Tina 13
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Sel. Paul VI. (1897-1978), Papst von 1963-1978 Sel. Paul VI. (1897-1978), Papst von 1963-1978 „Ihr aber, für wen haltet ihr mich?“ Christus! Ich spüre die Notwendigkeit, ihn zu verkünden, ich kann …Mehr
Sel. Paul VI. (1897-1978), Papst von 1963-1978
Sel. Paul VI. (1897-1978), Papst von 1963-1978
„Ihr aber, für wen haltet ihr mich?“
Christus! Ich spüre die Notwendigkeit, ihn zu verkünden, ich kann nicht schweigen: „Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde!“ (1 Kor 9,16). Dazu bin ich von ihm gesandt: Ich bin Apostel, ich bin Zeuge, Je ferner das Ziel, je schwieriger die Sendung, umso heftiger ist die Liebe, die mich drängt (2 Kor 5,14). Ich muss seinen Namen feierlich bekannt machen: Jesus ist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes (Mt 16,16). Er hat uns den unsichtbaren Gott offenbart, er ist der Erstgeborene der ganzen Schöpfung. In ihm hat alles Bestand (Kol 1,15ff.). Er ist der Herr der Menschheit und der Erlöser: er ist für uns geboren, gestorben und auferstanden; er ist der Mittelpunkt der Geschichte und der Welt. Er kennt uns und liebt uns; er ist Wegbegleiter und Freund unseres Lebens. Er ist der Schmerzensmann und der Mann der Hoffnung; er ist es, der da kommen soll …Mehr
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Sel. Paul VI. (1897-1978), Papst von 1963-1978
Apostolisches Schreiben über die christliche Freude « Gaudete in Domino » (Johannes-Verlag Leutesdorf 1975)
« In dieser Stunde rief Jesus, vom Heiligen Geist erfüllt, voll Freude »
Die christliche Freude ist ihrem Wesen nach innere Teilhabe an der unergründlichen, zugleich göttlichen und menschlichen Freude im Herzen des verherrlichten Herrn, Jesus …Mehr
Sel. Paul VI. (1897-1978), Papst von 1963-1978

Apostolisches Schreiben über die christliche Freude « Gaudete in Domino » (Johannes-Verlag Leutesdorf 1975)

« In dieser Stunde rief Jesus, vom Heiligen Geist erfüllt, voll Freude »

Die christliche Freude ist ihrem Wesen nach innere Teilhabe an der unergründlichen, zugleich göttlichen und menschlichen Freude im Herzen des verherrlichten Herrn, Jesus Christus [...] Betrachten wir nun ein wenig die Person Jesu im Verlauf seines irdischen Lebens. Er hat in seiner Menschheit unsere Freuden erfahren. Er hat offenbar eine breite Skala menschlicher Freuden kennengelernt, geschätzt und geteilt, einfache tägliche Freuden, wie sie jedem zugänglich sind. Die Tiefe seines Innenlebens hat keineswegs seinen Blick für das Konkrete abgestumpft, nicht seine Empfindungsfähigkeit beeinträchtigt. Er bewundert die Vögel des Himmels und die Lilien des Feldes. In ihm wiederholt sich auf unmittelbare Weise der Blick Gottes auf die Schöpfung am Morgenrot der Geschichte. Gern hebt er die Freude des Sämanns und des Schnitters hervor, die Freude des Mannes, der einen verborgenen Schatz findet, die des Hirten, der sein Schaf, oder die der Frau, die ihr verlorenes Geldstück wiederfindet, die Freude der zum Fest geladenen Gäste, die Freude bei einer Hochzeit, die Freude des Vaters, der seinen Sohn, von einem Leben der Verschwendung endlich heimgekehrt, aufnimmt, und die der Frau, die ein Kind zur Welt bringt.

