Tina 13
166

Um deines Namens willen, Herr, befreie uns!

Heiliger Gott, in Christus hast du den Völkern
deine ewige Herrlichkeit geoffenbart.
Gib uns die Gnade, das Geheimnis unseres Erlösers
immer tiefer zu erfassen,damit wir durch ihn
zum unvergänglichen Leben gelangen,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.


Baruch, der Sohn Nerijas, der Begleiter und Sekretär des Propheten Jeremia, hat dem Buch Baruch den Namen gegeben, ist aber mit Sicherheit nicht sein Verfasser. Das Buch wird etwa zwei Jahrhunderte später entstanden sein. Das Bußgebet der Verbannten (1,15 bis 3,8) klingt an mehreren Stellen an das Bußgebet in Dan 9,4-19 an. Die heutige Lesung enthält davon nur den ersten Teil. Am Anfang steht das Bekenntnis der eigenen Schuld „von dem Tag an, als der Herr unsere Väter aus Ägypten herausführte, bis auf den heutigen Tag“. Die Betenden wissen sich solidarisch mit ihrem Volk und betrachten die gegenwärtige Not als gerechte Strafe auch für die Schuld früherer Generationen. Lob Gottes in der Stunde des Gerichts: wir können davor nur mit Ehrfurcht stehen, auch wenn wir durch Jesus wissen, dass die Versöhnung nicht durch die Umkehr und Buße des Menschen zustande kommt; die Umkehr ist bereits Gabe, Geschenk des Gottes, der die Menschen mit sich versöhnen will. - Jer 32,12; 7,19; Dan 9,7-8; Tob 3,3-4; Dan 3,29; 9,5-6; Jer 7,25-26; Lev 26,14-39; Dtn 28,15-68; Dan 9,11; Jer 7,24.

Wir haben gegen den Herrn gesündigt und ihm nicht gehorcht

Lesung aus dem Buch Baruch

Sprecht: Der Herr, unser Gott, ist im Recht; uns aber treibt es bis heute die Schamröte ins Gesicht, den Leuten von Juda und den Bewohnern Jerusalems, unseren Königen und Beamten, unseren Priestern und Propheten und unseren Vätern; denn wir haben gegen den Herrn gesündigt und ihm nicht gehorcht. Wir haben auf die Stimme des Herrn, unseres Gottes, nicht gehört und die Gebote nicht befolgt, die der Herr uns vorgelegt hat. Von dem Tag an, als der Herr unsere Väter aus Ägypten herausführte, bis auf den heutigen Tag waren wir ungehorsam gegen den Herrn, unseren Gott. Wir hörten sehr bald nicht mehr auf seine Stimme.
So hefteten sich an uns das Unheil und der Fluch, den der Herr durch seinen Diener Mose androhen ließ am Tag, als er unsere Väter aus Ägypten herausführte, um uns ein Land zu geben, in dem Milch und Honig fließen, und so ist es noch heute.
Wir haben nicht auf die Stimme des Herrn, unseres Gottes, gehört und auf alle Reden der Propheten, die er zu uns gesandt hat.
Jeder von uns folgte der Neigung seines bösen Herzens; wir dienten anderen Göttern und taten, was dem Herrn, unserem Gott, missfällt.

Um deines Namens willen, Herr, befreie uns!
Gott, die Heiden sind eingedrungen in dein Erbe,
sie haben deinen heiligen Tempel entweiht
und Jerusalem in Trümmer gelegt.
Die Leichen deiner Knechte haben sie zum Fraß gegeben den Vögeln des Himmels,
die Leiber deiner Frommen den Tieren des Feldes.
Ihr Blut haben sie wie Wasser vergossen rings um Jerusalem,
und keiner hat sie begraben.
Zum Schimpf sind wir geworden in den Augen der Nachbarn,
zu Spott und Hohn bei allen, die rings um uns wohnen.
Wie lange noch, Herr? Willst du auf ewig zürnen?
Wie lange noch wird dein Eifer lodern wie Feuer?
Rechne uns die Schuld der Vorfahren nicht an!
Mit deinem Erbarmen komm uns eilends entgegen!
Denn wir sind sehr erniedrigt.
Um der Ehre deines Namens willen
hilf uns, du Gott unsres Heils!
Um deines Namens willen reiß uns heraus
und vergib uns die Sünden!


Nach den Reden und Gegenreden Ijobs und seiner Freunde erreicht in den Gottesreden der Kapitel 38-41 die Auseinandersetzung ihren Höhepunkt. Gott schweigt nicht, er redet – falls ein Mensch da ist, der hören kann. Aber er redet nicht so, wie die Menschen es ihm vorschreiben möchten. Nicht hinter jedem Problem liegt eine göttliche Lösung bereit. Der erste Teil der Gottesrede besteht fast nur aus Fragen; sie erinnern Ijob an die Grenzen seines Wissens und Verstehens, machen aber auch Gottes unermessliche Größe und seine liebende Zuwendung zu den Geschöpfen deutlich (1. Rede: 38,1 - 39,30). Ijobs Antwort ist das Eingeständnis, dass er nicht antworten kann und dass er auch nicht mehr fragen will. Er hat von der Größe Gottes eine Ahnung bekommen. - Ps 57,9; Ijob 24,13-17.

(Schott)
Tina 13
Um deines Namens willen reiß uns heraus
und vergib uns die Sünden!