Diplomatische Allüren Dr. Alice Weidels zum Schaden der AfD

Aus gesicherter Bundestagsquelle erfuhr ich vergangenes Wochenende:

Dr. Alice Weidel hatte Ende vorigen Jahres Marine Le Pen diplomatisch brüskiert. Gewissermaßen ihre eigene Emser Depesche vollbracht - nicht schriftlich, nein. Einfach ein fest vereinbartes Treffen mit Marine Le Pen kurzfristig abgesagt. Dr. Weidel ist es ja gewohnt, dass sie in der AfD tun und lassen kann, was sie will und die inländische Presse dann schon wieder alles zu ihren Gunsten zurechtbiegt. Hier jedoch hat sie die Rechnung ohne die stolze Französin der Grand Nation gemacht!

Le Pen zeigt Weidel ihre kalte Schulter
Marine Le Pen wäscht sich die Hände auf Kosten der AfD

28. Februar 2024 um 20:09 Uhrvon Alexander Wallasch

Ist das schon ein handfester Affront oder reicht hier die nüchterne Erkenntnis, dass Marine le Pen auf europäischer Ebene keine Annährung mit Alice Weidel wünscht? Beide Politikerinnen stehen dabei stellvertretend für die Rassemblement National und Alternative für Deutschland.
Man kommt nicht umhin, festzustellen, dass Frau Le Pen Frau Weidel hier ein Stück weit vorgeführt hat. Und das fällt naturgemäß um so leichter, desto mehr so eine Annährung auf einem Maß an Vertrauen basiert. Eben auf der Annahme, dass gemeinsame Interessen auf europäischer Ebene auch von gegenseitiger Wertschätzung und Respekt geprägt sind.

Die Parteichefin der AfD ist aktuell noch diplomatisch genug, den einschneidenden Vorfall mit Frau Le Pen nicht an die große Glocke zu hängen. Aber Alice Weidel macht auch nicht den Eindruck, als könne man mit ihr nach Belieben Huschebahn spielen. Wer es schafft, eine Partei mit so unterschiedlichen Charakteren, wie sie in der AfD zu finden sind, zusammenzuhalten, der muss über ein gerüttelt Maß an Menschenkenntnis verfügen, die Alice Weidel offenbar hat.

Aber der Reihe nach: Frau Weidel fuhr mit ihrem langjährigen persönlichen Sprecher Daniel Tapp und einer weiteren Person auf Einladung von Marine Le Pen nach Paris und traf sich dort mit der Grand Dame der französischen Rechten in einem Hinterzimmer eines guten italienischen Restaurants, wo man sich einige Stunden lang konstruktiv austauschte. Tapp sprach darüber ausführlich und exklusiv mit Alexander-Wallasch.de.

Hier war auch die Rede davon, dass Frau Le Pen recht resolut aufgetreten sei und das Zusammentreffen zunächst mit einem besonders ausführlichen kritischen Monolog Richtung AfD begonnen habe. Frau Weidel sprach auf Wunsch der Franzosen englisch, was wiederum für Frau Le Pen in ihre Landesprache übersetzte wurde, Frau Le Pens Worte wurden dann wiederum für Frau Weidel ins Englische übersetzt.

Was zunächst von deutscher Seite als Austausch und Annäherung verstanden wurde, entpuppte sich – ohne das Weidel oder Tapp es explizit so genannt hätten – als eine Art Rapport, allerdings mit Champagnerglas vorneweg, als Teil der begleitenden Verköstigung.

Das Gespräch endete, Frau Weidel landete wieder in Berlin. Ein Gegenbesuch war noch nicht fest verabredet. Dann allerdings wurde die AfD-Chefin zwei Tage später darum gebeten, ihre Sicht auf die Correctiv-Affäre noch einmal schriftlich für Frau Le Pen zusammenzufassen.

Alice Weidel willigte insbesondere aus einem Grunde ein: Sie wollte Marine Le Pen die Gelegenheit geben, in Frankreich Anwürfe gegen eine Annäherung der beiden Parteien mit den richtigen Argumenten abzuwehren, so hatte sie auch die Bitte aus Frankreich verstanden. Also schrieb Frau Weidel diesen Brief, den Alexander-Wallasch.de hier im Anhang in ungekürzter Fassung veröffentlicht.

