P. MARTIN LUGMAYR Geschichte der Hexenverfolgung muss umgeschrieben werden

Diese Forderung erhob der dänische Ethnologe und Historiker
Gustav Henningsen bei der Eröffnung der Ausstellung „Hexen-
wahn in Europa — Mythos und Realität
", die an der dänischen

Akademie in Rom bis Mitte Juni dieses Jahres (das war im Jahr
2000) stattfand. Henningsen, Autor mehrerer Standardwerke der
neueren Hexenforschung, wies nach, dass erstens die Zahl der
in den 400 Jahren aktivster Verfolgung aufgrund des Vorwurfs
der Hexerei Getöteter weit niedriger ist als bisher angenommen,
nämlich an die 50 000 statt, wie früher geschätzt wurde, bis

zu neun Millionen, dass zweitens die Todesrate in katholischen
Ländern besonders niedrig gewesen ist. Von Mitte des 16. bis
zum Ende des 18. Jahrhunderts sind bei mehr als 12 000 Hexen-
prozessen in Spanien, Portugal und Italien insgesamt 36 Hin-
richtungen erfolgt. Der Großteil der Hexenverbrennungen er-
folgte in Ländern, wo die römische Inquisition nicht tätig war.
Bereits 1972 haben die Historiker Norman Cohn und
Richard Kieckhefer nachgewiesen, dass die Behauptungen in
Leon de Lamothe-Langon's Werk Histoire de l'Inquisition en
France (geschrieben 1829), in Toulouse und Carcassonse
habe die Inquisition täglich hunderte von Menschen getötet,
reine Erfindungen waren. Die Fachwelt hat sich dann von
Lamothe-Langon und von allen, die von ihm abhingen (z. B.
Jacob Hansen), distanziert. Leider leben aber bis heute des-
sen Schauermärchen in den Köpfen vieler weiter.
Genauere Forschungen haben weitere Vorurteile der
Falschheit überführt. So wurde gesagt, Hexenverfolgung sei
eine Erscheinung des finsteren Mittelalters. Wahr ist indes,
dass der von heidnischen Völkern kommende Hexenwahn
durch die Heiligen Hippolyt, Johannes Chrysostomus, Cäsa-
rius von Arles, Martin von Braga bekämpft und Hexenverfol-
gung durch König Rothar (643) und Karl d. Großen bestraft
wurde. Papst Gregor VII. (1073-1085) verbot in einem
Schreiben an König Harald, dass man in Dänemark Frauen
als vermeintliche Verursacherinnen von Stürmen, Krankhei-
ten und Seuchen töte und bezeichnete die Verfolgten als
„Unschuldige". Im Mittelalter wurde Zauberei, welche schon
im Alten Testament verurteilt wird, von der Kirche nur mit
kirchlichen Strafen belegt. Erst gegen Ende des Mittelalters
wuchs die Zahl der Hexenprozesse, wobei der Höhepunkt
von 1550-1650 lag, also in der Neuzeit.
Robin Briggs hat in seinem Werk Witches and Neighbours
gezeigt, dass es im Ausmaß der Hexenverfolgungen in Europa
riesige Unterschiede gab. So starben in Deutschland 26 000, in
Irland 4. Und noch ein bemerkenswertes Detail: dort, wo die
katholische Kirche geschwächt war, aufgrund der Reformation
keinen bestimmenden Einfluss mehr ausüben konnte, starben
die meisten, nämlich in Deutschland und der Schweiz. Hen-
ningsen betont, einer der begeistertsten Befürworter der
Hexenverfolgungen sei Martin Luther gewesen.

