Erziehung ist nicht Staatsrecht, sondern Elternrecht
Wem gehört das Kind? Nichts beweist so sehr den Ernst der Lage, als der Umstand, daß wir jeden Augenblick genötigt sind, Dinge zu beweisen, die früher zu den Selbstverständlichkeiten gehört haben. Wir sind fast ständg damit beschäftigt, Fundamentsteine herbeizuschleppen und kommen nie zum eigentlichen Bauen. Eine solche Fundamentfrage, die man nur in Zeiten allgemeiner Verwirrung beweisen muß, die aber derartig bedeutungsvoll ist, daß auf ihr das ganze Gebäude der Gesellschaftsordnung ruht, ist die Eigentumsfrage: Wem gehört das Kind?
Zahllose politische und soziale Irrlehren haben ihren Grund darin, daß die Staatsmänner in diesem Punkt unwissender sind als das Zweijährige, das die ersten Worte seines armen Sprachschatzes benützt, um auf die Frage "Wem gehörst du?" mit der Sicherheit der Natur zu erklären: dem Vater und der Mutter!
Ein alter Natur- und Rechtsgrundsatz sagt: Res clamat ad dominum - das Eigentum schreit nach dem Eigentümer. Das Naturrecht macht sich schon in der Stimme des Kindes geltend. Es ist nicht nur Sache der Gewöhnung sondern Naturgesetz, daß die ersten Worte, die das Kind lernt, Papa und Mama sind. Ein Kind, das zuerst Staat, Staat rufen würde, wäre etwas ganz Unheimliches, geradezu Ungeheuerliches. Das Wort Staat versteht man eigentlich erst mit zwanzig Jahren. Das Naturrecht schreit im Kind zuerst nach dem Vater und der Mutter, weil der Vater und die Mutter nächst Gott es waren und sind, die ihm das gaben, was es ist und hat. Das Kind ist etwas vom Vater und etwas von der Mutter, wie es etwas von Gott ist. Das Kind ist nicht da, weil es der Staat wollte, sondern es ist einzig und allein da, weil Gott wollte, weil der Vater wollte und weil die Mutter wollte. Damit ist die Eigentumsfrage erledigt: das Kind gehört Gott als dem obersten Eigentümer und dem Vater und der Mutter als den gottstellvertretenden Eigentümern.
(...). Im Jahre 1793 erklärte Danton zum eersten Mal seit Christi Geburt: "Es ist Zeit, das große Prinzip wiederherzustellen, das man nicht mehr zu kennen scheint, daß nämlich die Kinder der Republik gehören, bevor sie den Eltern gehören." Robespierre griff den Gedanken auf, indem er bemerkte: "Das Vaterland allein hat das Recht, seine Kinder zu erziehen. Es kann dieses ihr anvertraute Gut nicht dem Stolz der Familien überlassen." Napoleon hat dann das Evangelium von Danton und Robespierre, d.h. das Evangelium barbarischer Tyrannei zur Grundlage der liberalen Schulpolitik des 19. Jahrhunderts gemacht.
Prälat Robert Mäder (1875 - 1945): Der hl. Josef und Herodes, Schildwache 1928, in: Schule und Erziehung, Stuttgart 1991, S. 11 f
JV
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www.civitas-institut.de/index.php:erziehung-ist-nicht-staatsrecht-sondern-elternrecht&catid=1:neuestes&Itemid=33
Zahllose politische und soziale Irrlehren haben ihren Grund darin, daß die Staatsmänner in diesem Punkt unwissender sind als das Zweijährige, das die ersten Worte seines armen Sprachschatzes benützt, um auf die Frage "Wem gehörst du?" mit der Sicherheit der Natur zu erklären: dem Vater und der Mutter!
Ein alter Natur- und Rechtsgrundsatz sagt: Res clamat ad dominum - das Eigentum schreit nach dem Eigentümer. Das Naturrecht macht sich schon in der Stimme des Kindes geltend. Es ist nicht nur Sache der Gewöhnung sondern Naturgesetz, daß die ersten Worte, die das Kind lernt, Papa und Mama sind. Ein Kind, das zuerst Staat, Staat rufen würde, wäre etwas ganz Unheimliches, geradezu Ungeheuerliches. Das Wort Staat versteht man eigentlich erst mit zwanzig Jahren. Das Naturrecht schreit im Kind zuerst nach dem Vater und der Mutter, weil der Vater und die Mutter nächst Gott es waren und sind, die ihm das gaben, was es ist und hat. Das Kind ist etwas vom Vater und etwas von der Mutter, wie es etwas von Gott ist. Das Kind ist nicht da, weil es der Staat wollte, sondern es ist einzig und allein da, weil Gott wollte, weil der Vater wollte und weil die Mutter wollte. Damit ist die Eigentumsfrage erledigt: das Kind gehört Gott als dem obersten Eigentümer und dem Vater und der Mutter als den gottstellvertretenden Eigentümern.
(...). Im Jahre 1793 erklärte Danton zum eersten Mal seit Christi Geburt: "Es ist Zeit, das große Prinzip wiederherzustellen, das man nicht mehr zu kennen scheint, daß nämlich die Kinder der Republik gehören, bevor sie den Eltern gehören." Robespierre griff den Gedanken auf, indem er bemerkte: "Das Vaterland allein hat das Recht, seine Kinder zu erziehen. Es kann dieses ihr anvertraute Gut nicht dem Stolz der Familien überlassen." Napoleon hat dann das Evangelium von Danton und Robespierre, d.h. das Evangelium barbarischer Tyrannei zur Grundlage der liberalen Schulpolitik des 19. Jahrhunderts gemacht.
Prälat Robert Mäder (1875 - 1945): Der hl. Josef und Herodes, Schildwache 1928, in: Schule und Erziehung, Stuttgart 1991, S. 11 f
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