Dicht aneinander gedrängt...

so stehen sie beim Kind. Die modernen Könige. Von Kindesbeinen an waren sie es gewohnt, dass man sie wie Könige behandelt. Die Eltern verwöhnten, die Umgebung hätschelte sie. Die Trends redeten ihnen ein, dass sie die Größten und die besten seien und auch sein werden. Dass die Welt sich um sie drehen würde.
Und das ihr Leben lang.

Nun haben sie den Zenit ihres Lebens überschritten. Desillusioniert schauen sie zurück. Und was bringen sie dem Neugeborenen? Viele Zeugnisse mit einem "Nicht genügend". Gefäße der zerbrochenen Beziehungen, Scherben der nicht erfüllten Träume. Sie haben längst begriffen, dass sie nur normale Durchschnittsbürger geworden sind. Und ein Leben mit vielen Sackgassen leben.
Mit dem Gepäck unerfüllter Wünsche stehen sie da. Deswegen streifen sie die Masken der "tollen Hechte" von ihrem Gesicht ab. Und schenken diese dem menschgewordenen Gott. Nur einen Wunsch haben sie noch: es möge nun eine Generation von Kindern und Jugendlichen kommen, die wiederum neu lernt, dass die Beziehung das Wichtigste im Leben ist. Die Beziehung von Mensch zu Mensch. Und wohl auch die Beziehung von Mensch zu Gott. Jene in umgekehrter Richtung ist ja nie zu Bruch gegangen.
Jozef Niewiadomski's Schlusspunkt im "Tiroler Sonntag"