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13. Juni - Todestag von König Ludwig II.

Aus dem Leben von König Ludwig II. von Bayern / Schlaglichter

König Ludwig II., ein Cousin von Kaiserin Elisabeth (Sissi) (* 25. August 1845, † 13. Juni 1886)


* Ludwig und sein Bruder Otto wurden sehr hart, asketisch und wohl lieblos erzogen, was sicher Auswirkungen auf die empfindsame Seele Ludwigs hatte.

* Schon als Bub streifte er oft allein durch Wälder und Täler um Hohenschwangau. Die Liebe zu den Bergen und den einfachen, treuen und unkomplizierten Bewohnern dieser Gegend bewahrte er sein ganzes Leben im Herzen.

* Unter dem Einfluss der Literatur der Romantik flüchtete er gleichsam in ein Paradies voller Schönheit und Edelmut.

* Durch den Tod König Maximilians II. von Bayern am 10. März 1864 wurde er im Alter von 18 Jahren zum König des Landes berufen.

* In den ersten Jahren der Regierung war er seinem Volk ein König, der durchdrungen war von der Hoheit und Heiligkeit seiner Stellung und der bemüht war, die ideale Vorstellung eines Königtums der Kultur und Kunst zu verwirklichen.

* Er war sehr bemüht, den Bildungszustand des Volkes zu heben. Er ließ Schulen und Gymnasien erbauen, förderte das Handwerk und das Kunstgewerbe und unterstützte zusammen mit seiner Mutter die Idee Henry Dunants zur „Hilfsaktion vom Roten Kreuz”.

* Als erst 20-Jähriger schrieb König Ludwig an Richard Wagner: „Ach, wie nichtig ist diese Welt, wie elend, wie gemein so viele Menschen! Ihr Leben dreht sich im engen Kreis der flachen Alltäglichkeit.”

* 1867 schrieb er: „Teuer ist mir die heilige Osterzeit. Rein sei mein Leben und zu Gottes Ehre.“

* 1869 schrieb er ins ein Tagebuch: „Herr, rüste mich mit Überwindungskraft, stärke den Glauben in Deinem sündigen, unwürdigen Knechte, verleihe mir die Gnade, auf dass ich mit reinem Herzen und mit Zerknirschung Deinen heiligen Leib empfange: Dein im Leben, Dein bis zum letzten Atemzuge, Sieg und Triumph einzig durch Dich, Jesus Christus“.

* König Ludwig ließ die „Ausübung der Werke der Barmherzigkeit“ in die Statuten des Wittelsbacher St.-Georg-Hausritterordens neben der „Verteidigung des christkatholischen Glaubens“ aufnehmen. Daraufhin betrieb der Orden aktive Sozialarbeit wie die Errichtung von Krankenhäusern.

* Er war ein friedensliebender König. Zweimal wurde er gegen seinen Willen auf Druck des Parlaments und der Öffentlichkeit in Kriege verwickelt.

* Eine Gruppe von Politikern, an der Sitze Ministerpräsident Lutz, beschloss, den König durch ein im Auftrag der Regierung erstelltes ärztliches Gutachten für geisteskrank zu erklären und entmündigen zu lassen.
Als Bismarck von der Verschwörung gegen den König erfuhr, sagte er zu Graf Lerchenfeld: „Der Irrenarzt als Königsbeseitiger bleibt mir bedenklich. Ich vermute Intrigen und habe den Eindruck, dass die Bayerischen Minister, weil sie sich nicht mehr halten können, den König schlachten wollen.”

Am 8. Juni 1886 unterschrieben die Ärzte Dr. Hagen, Dr. Hubrich und Dr. Grashey ein vernichtendes Gutachten, das eine Geisteskrankheit des Königs beweisen sollte. Der König selbst war gar nicht untersucht worden, man hatte sich vor allem Auf Aussagen gewisser Personen gestützt!!!
(Auf diese Weise „beseitigt” man bis heute manche Menschen, die einem im Weg sind! Wir können sicher sein, dass in vielen Psychiatrien auch Personen sind, die anderen einfach nur im Weg waren!)

