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Der Anfang vom Ende von Putins Herrschaft

Wladimir Putin will mit dem Krieg in der Ukraine als Wiederhersteller des Großrussischen Reiches in die Geschichtsbücher eingehen. Doch es wird anders kommen, kommentiert Florian Kellermann. Denn dieser Krieg wird den russischen Präsidenten einholen.

Ein Kommentar von Florian Kellermann | 24.02.2022
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Der russische Präsident Wladimir Putin (imago / ZUMA Wire / Sergey Guneev / Kremlin Pool)

Vor einigen Wochen habe ich an dieser Stelle gesagt, dass Russland sehr wahrscheinlich keinen Krieg gegen die Ukraine beginnen werde. Wladimir Putin sei ein rational denkender Mensch, so die Argumentation. Jede Abwägung müsste ihn zu dem Schluss führen, dass das Risiko einer solchen Operation für ihn unkalkulierbar sei. Ein Risiko zudem, dass er nicht eingehen müsse, schließlich sitze er im Kreml fest im Sattel.

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Das ist eine weit verbreitete Fehleinschätzung gewesen, wie sich nun herausstellt. Der russische Präsident hat den Angriff auf das Nachbarland Ukraine befohlen. Er will einen Staat zerstören, er will eine Nation ihrer Selbstbestimmung berauben. Und er taucht eine ganze Region in Blut. Er ist bereit, über Leichen zu gehen, von wahrscheinlich Tausenden ukrainischen Soldaten, russischen Soldaten und ukrainischen Zivilisten.

Putin als Wiederhersteller des Großrussischen Reiches

Putin hat stets den zynisch und skrupellos kalkulierenden Staatsmann gegeben, aber nun hat er sich als Besessener erwiesen. Offenbar glaubt er, dass er als der Wiederhersteller des Großrussischen Reiches in die Geschichtsbücher eingehen wird. Als der, der ein Imperium wieder auferstehen ließ.

Doch es wird anders kommen. Man wird sich an ihn als einen Verbrecher erinnern. An einen, der die Sicherheitsordnung, die in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg in verschiedenen Etappen entstanden ist, mutwillig zerstört hat.

Die Ukrainer werden kämpfen

Vielleicht meint er: Es seien doch die Sieger, die darüber bestimmen, was in den Geschichtsbüchern steht. Aber siegen wird Putin nicht. Wahrscheinlich kann er die Ukraine mit Waffengewalt niederwerfen. Aber nicht die Ukrainer. Sie werden kämpfen, bis sie das russische Joch wieder abgeschüttelt haben werden.

Und ein neues Großrussisches Reich wird nicht entstehen. Vielmehr richtet Putin die Zukunft einer ganzen Region zugrunde, auch die Zukunft Russlands. Er steht jetzt einem Paria-Staat vor, einer ausgestoßenen Nation, die vielleicht noch ein paar Jahre davon ganz gut leben kann, dass sie Öl und Gas verkauft.

Die Aussicht auf eine prosperierende Zukunft hat Putin für Russland begraben

Die Aussicht auf eine prosperierende Zukunft hat Putin für Russland begraben oder weit nach hinten verschoben – auf eine Zeit lange nach seiner Herrschaft. Russland wird technisch und wirtschaftlich abgehängt sein. Dafür werden die Sanktionen des Westens sorgen und die Tatsache, dass kein internationaler Konzern mehr in Russland investieren wird.

Russland bringt unermessliches Leid über die Ukraine, über Menschen, die zumindest der russischen Nation bis zuletzt positiv gegenüberstanden.

Auch die letzten kritischen Medien dürften geschlossen werden

Schon jetzt ist aber sicher, dass dieser Krieg auch gravierende Folgen für die russische Gesellschaft haben wird. Die Telekom-Aufsichtsbehörde hat verlauten lassen, dass die Medien über die Kampfhandlungen natürlich nur mit den Informationen berichten dürfen, die aus dem russischen Verteidigungsministerium kommen.

Es ist jetzt nur noch eine Frage der Zeit, bis auch die wenigen verbliebenen kritischen Medien geschlossen werden. Bis das Internet in Russland von Seiten, die kremlkritische Inhalte verbreiten, bereinigt ist. Bis jeder, der die leiseste Kritik am Kreml äußert, hinter Gitter wandert. Wie das geht, ließ sich in den vergangenen Monaten schon in Belarus unter Alexander Lukaschenko beobachten.

Die russische Gesellschaft wird keinen großen Widerstand leisten

Die russische Gesellschaft wird keinen großen Widerstand leisten, zumindest zunächst. Die Proteste gegen den Krieg, die es jetzt im ganzen Land gibt, erfassen nur einen kleinen Teil der Bevölkerung. Sehr viel mehr wird nicht passieren. Putin hat in den vergangenen über 20 Jahren ganze Arbeit geleistet. Er hat die Menschen in ihrer breiten Masse entpolitisiert und Andersdenkende aus dem Land getrieben.

Wer an diesem Tag in Moskau zum Fenster hinaus schaut, findet im Moment alles genauso vor wie gestern. Die Ukraine scheint von hier aus weit entfernt, der Krieg ein virtuelles Schauspiel.

Dieser Krieg wird Putin einholen

Doch dieser Krieg wird Putin einholen. Die Unzufriedenheit wird wachsen. Wenn immer mehr russische Soldaten sterben, auch dann wenn die Ukraine offiziell schon kapituliert haben sollte. Wenn die Lebensmittelpreise weiter steigen, wenn die nächste Rentenerhöhung kleiner ausfällt als gedacht. Das kann in ein paar Monaten passieren oder auch erst in ein paar Jahren. Aber früher oder später werden der Mehrheit der Russen trotz aller Propaganda die Augen aufgehen, wie sehr ihr Staatsoberhaupt ihrem Land und Europa schadet.