Der Brief wurde also geschrieben. Deutsche Zeitungen zitierten auszugsweise daraus. Das wiederum führte zu Befindlichkeiten bei Marine Le Pen, die gegenüber französischen Nachrichtenagenturen äußerte, es habe ihr nicht sonderlich gefallen, „den Inhalt des Schreibens aus der Presse zu erfahren, bevor ich es erhalte."

Das ist schon deshalb ein deutlicher Anklang einer Gutsherrinnen-Attitüde, weil Marine Le Pen zuvor Alice Weidel damit überrascht hatte, dass sie die Bitte um einem Brief ebenfalls öffentlich äußerte, bevor Frau Weidel Genaueres darüber erfuhr, was Frau le Pen aufgeschrieben haben wollte.

Jetzt heißt es am heutigen Mittwoch, Marine Le Pen hätte nicht überzeugt, was Alice Weidel ihr schriftlich nach Paris geschickt habe. Viele Fragen seien ungeklärt geblieben, hieß es. Im Vorfeld kein Nachfragen und keine Bitte um Ergänzung oder nähere Erläuterung. Diese Reaktion aus Frankreich kann man durchaus als Affront lesen.

Zur Erinnerung: Dem Treffen vorausgegangen war eine deutliche Distanzierung von Le Pen gegenüber der AfD, als die Details der Correctiv-Kampagne gegen die AfD auch in Frankreich Wellen schlugen.

Dazu muss man wissen, dass die AfD und Le Pens Partei Rassemblement National (RN) im EU-Parlament beide zur „Fraktion Identität und Demokratie“ gehören, der auch die österreichische FPÖ angehört. Und weiter muss man wissen, dass der EU-Spitzenkandidat der AfD, Maximilian Krah, bei der Rassemblement National kein Unbekannter ist.

Marine Le Pen soll sich im Gespräch mit Alice Weidel ausführlich und explizit kritisch über Krah geäußert haben, hier insbesondere über dessen Annährungen zu Mitbewerbern der Le Pen Partei, die noch weiter rechts stehen. Le Pen ist hier in einer komfortableren Lage als ihre deutsche Kollegin, neben ihr gibt es politische Gruppierungen, die weiter rechts stehen, als die Rassemblement National.

Zusammengefasst: Das Gebaren der Französin erweckt den dringenden Eindruck, als wäre die Begegnung mit der Deutschen vom Treffen über die Aufforderung zur schriftlichen Erläuterung bis hin zur Ablehnung des Briefes Teil einer politischen Strategie der Französin, möglicherweise versetzt mit Elementen einer Bestrafung des deutschen Unruhestifters Maximilian Krah.
Aber wie könnte die Strategie der Französin ausgesehen haben? Marine Le Pen gab sich beim gemeinsamen Treffen zunächst ergebnisoffen, wenn auch durchsetzt von klaren Dominanzallüren, welche Alice Weidel diplomatisch und geflissentlich zu übersehen bereit war. Im nächsten Step nötigte die Französin Frau Weidel dazu, besagten Brief zu schreiben.
Noch an der Stelle konnte die AfD-Chefin zugunsten von Le Pen annehmen, dass diese in einer schwierigen innenpolitischen Lage eine Hilfestellung gegenüber der Presse in Form dieses Briefes erbeten habe. Aber dieses Schreiben hätte sich Alice Weidel letztlich sparen können, möglicherweise sogar gleich das gesamte rückblickend aus deutscher Sicht unbefriedigende Risotto-Treffen in Paris.
Frau Le Pen geht ihren eigenen Weg und sie meint offensichtlich, nicht auf eine europäische vereinte Rechte angewiesen zu sein. Und anstatt es nun dabei bewenden zu lassen, nutzt sie einen Austausch mit der ergebnisoffenen AfD-Chefin dazu, dieser öffentlich einen Korb zu geben.

Hier der Brief von Alice Weidel an Marine Le Pen in der ungekürzten Originalfassung:
Sehr geehrte Frau Le Pen,
ich bedanke mich herzlich für Ihre Gastfreundschaft bei meinem Besuch am 20.02.2024 und freue mich schon auf unser nächstes Treffen. Wie in unserem Gespräch bereits erörtert, sind journalistische Kampagnen gegen Parteien, die nicht der veröffentlichten Meinung der Hauptstadtpresse entsprechen auch Ihnen sicherlich nicht fremd. Im Zusammenhang mit einer privaten Veranstaltung am 25.11.2023 in Potsdam wurden und werden auch weiterhin falsche Tatsachen behauptet.