Diese menschlichen Freuden sind für Jesus von solch hoher Bedeutung, da sie für ihn die Zeichen der geistlichen Freuden des Reiches Gottes sind: Freude jener Menschen, die in dieses Reich eintreten, dorthin zurückkehren oder dort arbeiten; Freude des Vaters, der sie empfängt. Auch Jesus selbst zeigt seinerseits Genugtuung und Zärtlichkeit, als er Kindern begegnet, die zu ihm kommen wollen, als er einen reichen Jüngling trifft, der gewissenhaft und bestrebt ist, noch mehr zu tun; als er zu Freunden kommt, die ihm ihr Haus öffnen wie Marta, Maria und Lazarus. Eine Freude ist es für ihn vor allem, wenn er erlebt, dass man das Wort aufnimmt, seine Reichtümer opfert, dass eine Sünderin oder ein Zöllner wie Zachäus sich bekehrt, dass eine Witwe sich trotz ihrer Not zum Geben entschließt. Er jubelt vor Freude, als er feststellt, dass den Kleinen und Demütigen die Botschaft vom Reich geoffenbart wird, während sie den Weisen und Klugen verborgen bleibt (Lk 4,10).
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Sel. Paul VI. (1897-1978), Papst von 1963-1978
„Wenn aber der Beistand kommt [...] der Geist der Wahrheit [...] dann wird er Zeugnis für mich ablegen“
„Durch die Hilfe des Heiligen Geistes“ geschieht es, daß die Kirche „wächst“. Der Heilige Geist ist die Seele der Kirche. Er ist es, der den Gläubigen den tiefen Sinn der Lehre Jesu und seines Geheimnisses erklärt. Er ist derjenige, der heute wie …Mehr
Sel. Paul VI. (1897-1978), Papst von 1963-1978

„Wenn aber der Beistand kommt [...] der Geist der Wahrheit [...] dann wird er Zeugnis für mich ablegen“

„Durch die Hilfe des Heiligen Geistes“ geschieht es, daß die Kirche „wächst“. Der Heilige Geist ist die Seele der Kirche. Er ist es, der den Gläubigen den tiefen Sinn der Lehre Jesu und seines Geheimnisses erklärt. Er ist derjenige, der heute wie in den Anfängen der Kirche in all jenen am Werk ist, die das Evangelium verkünden und sich von ihm ergreifen und führen lassen; er legt ihnen Worte in den Mund, die sie allein niemals finden könnten, und bereitet zugleich die Seele des Hörers auf den Empfang der Frohbotschaft und der Verkündigung des Gottesreiches vor.

Die Methoden der Evangelisierung sind sicher nützlich, doch können auch die am meisten vervollkommneten unter ihnen das verborgene Wirken des Heiligen Geistes nicht ersetzen. Ohne ihn richtet auch die geschickteste Vorbereitung des Verkündigers nichts aus. Die eingängigste Dialektik bleibt auf den Menschen wirkungslos ohne ihn. Ohne ihn erweisen sich auch die höchstentwickelten soziologischen und psychologischen Methoden als wert- und inhaltlos.

Wir erleben in der Kirche einen Zeitabschnitt, der in besonderer Weise vom Geist gekennzeichnet ist. Überall sucht man ihn besser zu erkennen – so, wie ihn die Schrift offenbart. Freudig schließt man sich seiner Bewegung an. Man versammelt sich um ihn; man will sich von ihm führen lassen. Wenn nun aber der Geist Gottes einen hervorragenden Platz im gesamten Leben der Kirche einnimmt, so ist der Auftrag eben dieser Kirche, das Evangelium zu verkünden, der eigentliche Bereich seines Wirkens. Nicht von ungefähr vollzog sich der großartige Aufbruch zur Evangelisierung am Pfingstmorgen unter dem Stürmen des Heiligen Geistes.

Man könnte sagen, der Heilige Geist ist der Erstbeweger der Evangelisierung: er ist es, der jeden antreibt, das Evangelium zu verkünden, und er ist es auch, der die Heilsbotschaft in den Tiefen des Bewusstseins annehmen und verstehen lässt. Doch könnte man genauso gut sagen, er sei das Ziel der Evangelisierung: er allein bewirkt die Neuschöpfung, die neue Menschheit, zu der die Evangelisierung führen soll; Einheit in der Vielheit, welche die Evangelisierung in der christlichen Gemeinschaft verwirklichen will. Durch ihn dringt das Evangelium bis in das Innerste der Welt, denn er ist es, der die Zeichen der Zeit – Zeichen Gottes – erkennen lässt, welche die Evangelisierung entdeckt und innerhalb der Geschichte zur Geltung bringt.

