Warum geht der Bischof nicht selber mit? Grußwort von Norbert Trelle
„Mit dem Marsch für das Leben setzt der Bundesverband Lebensrecht e. V. ein deutliches Zeichen für die Schutzwürdigkeit des menschlichen Lebens von seinem Anfang bis zum Ende. Ich begrüße es sehr, dass Sie damit persönlich Ihre gesellschaftliche Verantwortung zum Schutz des Lebens bekräftigen und zugleich die Sensibilität der Öffentlichkeit für die Fragen des Lebensschutzes schärfen.
Wir Christen sind davon überzeugt, dass Gott jedem Menschen denselben Wert und dieselbe Würde geschenkt hat. Um dieser Überzeugung Ausdruck zu verleihen, führen die Deutsche Bischofskonferenz und die Evangelische Kirche in Deutschland seit mehr als zwanzig Jahren gemeinsam die Woche für das Leben durch. Auch diese Aktion ist dem Schutz des menschlichen Lebens in allen Phasen verpflichtet.
Dass unsere christliche Überzeugung in der heutigen Gesellschaft von vielen nicht mehr geteilt wird, zeigt die begrenzte Zulassung der Präimplantationsdiagnostik (PID) durch den Deutschen Bundestag. Auch wenn sich die Abgeordneten ihre Entscheidung sicherlich nicht leicht gemacht haben, birgt sie doch die große Gefahr eines Dammbruches in sich. Es darf nicht dazu kommen, dass der Mensch entscheidet, wer geboren werden darf und wer nicht. Durch die Relativierung des Lebensrechtes geraten die Grundlagen unserer Gesellschaft selbst in Gefahr, denn diese lebt von Voraussetzungen, die sie nicht selber geschaffen hat.
In seiner Enzyklika ‚Caritas in veritate‘ hat unser Heiliger Vater die Achtung vor dem Leben und den Schutz des Lebens als Zentrum wahrer Entwicklung bezeichnet. Ich danke Ihnen, dass Sie sich mit dem Marsch für das Leben in Berlin und dem ökumenischen Gottesdienst in der St. Hedwigs-Kathedrale in aller Öffentlichkeit dafür einsetzen.“
