Neue Papststatue in Rom sorgt für Irritationen

(gloria.tv/ KNA) Die neue Johannes-Paul-II.-Statue am römischen Hauptbahnhof Termini stößt in Rom auf ein geteiltes Echo. Für die Vatikanzeitung «Osservatore Romano» zeige das Kunstwerk zwar jene Umarmung und Offenheit, die der Papst täglich den Gläubigen gegeben habe; allerdings sei das Gesicht dem von Johannes Paul II. nicht sehr ähnlich.

Die Frontansicht der Figur präsentiere sich als «klaffende Lücke, wie von einer Bombe», kritisiert der «Osservatore». Dadurch sehr das Werk «wie ein Wachhäuschen» aus. Ein Vorzug des Werkes sei aber, dass sich der Künstler nicht an der klassischen Ikonographie von Papstabbildungen orientiere.

Das mehr als fünf Meter hohe Bronzedenkmal des italienischen Künstlers Oliviero Rainaldi zeigt den seligen Papst (1978-2005) lächelnd. Sein Körper ist als offener Mantel dargestellt; das Innere des Kunstwerks ist hohl.

Unmut ruft das Denkmal bei Teilen der römischen Bevölkerung hervor.
Die Tageszeitung «La Repubblica» (Freitag) zitiert eine ältere Frau mit den Worten: «Wir wollen diese Statue nicht. Sie sieht aus wie eine Blechbüchse.» Der Mailänder «Corriere della Sera» schreibt, es gelinge der Nachbildung nicht, den Geist des seliggesprochenen Papstes nachzuempfinden.

Künstler Rainaldi bedauerte in der «Repubblica», dass sein Werk nicht verstanden werde. Er habe keine Statue wie im 18. Jahrhundert schaffen wollen, sondern eine zeitgenössische Skulptur. Der Mantel solle zudem die «geistige Aufopferung» des Papstes symbolisieren.

Am Mittwoch hatten Roms Bürgermeister Gianni Alemanno und Kardinalvikar Agostino Vallini die Figur in einer Zeremonie enthüllt. Vor dem Bahnhof Termini solle die Statue «jeden willkommen heißen und beschützen», so Alemanno. Benedikt XVI. hatte seinen Vorgänger am 1. Mai seliggesprochen.