Die Antwort an Papst Franziskus zu den "Traditionalisten und sog. Progressisten (= Modernisten) gibt der heilige Papst Pius X. mit einem Wort aus seiner Enzyklika Pascendi.
"Kraft und Wesen der Tradition bemühen sie (die Modernisten) sich hinterlistigst zu zerstören, um ihr jedes Gewicht zu nehmen. Dennoch wird für die Katholiken unerschütterlich feststehen die Autorität der zweiten Nicänischen Synode; sie verdammte, ”die es wagen... nach Art verbrecherischer Häretiker die
kirchlichen Überlieferungen zu verachten und beliebige Neuheiten auszudenken... oder die hinterlistig darauf sinnen, aus den anerkannten kirchlichen Überlieferungen etwas herauszubrechen.”
Es wird ferner feststehen das Bekenntnis der vierten Synode von Konstantinopel : „Wir bekennen also, die der heiligen katholischen und apostolischen Kirche von den berühmten heiligen Aposteln, den ökumenischen und Lokal-Konzilien oder auch von jedem gottbeauftragten
Kirchenvater und
-lehrer überlieferten Regeln halten and schützen zu wollen.”Daher haben die römischen Päpste Pius IV. und IX. auch in das Glaubensbekenntnis diesen Zusatz einfügen lassen :
”Die apostolischen und kirchlichen Traditionen und die übrigen Gepflogenheiten und Gesetze der Kirche erkenne ich unverbrüchlich an und halte sie fest.”Nicht anders wie über die Tradition urteilen die Modernisten über die allerheiligsten
Kirchenväter. Mit höchster Verwegenheit erklären sie sie zwar für aller Verehrung sehr würdig, aber doch für schlimmste Ignoranten in Kritik und Geschichte; nur die Zeit, in der, sie lebten, könne die Unwissenheit entschuldigen.
Endlich unterfangen sie sich, die Autorität des kirchlichen Lehramtes nach Kräften herabzusetzen und zu schwächen; teils zerstören sie frevlerisch ihren Ursprung, Wesen und Rechte, teils streuen sie offen gegnerische Verleumdungen gegen sie aufs neue aus. Auf die Modernistenschar trifft zu, was in tiefstem Leid Unser Vorgänger schrieb : ”Um die mystische Braut Christi, der das wahre Licht ist, der Verachtung und der Missgunst preiszugeben, pflegen die Söhne der Finsternis sie öffentlich tückisch zu verleumden, die Dinge und Begriffe auf den Kopf zu stellen, sie als Freundin des Dunkelmännertums, Förderin der Unwissenheit, Feindin des Lichtes der Wissenschaft und des Fortschritts zu bekämpfen.
[34] – Angesichts dessen, ehrwürdige Brüder, ist es kein Wunder, wenn die Modernisten Katholiken, die wacker für die Kirche streiten, mit höchstem Übelwollen und Scheelsucht verfolgen.
Mit jeder nur möglichen Beleidigung kränken sie sie; der Vorwurf der Unwissenheit und Starrköpfigkeit kehrt allenthalben wieder. Wenn sie die Bildung und Geisteskraft ihrer Gegner fürchten, so brechen sie durch verabredetes Totschweigen dem die Spitze ab.
Diese Handlungsweise gegen Katholiken ist um so gehässiger, als sie in gleicher Zeit alle ihre Anhänger fortgesetzt maßlos herausstreichen; ihren Büchern, die von Neuerungen strotzen, spenden sie Beifall; je grundstürzender eines ist, Tradition und kirchliches Lehramt verachtet, eine um so bessere Weisheitsnote erhält es; schließlich, wenn einen der kirchliche Bannstrahl getroffen hat, dann – jeder Gute würde zurückschaudern – loben sie ihn nicht nur in geschlossener Phalanx überreichlich, sondern verehren ihn fast als Märtyrer der Wahrheit. – Die von all diesem Tam-tam an Lobhudelei und Schmähungen verwirrten jungen Brauseköpfe geben sich, um nicht in den Ruf der Unwissenheit zu kommen, vielmehr den der Weisheit beanspruchen zu können, unter dem inneren Zwang von Neugierde und Hochmut oft gefangen und liefern sich dem Modernismus aus."