König Ludwig hatte kurz davor zu einem amerikanische Schriftsteller gesagt: „[...] muss ich es erleiden, dass ich verlacht, verachtet und verleumdet werde. Man nennt mich einen Narren. Wird Gott mich ebenso nennen, wenn Er mich einmal zu Sich ruft?”

Am 1. Juni 1886 brach König Ludwig nach Hohenschwangau auf. Er ahnte nicht, was ihn dort bald erwarten würde. In der Nacht vom 11. auf den 12. Juni wurde er im Dienerzimmer von einer Schar von Verschwörern festgehalten und ins Schlafzimmer geführt. Dr. von Gudden trat auf ihn zu und sprach: „Majestät sind von vier Irrenärzten begutachtet worden und nach deren Ausspruch hat Prinz Luitpold die Regentschaft übernommen. Ich habe den Befehl, Majestät nach Schloss Berg zu begleiten, und zwar noch diese Nacht.”
Der König fragte: „Wie kommen Sie eigentlich dazu, mich für geisteskrank zu erklären? Sie haben mich ja vorher gar nicht untersucht?” Darauf Dr. von Gudden: „Majestät, das war nicht notwendig. Das Aktenmaterial war sehr reichhaltig und geradezu erdrückend!”
Der König wollte noch wissen, wie lange die geplante Kur wohl dauern würde. Daraufhin der Arzt: „Wohl mindestens ein Jahr.”
Der König machte nun eine Bemerkung, die sehr zu denken gibt: „Nun, es wird wohl rascher gehen, man kann es ja machen wie mit dem Sultan (das war eine Anspielung auf einen politischen Mord in der damaligen Zeit). Es ist ja so leicht, einen Menschen aus der Welt zu schaffen!”

Am Morgen gegen 4 Uhr musste der König mit den Ärzten und Pflegern Schloss Neuschwanstein verlassen.
Am Vormittag des 13. Juni (es war Pfingstsonntag) unternahm der König zusammen mit Dr. von
Gudden einen Spaziergang durch den Schlosspark. Am späten Nachmittag wollte der König nach einmal einen Spaziergang machen. Wie schon am Vormittag sollte ihn Dr. von Gudden „begleiten” (bewachen!). Zwei Wärter wollten mitgehen, doch Dr. von Gudden winkte ab. Die beiden Spaziergänger - der König und der Arzt - gingen zum See hinunter.
Als nach 20 Uhr der König und der Arzt noch nicht zurückgekehrt waren, durchsuchte man das Gelände. Kurz nach 23 Uhr fand man die beiden Vermissten - sie lagen tot im Wasser.

* Alfons Weber, ein Soldat, der die letzten Wochen und Monate vor dem Tod des Königs zu dessen Dienst abkommandiert worden war, sagte nach dem Tod Ludwigs II. bei den „Würzburger Prozessen” vor Gericht unter Eid aus: „Von der behaupteten Geisteskrankheit des Königs habe ich nichts beobachtet. Ich habe auch keinerlei krankhafte Veränderungen wahrgenommen. Ich war stets in unmittelbarer Nähe des Königs. Der König zeigte niemals eine Spur von Geisteskrankheit.

* Der Vetter Ludwigs II., der bekannte Arzt Carl Theodor, war fest davon überzeugt, dass der König keinen Selbstmord begangen habe.

* Papst Leo XIII. sagte über Ludwig II.:
„Welch ein liebenswürdiger König, gesegnet mit allen Gaben Gottes! Von seinen Vätern hat er die leidenschaftliche Liebe zum Schönen und Großen geerbt und eine Liebenswürdigkeit, welche sein Volk entzückt und begeistert. Von idealer Schönheit, ein offenes Herz für alles, was erhebt und ergreift, steigt er auf den Thron... Er ist der volkstümlichste König!”

Die meisten Angaben stammen aus der empfehlenswerten Broschüre König Ludwig II. Sein Leben - Sein Ende, von Julius Desing, Verlag Wilhelm Kienberger
Smilla
Der Sebastian Kurz sieht dem Bayernkönig verdammt ähnlich. Auch das feudale Gemüt ist vorhanden. Könnte glatt ein Nachfahre oder Klon von dem sein....hmmmmm 😎 😎 😎
viatorem
Der gleicht ihm ja wirklich gut 😇