Obwohl die Teilnehmer aktuell gerichtlich und öffentlichkeitswirksam erfolgreich dagegen vorgehen, gilt leider auch hier immer noch das Sprichwort: Audacter calumniare, semper aliquid haeret.
Ein von der Bundesregierung mit jährlichen Millionenbeträgen gefördertes linksextremes Medienunternehmen, Correctiv, veröffentlichte einen längeren Artikel am 10.01.2024 über dieses private Treffen von politisch interessierten Bürgern, Mitgliedern der CDU als auch vier AfD-Mitgliedern. Correctiv inszenierte diese Zusammenkunft als Geheimtreffen – auch wenn es keinen konspirativen Charakter hatte -, fotografierte die Teilnehmer und nahm die Inhalte über versteckte Mikrofone auf – dies ist übrigens in Deutschland eine Straftat. Der Bericht von Correctiv strotze jedoch nur so mit unterschwelligen Vergleichen, Dramatisierungen und Lügen. Diese wurden auch ungeprüft von fast allen Medien und vor allem von den staatlichen Sendern übernommen. Denn es war ein willkommener Anlass bei einer unbeliebten linken Regierung mit dem „Kampf gegen Rechts“ und die immer stärker werdende AfD von den eigentlichen Problemen im Land abzulenken: einer seit Jahrzehnten verfehlten Regierungspolitik, die Deutschland in den wirtschaftlichen Abgrund führt und auf allen Ebenen zu einem unzuverlässigen Partner in Europa macht.
Der Ablauf der Recherche, mehrmalige Treffen des Führungspersonals im Bundeskanzleramt, Zeitpunkt der Veröffentlichung, Inszenierung als absurdes Theaterstück durch Correctiv und angemeldeten Großdemonstrationen zeigt ein geplantes Vorgehen, um im Jahr der Europawahl sowie drei wichtiger Landtagswahlen, bei denen die AfD voraussichtlich stärkste Kraft wird und in Regierungsverantwortung kommen könnte, den öffentlichen Diskurs durch Manipulation und glatte Lüge zu beeinflussen.
Glücklicherweise fällt dieses Lügenkonstrukt nun wieder zusammen. Die Teilnehmer gehen juristisch erfolgreich gegen die Berichterstattung vor. Correctiv hat den Artikel nun selbst mehrmals geändert und gibt an, dass sie die verfänglichen Begriffe nie selbst benutzt hätte – was gelogen ist – sondern dies ausschließlich „die anderen Medien“ getan hätten. Leider ist der Schaden nun angerichtet und die Richtigstellungen werden aufgrund des geringen Nachrichtenwertes international nicht berichtet. Unterschiedliche Bedeutungen von Begriffen bzw. Übersetzungen in den jeweiligen Sprachen erschweren dabei die Erläuterungen für ausländische Journalisten. So ist z.B. das englische gebräuchliche Wort für Abschiebungen „deportation“ im Deutschen mit Gewalt und Zwang verbunden und könnte nie in diesem Zusammenhang benutzt werden. Ähnliches gilt für das deutsche Wort Remigration, was im Deutschen lediglich die Anwendung bestehender Gesetze meint und von uns mit auch mit einer Hilfe vor Ort in den Heimatländern verbunden wird.
Ich wünsche Ihnen viel Kraft und Ausdauer für den Europawahlkampf. Es wird eine erfolgreiche Zwischenetappe für den großen Schritt hin zur ersten Präsidentin Frankreichs werden.
Hochachtungsvoll
Dr. Alice Weidel