Jenny Gibbons, Spezialistin in mittelalterlicher Geschichte,
konnte ferner zeigen, dass viele Anschuldigungen gegenüber
der Inquisition auf Über-setzungsfehler beruhen. So ist in den
Akten zu lesen, dass jemand „per inquisitionem" geprüft
wurde - allzuschnell hat man geschlossen, dies bedeute:
„durch die Inquisition". Aber in der Mehrheit der Fälle muss
übersetzt werden mit „durch eine Untersuchung", also eine
Gerichtsmethode, die damals von fast allen weltlichen Gerich-
ten verwendet wurde. Jenny Gibbons weist auch darauf hin,
dass der vielzitierte „Hexenhammer" Heinrich Kramers kei-
neswegs die offizielle Haltung der Kirche darstellte. Die
Untersuchungsmethoden, die Kramer in diesem Werk emp-
fiehlt, wurden sofort nach Erscheinen des Werkes von der
Inquisition zurückgewiesen. „Weltliche Gerichte, nicht die der
Inquisition, haben vom Hexenhammer Gebrauch gemacht"
,
schließt Jenny Gibbons.
Um zum eingangs erwähnten Autor zurückzukehren:
Gustav Henningsen hat in seinem Werk The Witches' Advocate
die Arbeit der Inquisition in Spanien in hervorragender Weise
dokumentiert und nachgewiesen, dass diese vielen wegen
Hexerei Angeklagten das Leben gerettet hat, die von weltli-
chen Gerichten bereits zum Tode verurteilt worden waren.
Aus: Informationsblatt der Priesterbruderschaft St. Petrus, 11.
Jg. Nr. 103; Aug./Sept. 2000, Wigratzbad, Seite 6.

Adresse des Autors: P Martin Lugmayr

Quelle: theologisches.net/files/30_Nr.9.pdf

V. A. T.
Ich möchte hier kurz die Hauptaussagen einer Radiosendung über das Thema Hexenverfolgung einstellen, die ich seinerzeit protokolliert habe:
Protokoll Hexenverfolgung
Radiosendung vom Mo. 01.06.2006, 14.00 – 15-00 Uhr auf Deutschlandfunk
(DLF 106.3)

Hochzeit der Hexenverfolgung war 1560/70 bis 1630 (das ist nicht das Mittelalter,
sondern die frühe Neuzeit)
Von Gegnern der katholischen Kirche wurde …Mehr
Ich möchte hier kurz die Hauptaussagen einer Radiosendung über das Thema Hexenverfolgung einstellen, die ich seinerzeit protokolliert habe:

Protokoll Hexenverfolgung

Radiosendung vom Mo. 01.06.2006, 14.00 – 15-00 Uhr auf Deutschlandfunk
(DLF 106.3)


Hochzeit der Hexenverfolgung war 1560/70 bis 1630 (das ist nicht das Mittelalter,
sondern die frühe Neuzeit)

Von Gegnern der katholischen Kirche wurde zur Zeit des Kulturkampfes behauptet,
die kath. Kirche hätte 9 Mio. Hexen getötet. Die moderne Forschung hat
ergeben, dass insgesamt 80.000 Hexen getötet wurden.

Auch Protestantische Bewegungen z.B. Calvinisten haben Hexen verfolgt.

In Deutschland in Würzburg und in ?? hat v.a. weltliche Herrschaft / die Fürsten über
die Strenge geschlagen. Als Rom davon erfuhr war man bestürzt und hat versucht
Einhalt zu gebieten.

Lemgo: Das Hexenfoltermuseum in Lemgo zeigt neben Daumenschrauben und
Beinschrauben auch einen Nagelstuhl. Bei diesem hat man festgestellt, dass das Holz
aus dem 18. Jahrhundert stammt. Offensichtlich waren Daumen und Beinschrauben
nicht spektakulär genug, sodass man den Nagelstuhl gefälscht hat.

Die Nazis haben die Zahl von 9 Mio. Hexen verbreitet, um gegen Missionierung der
kath. Kirche anzugehen, da man Urgermanische Religion wollte. Auf der anderen
Seite galten Männergeheimbünde die böse Hexen ausgeschaltet haben als Vorläufer
der SS.

Die meisten Hexen wurden im 20. Jahrhundert getötet, besonders viele wurden in
Tansania (10.000) und in Südafrika unter der Präsidentschaft von Nelson Mandela
getötet.

Das Thema Hexenverfolgung und die übertriebene Darstellung ist v.a. von der
Renaissance, den Nazis, im Kulturkampf im 19. Jhdt. Und dem Feminismus in der
1968er Bewegung aufgegriffen worden.

