Tina 13
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Hl. Eusebius von Caesarea (um 265-340), Mönch, Bischof, Theologe, Geschichtsschreiber. Hl. Eusebius von Caesarea (um 265-340), Mönch, Bischof, Theologe, Geschichtsschreiber So sollen auch sie in uns sein …Mehr
Hl. Eusebius von Caesarea (um 265-340), Mönch, Bischof, Theologe, Geschichtsschreiber.

Hl. Eusebius von Caesarea (um 265-340), Mönch, Bischof, Theologe, Geschichtsschreiber

So sollen auch sie in uns sein

In seinem Hohenpriesterlichen Gebet bittet unser Erlöser, dass wir da sein sollen, wo er ist, und dass wir seine Herrlichkeit schauen sollen. Er liebt uns, so wie sein Vater ihn liebt und er will uns all das geben, was der Vater ihm gegeben hat. Die Herrlichkeit, die ihm von seinem Vater eröffnet ist, will er uns eröffnen, damit wir alle eins sind. Er will, dass wir nicht mehr nur eine Menschenmenge seien, sondern dass wir alle zusammen eine Einheit bilden, die in seiner Göttlichkeit, in der Herrlichkeit des Reich Gottes, geeint ist, und zwar nicht mittels einer Verschmelzung zu einer Substanz, sondern in der Vollkommenheit, dem Gipfel der Tugend. Das ist es, was Christus ankündigte, als er sagte: „Sie sollen alle vollkommen eins sein!“ Indem wir also durch die Weisheit, die Klugheit, die Gerechtigkeit, die Barmherzigkeit und alle anderen Tugenden Christi vollkommen gemacht worden sind, werden wir in dem unvergänglichen Licht der Gottheit des Vaters geeint sein. Dann werden wir selber zu Licht durch unser Einssein mit ihm und auf vollkommene Weise Kind Gottes durch unser Einssein mit seinem eingeborenen Sohn, der uns Anteil schenkt am Glanz seiner Göttlichkeit.

Auf diese Weise werden wir ganz eins sein mit dem Vater und dem Sohn. Denn so wie er bekannt hat, dass der Vater und er eins sind, indem er sagt: „Ich und der Vater sind eins“ (Joh 10,30), so bittet er darum, dass wir in seiner Nachfolge am gleichen Einssein teilhaben mögen [...] Nicht jenes Einssein der Natur, das er nur mit dem Vater teilt, sondern dieses: so wie der Vater ihn an seiner eigenen Herrlichkeit teilhaben lässt, so wird er, in Nachahmung seines Vater, seine Herrlichkeit allen eröffnen, die ihn lieben.

Geistliche Theologie, III, 18-19
Tina 13
Hl. Eusebius von Caesarea (um 265-340), Mönch, Bischof, Theologe, Geschichtsschreiber
„Viele werden von Osten und Westen kommen und [...] im Himmelreich zu Tisch sitzen“
Zahlreich sind in der Schrift die Beweise dafür, dass die Heidenvölker nicht weniger Gnaden empfangen haben als das Volk der Juden. Wenn die Juden [...] teilhaben am Segen Abrahams, des Freundes Gottes, weil sie seine Nachkommen …Mehr
Hl. Eusebius von Caesarea (um 265-340), Mönch, Bischof, Theologe, Geschichtsschreiber

„Viele werden von Osten und Westen kommen und [...] im Himmelreich zu Tisch sitzen“

Zahlreich sind in der Schrift die Beweise dafür, dass die Heidenvölker nicht weniger Gnaden empfangen haben als das Volk der Juden. Wenn die Juden [...] teilhaben am Segen Abrahams, des Freundes Gottes, weil sie seine Nachkommen sind, so wollen wir uns daran erinnern, dass Gott zugesagt hat, den Heiden einen Segen zu geben, der nicht nur dem Segen des Abraham ähnlich ist, sondern auch dem Isaaks und Jakobs. Er hat ausdrücklich vorhergesagt, dass alle Nationen in gleichem Maße gesegnet sein werden, und er lädt alle Völker ein zu derselben Freude, die die seligen Freunde Gottes haben: „Preist, ihr Völker, sein Volk!“ (Dt 32,43) und weiter: „Versammelt sind die Fürsten der Völker als Volk des Gottes Abrahams“ (Ps 46(47),10).

Wenn sich Israel des Reiches Gottes als seines Erbes rühmt, so zeigen ihm die göttlichen Prophezeiungen, dass Gott auch über die anderen Völker herrschen wird: „Verkündet bei den Nationen: Der HERR ist König!“ (Ps 95(96),10), und weiter: „Gott wurde König über die Völker“ (Ps 46(47),9). Wenn die Juden auserwählt wurden, die Priester Gottes zu sein und ihm zu huldigen [...] so hat das Wort Gottes versprochen, die Nationen am selben Dienst teilhaben zu lassen: „Bringt dar dem HERRN, ihr Stämme der Völker, bringt dar dem HERRN Ehre und Macht […] Bringt Gaben und tretet ein in die Höfe seines Heiligtums!“ (Ps 95(96),7‒8) [...]

Und wenn einstmals, in einer ersten Zeit, „der HERR sich sein Volk als Anteil nahm, Jakob sein Erbteil wurde“ (vgl. Dt 32,9 LXX), so sagt in einer zweiten Zeit die Schrift, dass alle Völker dem Herrn zum Erbe gegeben werden, gemäß dem Wort des Vaters: „Fordere von mir und ich gebe dir die Völker zum Erbe“ (Ps 2,8). Die Prophezeiung verkündet auch, dass er nicht nur in Judäa, sondern „herrschen wird von Meer zu Meer und bis zu den Enden der Erde; alle Völker werden ihm dienen und in ihm werden alle Geschlechter der Erde gesegnet“ (vgl. Ps 71(72),8‒11.17). So „hat der HERR hat sein Heil bekannt gemacht [...] vor den Augen der Völker“ (vgl. Ps 97(98),2).