Apostolisches Schreiben „Evangelii nuntiandi“, §75 (© Libreria Editrice Vaticana)
Tina 13
Sel. Paul VI. (1897-1978), Papst von 1963-1978
„Wenn dich deine Hand zum Bösen verführt“: Die Bekehrung des Herzens
In das Reich Christi darf man nur eintreten durch Metanoia, das heißt durch eine tiefgreifende Wandlung des ganzen Menschen, kraft deren er neu zu denken, zu urteilen und sein Leben zu gestalten beginnt, ergriffen von der Heiligkeit und Liebe Gottes, die zuletzt durch seinen Sohn …Mehr
Sel. Paul VI. (1897-1978), Papst von 1963-1978

„Wenn dich deine Hand zum Bösen verführt“: Die Bekehrung des Herzens

In das Reich Christi darf man nur eintreten durch Metanoia, das heißt durch eine tiefgreifende Wandlung des ganzen Menschen, kraft deren er neu zu denken, zu urteilen und sein Leben zu gestalten beginnt, ergriffen von der Heiligkeit und Liebe Gottes, die zuletzt durch seinen Sohn offenbart und uns in ihrer Fülle zuteil geworden sind.

Die Einladung des Sohnes Gottes zum Vollzug dieser Metanoia wirkt um so drängender, weil er nicht nur dazu ermahnt, sondern auch selbst ein Beispiel der Buße gibt. Denn Christus hat den Büßenden das größte Beispiel dadurch gegeben, dass er nicht für eine eigene Sünde Strafe erleiden wollte, sondern für die Sünden der anderen.

Vor das Angesicht Christi gestellt, wird der Mensch mit neuem Licht erfüllt und erkennt so die Heiligkeit Gottes und zugleich die Bosheit der Sünde. Durch Christi Wort wird ihm die Botschaft übermittelt, durch die ihm die Bekehrung zu Gott angeboten und die Verzeihung der Sünden gewährt wird. Diese Gnadengeschenke erlangt Er in ihrer Fülle durch die Taufe, die den Menschen gleichgestaltet zur Ähnlichkeit des Leidens, des Sterbens und der Auferstehung des Herrn und von daher seinem ganzen Leben gleichsam das Siegel dieses Geheimnisses aufprägt.

Den Spuren des göttlichen Meisters folgend, muss jeder, der sich Christ nennt, sich selbst verleugnen, sein Kreuz auf sich nehmen und an Christi Leiden teilhaben. Wie er so in das Bild seines Todes umgestaltet wird, kann er auch die Herrlichkeit der Auferstehung verdienen.

Apostolische Konstitution „Paenitemini“ (Quelle: Nachkonziliare Dokumentation – im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz, Band 2, lateinisch und deutscher Text, Paulinus Verlag Trier 1967, S. 6−47; Imprimatur No. 61/1967 Treveris, die 28 m. Junii 1967 Vicarius Generalis Dr. Hofmann)
Tina 13
Sel. Paul VI. (1897-1978), Papst von 1963-1978
„Wenn doch auch du an diesem Tag erkannt hättest, was dir Frieden bringt“
Nie wieder Krieg, nie wieder Krieg! Der Frieden, ja der Frieden soll die Geschicke der Völker und der ganzen Menschheit leiten! [...]
Der Frieden, das ist Ihnen bekannt, wird nicht nur durch die Mittel der Politik und die des Gleichwichts der Mächte und durch den Ausgleich von …Mehr
Sel. Paul VI. (1897-1978), Papst von 1963-1978

„Wenn doch auch du an diesem Tag erkannt hättest, was dir Frieden bringt“

Nie wieder Krieg, nie wieder Krieg! Der Frieden, ja der Frieden soll die Geschicke der Völker und der ganzen Menschheit leiten! [...]

Der Frieden, das ist Ihnen bekannt, wird nicht nur durch die Mittel der Politik und die des Gleichwichts der Mächte und durch den Ausgleich von Interessen erbaut. Er wird mit Hilfe des Geistes, mit friedfertigen Gedanken und Werken errichtet. Sie arbeiten an diesem großen Werk mit!