Der Krieg in der Ukraine ist für Putins Herrschaft der Anfang vom Ende.

Krieg in der Ukraine - Der Anfang vom Ende von Putins Herrschaft
Erich Foltyn
"Großrussisches Reich", er will das Heranrücken der Russlandfeinde an Russlands Grenzen etwas erschweren.
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@Franz Böswald Wir haben das Morden im Donbass und Luhansk acht Jahre lang gesehen.. Die russischen Banditen haben dort über 14000 Ukrainer getötet.
nujaas Nachschlag
Ein Grund wird sein, daß es auf der separatistischen Seite wesentlich mehr Menschen gibt. Donezk ist eine Millionenstadt gewesen, ein Drittel der Einwohner von 2014 lebt noch dort, und in der Hand der Separatisten und der bis vor wenigen Tagen irregulären russischen Milizen. Reguläre ukrainische Truppen und faschistische Milizen haben nur die Dörfer des Bezirks gehalten und nur in Richtung auf …Mehr
Ein Grund wird sein, daß es auf der separatistischen Seite wesentlich mehr Menschen gibt. Donezk ist eine Millionenstadt gewesen, ein Drittel der Einwohner von 2014 lebt noch dort, und in der Hand der Separatisten und der bis vor wenigen Tagen irregulären russischen Milizen. Reguläre ukrainische Truppen und faschistische Milizen haben nur die Dörfer des Bezirks gehalten und nur in Richtung auf die Ukraine hin.
aron>
Für alle Toten in der Ukraine und auch in Donbas ist ausschliesslich Genose Putler verantwortlich.
Tradition und Kontinuität
Putin hat den Krieg begonnen, ja, aber einseitige Schuldzuweisungen helfen jetzt auch nicht weiter. Jetzt sind Diplomaten gefragt, Vermittler , und Menschen, die auch die Gegenseite verstehen. Und last but not least, kommt es auf die Beter an.
aron>
Da gibt es nichts zu verstehen. Der Mörder Putler muss vors Gericht.
aron>
@Einfacher Beter Wollen Sie das den Tausenden getöteten Ukrainer sagen oder den hundertausenden Flüchtlingen in Polen. Kommen Sie und helfen staat Mühl zu reden.
2 weitere Kommentare von aron>
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@Einfacher Beter das sind nicht meine Worte sondern der Verteidiger. Wenn Sie nichts besseres zu tun haben dann kommen Sie her mit den Flüchtlingen zu helfen oder sehen Sie sich an was die russischen Banditen angerrichtet haben.
@nujaas Nachschlag dasselbe.Mehr
@Einfacher Beter das sind nicht meine Worte sondern der Verteidiger. Wenn Sie nichts besseres zu tun haben dann kommen Sie her mit den Flüchtlingen zu helfen oder sehen Sie sich an was die russischen Banditen angerrichtet haben.

@nujaas Nachschlag dasselbe.
Franz Böswald
Viele Menschen sind plötzlich zu Friedensaktivisten geworden.
Allerdings erst seit Putin zurückschlägt.
Ihr zündet Kerzen an, für die Ukraine. Dem Jemen aber ist Euch kein Gedanke wert.
Wenn ihr acht Jahre lang nicht aufgepasst habt, tut es mir leid, dass ihr jetzt plötzlich darauf aufmerksam werdet, dass der Krieg angeblich begonnen hat.
Nein, meine Lieben, der Krieg geht gerade zu Ende!
Ihr seid …Mehr
Viele Menschen sind plötzlich zu Friedensaktivisten geworden.
Allerdings erst seit Putin zurückschlägt.
Ihr zündet Kerzen an, für die Ukraine. Dem Jemen aber ist Euch kein Gedanke wert.
Wenn ihr acht Jahre lang nicht aufgepasst habt, tut es mir leid, dass ihr jetzt plötzlich darauf aufmerksam werdet, dass der Krieg angeblich begonnen hat.

Nein, meine Lieben, der Krieg geht gerade zu Ende!

Ihr seid Heuchler und habt das Morden im Donbass und Luhansk acht Jahre
nicht gesehen. Wie blind seid Ihr doch !
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kommunistische Propaganda Genosen Putins
nujaas Nachschlag
Ich bin schon seit Jahrzehnten kein Aktivist mehr. Was den Jemen angeht, haben Sie Recht, @Franz Böswald. Das "keine Waffen in Krisengebiete" Deutschlands war immer wieder pure Heuchelei. Wie man sich da geziert hat wegen den veralteten Defensivwaffen, die man dann der Ukraine doch überlassen hat, ist anbesichts der genehmigten teuren und umfangreichen Waffenexporte an Saudi-Arabien im Krieg gegen …Mehr
Ich bin schon seit Jahrzehnten kein Aktivist mehr. Was den Jemen angeht, haben Sie Recht, @Franz Böswald. Das "keine Waffen in Krisengebiete" Deutschlands war immer wieder pure Heuchelei. Wie man sich da geziert hat wegen den veralteten Defensivwaffen, die man dann der Ukraine doch überlassen hat, ist anbesichts der genehmigten teuren und umfangreichen Waffenexporte an Saudi-Arabien im Krieg gegen den Jemen nur noch peinlich.