Praeparatio evangelica II, 3, 35
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Hl. Eusebius von Caesarea (um 265-340), Mönch, Bischof, Theologe, Geschichtsschreiber
Das Martyrium des hl. Apostels Jakobus
Mit einem Male also erleuchtete das erlösende Wort gleich einem Sonnenstrahl die ganze Welt mit himmlischer Macht und Kraft. Sofort „verbreitete sich“, wie die göttliche Schrift (vgl. Ps 18,5) verkündet hatte, „über die ganze Erde die Stimme“ seiner gottbegnadeten Evangelisten …Mehr
Hl. Eusebius von Caesarea (um 265-340), Mönch, Bischof, Theologe, Geschichtsschreiber

Das Martyrium des hl. Apostels Jakobus

Mit einem Male also erleuchtete das erlösende Wort gleich einem Sonnenstrahl die ganze Welt mit himmlischer Macht und Kraft. Sofort „verbreitete sich“, wie die göttliche Schrift (vgl. Ps 18,5) verkündet hatte, „über die ganze Erde die Stimme“ seiner gottbegnadeten Evangelisten und Apostel „und ihre Worte bis an die Grenzen des Erdkreises“. In allen Städten und Dörfern erstanden mit einem Male von tausenden Menschen besuchte, vollbesetzte Kirchen gleichwie gefüllte Scheunen [...]

Lukas fügt bei: „Zu jener Zeit − d. i. unter Klaudius − wandte sich König Herodes gegen einige Glieder der Kirche und ließ Jakobus, den Bruder des Johannes, mit dem Schwerte hinrichten“ (vgl. Apg 12,1−2). Über diesen Jakobus berichtet Klemens [von Alexandrien] im siebten Buche der Hypotyposen eine erwähnenswerte Geschichte als von den Vorfahren erhaltene Überlieferung. Er erzählt, daß der, welcher ihn dem Richter ausgeliefert habe, beim Anblick seines Bekennermutes sich zum Christentum bekannt habe. „Nun wurden“ — so sagt er — „beide zusammen abgeführt. Unterwegs bat jener den Jakobus um Verzeihung. Dieser zögerte ein wenig, dann antwortete er: ‚Friede sei mit dir!‘ und küßte ihn. So wurden beide zugleich enthauptet.“

Wie die göttliche Schrift erzählt, ließ Herodes, als er sah, daß die Hinrichtung des Jakobus den Juden Freude machte, auch Petrus ergreifen und in Fesseln werfen. Und er hätte an ihm auch das Todesurteil vollzogen, wenn nicht Petrus infolge himmlischer Erscheinung wunderbar durch einen nachts vor ihn tretenden Engel aus den Ketten befreit und dem Predigtberufe zurückgegeben worden wäre. So offenbarte sich die Vorsehung an Petrus (Apg. 12,3−17).

Kirchengeschichte, II,3.9 (vgl.: Bibliothek der Kirchenväter, 2. Reihe, Band 1, München 1932)
Ein weiterer Kommentar von Tina 13
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So sollen auch sie in uns sein
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In seinem Hohenpriesterlichen Gebet bittet unser Erlöser, dass wir da sein sollen, wo er ist, und dass wir seine Herrlichkeit schauen sollen. Er liebt uns, so wie sein Vater ihn liebt und er will uns all das geben, was der Vater ihm gegeben hat. Die Herrlichkeit, die ihm von seinem …Mehr
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So sollen auch sie in uns sein
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In seinem Hohenpriesterlichen Gebet bittet unser Erlöser, dass wir da sein sollen, wo er ist, und dass wir seine Herrlichkeit schauen sollen. Er liebt uns, so wie sein Vater ihn liebt und er will uns all das geben, was der Vater ihm gegeben hat. Die Herrlichkeit, die ihm von seinem Vater eröffnet ist, will er uns eröffnen, damit wir alle eins sind. Er will, dass wir nicht mehr nur eine Menschenmenge seien, sondern dass wir alle zusammen eine Einheit bilden, die in seiner Göttlichkeit, in der Herrlichkeit des Reich Gottes, geeint ist, und zwar nicht mittels einer Verschmelzung zu einer Substanz, sondern in der Vollkommenheit, dem Gipfel der Tugend. Das ist es, was Christus ankündigte, als er sagte: „Sie sollen alle vollkommen eins sein!“ Indem wir also durch die Weisheit, die Klugheit, die Gerechtigkeit, die Barmherzigkeit und alle anderen Tugenden Christi vollkommen gemacht worden sind, werden wir in dem unvergänglichen Licht der Gottheit des Vaters geeint sein. Dann werden wir selber zu Licht durch unser Einssein mit ihm und auf vollkommene Weise Kind Gottes durch unser Einssein mit seinem eingeborenen Sohn, der uns Anteil schenkt am Glanz seiner Göttlichkeit.
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Auf diese Weise werden wir ganz eins sein mit dem Vater und dem Sohn. Denn so wie er bekannt hat, dass der Vater und er eins sind, indem er sagt: „Ich und der Vater sind eins“ (Joh 10,30), so bittet er darum, dass wir in seiner Nachfolge am gleichen Einssein teilhaben mögen [...] Nicht jenes Einssein der Natur, das er nur mit dem Vater teilt, sondern dieses: so wie der Vater ihn an seiner eigenen Herrlichkeit teilhaben lässt, so wird er, in Nachahmung seines Vater, seine Herrlichkeit allen eröffnen, die ihn lieben.
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Geistliche Theologie, III, 18-19