Doch Sie sind erst am Anfang ihrer leidvollen Bemühungen. Wird die Welt jemals ihre partikularistische und kriegerische Mentalität ändern, die bisher einen so großen Teil ihrer Geschichte ausmacht? Schwer ist es, dies vorherzusagen; einfach ist es dagegen festzustellen, dass man sich mit großer Entschlossenheit auf den Weg zur neuen Geschichte machen muss, der Friedens-Geschichte, die wahrhaft und vollkommen menschlich sein wird, jener Geschichte, die Gott den Menschen guten Willens verheißen hat.

Ansprache an die Organisation der Vereinten Nationen (4. Oktober 1965)
Tina 13
Sel. Paul VI. (1897-1978), Papst von 1963-1978
„Ihr aber, für wen haltet ihr mich?“
Christus! Ich spüre die Notwendigkeit, ihn zu verkünden, ich kann nicht schweigen: „Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde!“ (1 Kor 9,16). Dazu bin ich von ihm gesandt: Ich bin Apostel, ich bin Zeuge, Je ferner das Ziel, je schwieriger die Sendung, umso heftiger ist die Liebe, die mich drängt (2 Kor 5,14…Mehr
Sel. Paul VI. (1897-1978), Papst von 1963-1978

„Ihr aber, für wen haltet ihr mich?“

Christus! Ich spüre die Notwendigkeit, ihn zu verkünden, ich kann nicht schweigen: „Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde!“ (1 Kor 9,16). Dazu bin ich von ihm gesandt: Ich bin Apostel, ich bin Zeuge, Je ferner das Ziel, je schwieriger die Sendung, umso heftiger ist die Liebe, die mich drängt (2 Kor 5,14). Ich muss seinen Namen feierlich bekannt machen: Jesus ist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes (Mt 16,16). Er hat uns den unsichtbaren Gott offenbart, er ist der Erstgeborene der ganzen Schöpfung. In ihm hat alles Bestand (Kol 1,15ff.). Er ist der Herr der Menschheit und der Erlöser: er ist für uns geboren, gestorben und auferstanden; er ist der Mittelpunkt der Geschichte und der Welt. Er kennt uns und liebt uns; er ist Wegbegleiter und Freund unseres Lebens. Er ist der Schmerzensmann und der Mann der Hoffnung; er ist es, der da kommen soll und der dereinst unser Richter sein wird und auch – so hoffen wir – die ewige Fülle unseres Seins, unsere Seligkeit.

Ich kann nicht aufhören von ihm zu reden: er ist das Licht, er ist die Wahrheit; mehr noch: er ist „der Weg und die Wahrheit und das Leben“ (Joh 14,6). Er ist das Brot, die Quelle des lebendigen Wassers, das unseren Hunger und unseren Durst stillt (Joh 6,35; 7,33). Er ist der Hirte, unser Führer, unser Vorbild, unser Trost und unser Bruder. Wie wir, und noch mehr als wir, war er klein, arm, gedemütigt, arbeitsam, elend und geduldig. Für uns hat er geredet, Wunder vollbracht und ein neues Reich begründet. Dort sind die Armen selig, und Friede ist das umfassende Lebensprinzip; wer reinen Herzens ist und trauert, wird erhöht und getröstet; wer nach der Gerechtigkeit hungert, wird satt werden; den Sündern kann verziehen werden, und alle sind Brüder.

Jesus Christus: ihr habt von ihm gehört, größtenteils seid ihr sogar sein eigen, ihr seid Christen. So spreche ich vor euch, ihr Christen, noch mal seinen Namen aus und verkündige ihn allen: Jesus Christus ist „der Anfang und das Ende, das Alpha und das Omega“ (vgl. Offb 21,6). Er ist der König der neuen Welt; er ist das Geheimnis der Geschichte, der Schlüssel unseres Geschickes; er ist der Mittler, die Brücke zwischen Himmel und Erde [...]; der Menschensohn, der Sohn Gottes [...] der Sohn Mariens [...] Jesus Christus! Erinnert euch daran: Das verkünden wir für alle Ewigkeit, diese Stimme lassen wir in der ganzen Welt erschallen (Röm 10,18) und in alle Ewigkeit.

Homilie in Manila, 29.11.1970