Das gesteigerte Interesse für die Hexenverfolgung hat dazu geführt, dass sich in den
letzten Jahren verstärkt Historiker mit dem Thema beschäftigt haben, wodurch neue
Erkenntnisse zu Tage gefördert wurden. Es macht sich dabei nach einer anfängliche
Euphorie für das Thema oft Ernüchterung breit, da das Thema längst nicht so
spektakulär ist wie vermutet. Das gilt v.a. auch für die Rolle der kath. Kirche.

Mein Fazit: von interessierten, antikatholischen Kreisen werden gezielt Unwahrheiten
über den Ablauf der Hexenverfolgung und der Rolle der katholischen Kirsche verbreitet
Abraham a Sancta Clara
Stimmt schon, doch keine 80.000, sondern 50.000.
V. A. T.
das war wohl der Stand von 2006 und hat zumindest mal von der Dimension halbwegs gestimmt. Interessant fand ich v.a. wo die 9 Millionen herkamen
Abraham a Sancta Clara teilt das
21,3 Tsd.
P. Martin Lugmayr ; Die Geschichte der Hexenverfolgung muss umgeschrieben werden
prince0357
Vor Jahren las ich, dass dort, wo die Marienverehrung wegen der Reformation aussetzte und verschwand, war auch die Würde der Frau und Jungfräulichkeit nicht mehr gewährleistet. Somit sind diese Bemerkungen der "protestantischen" Forscher durchaus ehrenhaft und ehrlich.
Luther nahm der Frau auch die Würde, weil Eva den Apfel vom Baum genommen hat und sie am Sündenfall größere Schuld hätte.
Abraham a Sancta Clara
So ist es. Der Ablass war übrigens auch nicht der wahre Trennungsgrund Luthers, sondern sein Trieb sich sexuell auszutoben und sein Hass auf die Kirche. Selbst der abgefallenen Nonne Anna Bora war er zu "wild" und vor ihr hatte er schon zwei andere im Bett. So ist es nicht verwunderlich, dass Luther das Ehesakrament abgeschafft hatte und mit dem Protestantismus die Promiskuität und der Ehebruch …Mehr
So ist es. Der Ablass war übrigens auch nicht der wahre Trennungsgrund Luthers, sondern sein Trieb sich sexuell auszutoben und sein Hass auf die Kirche. Selbst der abgefallenen Nonne Anna Bora war er zu "wild" und vor ihr hatte er schon zwei andere im Bett. So ist es nicht verwunderlich, dass Luther das Ehesakrament abgeschafft hatte und mit dem Protestantismus die Promiskuität und der Ehebruch stark zunahm. Der Protestantismus war und ist die Vorbereitung auf die Polygamie des Islams, eine Vorbereitung Luthers, welche die nicht kirchlich vermählte Merkel im Zuge der "Rassenvermischung" (vegleiche Sarkozy und Timmermanns) zur Entchristlichung Europas durchgesetzt hat.
Lisi Sterndorfer
Wer die Gegenwart beherrscht, schreibt die Geschichte. Und die Geschichtsschreibung definiert die Zukunft.
Abraham a Sancta Clara
Deswegen steht in den Gymnasialbüchern all dieser Unsinn, die katholische Kirche hätte angeblich 8 Millionen Menschen als Hexen verbrannt. Wenn man die Millionen Pesttoten dazuaddiert, dann wäre kein Weisser mehr auf der Erde. So verfälschten die Freimaurer die Geschichte und sie verdrehen diese auch mit den vielen Geschichtsfilmen, wo z.B. Heilige wie hl. Jean d´Arc in "Johanna von Orleans" von …Mehr
Deswegen steht in den Gymnasialbüchern all dieser Unsinn, die katholische Kirche hätte angeblich 8 Millionen Menschen als Hexen verbrannt. Wenn man die Millionen Pesttoten dazuaddiert, dann wäre kein Weisser mehr auf der Erde. So verfälschten die Freimaurer die Geschichte und sie verdrehen diese auch mit den vielen Geschichtsfilmen, wo z.B. Heilige wie hl. Jean d´Arc in "Johanna von Orleans" von Luc Besson als Verrückte oder Mörder wie Queen Elisabeth (die ihre Schwester Maria Stuart und rechtmäßige Thronerbin) hat köpfen lassen, als Helden propagiert werden.