei es um sie zu konsumieren, sei es um sie in himmelschreiender Anmaßung auszuteilen). Auch wer während der Wandlung sitzenbleibt (ohne an Gebrechen zu leiden), darf das "auf eigene Gefahr" tun, und seinen Nächsten geht das rein gar nichts an; wer sich hierüber öffentlich erregt, muß wohl als Eiferer gelten. Ebenso könnte man bedauern, daß etliche Meßbesucher die Nase aus dem Schott nicht mehr herausbringen und ihnen somit die Schönheiten der klassischen Liturgie und ihrer Formensprache entgehen; aber bitte, jeder ist seines Glückes Schmied.

Im übrigen zwei Hinweise ad quaestionem disputatam: 1. Unabhängig vom gefeierten Ritus haben sich lokale, sogar von Pfarrei zu Pfarrei unterschiedliche "Gewohnheiten" herausgebildet, die das jeweilige Kirchenvolk - unter Gruppenzwang? - regelmäßig praktiziert. Ist das denn so tragisch? Bedeutend schlimmer ist, wenn ich beim Meßbesuch die Konfession nicht mehr erkennen kann. - 2. Daß die hl. Messe im Vollzug auch ihre eigene Katechese bieten soll, ist eine modernistische Idee. Früher - in Zeiten, die ich nicht mehr erleben durfte - hatte die (auch und nicht zuletzt auf die Messe gerichtete) Katechese ihren festen, fruchtbringenden Ort: im schulischen Religionsunterricht. Mehr als das, was Hänschen schon wußte, hat Hans nicht gebraucht, um zur Seligkeit zu gelangen!