[130] Das Leben Jesu nach den vier Evangelisten

11. Jesus verlässt Peräa und begibt sich nach Judäa

(Joh. 11, 1-16)

[ He Qi (China): Martha und Maria 2 ]

Es war aber jemand krank, Lazarus aus Bethanien, der Ortschaft der Maria und Martha, ihrer Schwester. Es war aber Maria, die den Herrn mit einer Salbe gesalbt und seine Füße mit ihren Haaren getrocknet hatte, deren Bruder Lazarus krank lag. Seine Schwestern schickten nun zu Jesus und ließen sagen: „Herr! siehe, der, den du lieb hast, ist krank.“ Als Jesus das hörte, sprach er zu ihnen: „Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern zur Ehre Gottes, damit der Sohn Gottes durch sie verherrlicht werde.“ Jesus aber liebte Martha und ihre Schwester Maria und Lazarus. Als er nun hörte, dass dieser krank sei, blieb er noch zwei Tage an dem Orte, wo er war.

Danach sagte er zu seinen Jüngern: „Lasst uns wieder nach Judäa gehen!“ Die Jünger sagten zu ihm: „Meister, eben erst suchten die Juden dich zu steinigen, und du gehst wieder dahin?“ Jesus antwortete: „Hat der Tag nicht zwölf Stunden? Wenn einer am Tage wandelt, stößt er nicht an, weil er das Licht dieser Welt sieht; wenn er aber in der Nacht wandelt, stößt er an, weil das Licht nicht in ihm ist.“ Also sprach er. Darauf sagte er zu ihnen: „Lazarus, unser Freund, schläft, aber ich gehe hin, um ihn aus dem Schlafe aufzuwecken.“ Da sagten seine Jünger zu ihm: „Herr, wenn er schläft, so wird er gesund werden.“ Jesus aber hatte von seinem Tode gesprochen, sie hingegen meinten, er rede von der Ruhe des Schlafes. Jesus sagte ihnen da gerade heraus: „Lazarus ist gestorben, und ich freue mich euretwegen, dass ich nicht dort war, damit ihr glaubet. Aber lasst uns zu ihm gehen!“ Da sprach Thomas, der Didymus (Zwilling) genannt wird, zu seinen Mitjüngern: „Gehen auch wir, um mit ihm zu sterben!“

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Guntherus de Thuringia
Guntherus de Thuringia
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