(Hervorhebungen Ioannes Baptista, Bild Pixabay, bearbeitet)
T H
Na prima, dann läuft ja alles bestens. 😂
alfredus
Zur Zeit läuft eine große Hexenjagd, auf alles was AfD ist ... ! Hinter jedem Tun und Gespräch, sucht man etwas, was gegen die AfD verwendet werden könnte ! Viele Hunde sind des Hasen Tod, aber nicht bei der AfD und schon nicht bei Frau Weidel und warum nicht ? Es ist die Ampel mit ihrer Unfähigkeit, die zum neuen Erstarken der AfD beiträgt . Wer ist schon Marine Le Pen ? Ein Polit-Emanze vor der …Mehr
Zur Zeit läuft eine große Hexenjagd, auf alles was AfD ist ... ! Hinter jedem Tun und Gespräch, sucht man etwas, was gegen die AfD verwendet werden könnte ! Viele Hunde sind des Hasen Tod, aber nicht bei der AfD und schon nicht bei Frau Weidel und warum nicht ? Es ist die Ampel mit ihrer Unfähigkeit, die zum neuen Erstarken der AfD beiträgt . Wer ist schon Marine Le Pen ? Ein Polit-Emanze vor der man sich nicht niederknien muß . Die ganzen Ucken-Rufe gegen die AfD, halten diese in der Öffentlichkeit und bringen ihr dadurch neue Stimmen ... !
Joannes Baptista
Wie Sie wissen, sitzt der schlimmste Feind immer im Innern. Wer schadet der Kirche am meisten? Papst, Bischöfe und Priester, die zu Ketzern geworden sind.
Analog dazu sieht die AfD aus. Die schlimmsten Feinde regieren in ihrem Inneren. Dr. Weidel hat mittlerweile - mit Hilfe der ihr gefälligen Presse und dem Tom-Rohrböck-Netzwerk- eine Diktatur in der AfD errichtet. Zum Mandat kommt nur noch, wer …Mehr
Wie Sie wissen, sitzt der schlimmste Feind immer im Innern. Wer schadet der Kirche am meisten? Papst, Bischöfe und Priester, die zu Ketzern geworden sind.
Analog dazu sieht die AfD aus. Die schlimmsten Feinde regieren in ihrem Inneren. Dr. Weidel hat mittlerweile - mit Hilfe der ihr gefälligen Presse und dem Tom-Rohrböck-Netzwerk- eine Diktatur in der AfD errichtet. Zum Mandat kommt nur noch, wer ihr blind folgt. Gute Leute müssen gehen oder treten freiwillig aus der AfD aus!
Erinnern Sie sich an Meloni? Im Wahlkampf war sie für strenge Migrationspolitik - reines Blabla und Populismus. Sie hat in Italien nichts verbessert. Dasselbe dürfen wir von Weidel erwarten. Sie wird das Grundsatzprogramm der AfD so stark verwässern, dass die AfD nicht mehr die AfD ist. Daher sollten wir sehr beten.
nujaas Nachschlag
Ich denke, für viele in der AfD ist das Problem bei Weidel, daß sie gerade an dem sehr wirtsschaftsliberalen Grundsatuprogramm, das noch von dem ersten Vorsitzenden der AfD stammt, festhält. Was viele AfD-Anhänger als Grundsätze der AfD empfinden, steht im Parteiprogramm gar nicht drin.
Bethlehem 2014
Ich wußte noch gar nicht, daß Frauen auch ne Mähne haben!?!
"Der Löwe hat ne Mähne
und weiter vorne Zähne.
Jedoch bei der Frau Sanders
ist das vollkommen anders.
Sie hat - man sieht's beim Gähnen -
die Mähne auf den Zähnen..." - Heinz ErhardtMehr
Ich wußte noch gar nicht, daß Frauen auch ne Mähne haben!?!

"Der Löwe hat ne Mähne
und weiter vorne Zähne.
Jedoch bei der Frau Sanders
ist das vollkommen anders.
Sie hat - man sieht's beim Gähnen -
die Mähne auf den Zähnen..." - Heinz Erhardt
Joannes Baptista
Eindrücke vom Landesparteitag der AfD Baden-Württemberg in Rottweil 24./25. Februar 2023
Diktatorisches Vorgehen von Fronmaier-Weidel-Sänze mit Pöbelhilfe.
Dazu eine Kolumne eines ehemaligen Mitglieds, welches die Vorgänge pointiert zusammenfasst:
LV Bremen: So ein Chaos wie bei uns ist nirgends.
LV BaWü: Hold my beer.
Das wäre dann auch schon die Kurzfassung dessen, was die vereinigten Seggl und …Mehr
Eindrücke vom Landesparteitag der AfD Baden-Württemberg in Rottweil 24./25. Februar 2023

Diktatorisches Vorgehen von Fronmaier-Weidel-Sänze mit Pöbelhilfe.

Dazu eine Kolumne eines ehemaligen Mitglieds, welches die Vorgänge pointiert zusammenfasst:

LV Bremen: So ein Chaos wie bei uns ist nirgends.

LV BaWü: Hold my beer.

Das wäre dann auch schon die Kurzfassung dessen, was die vereinigten Seggl und Gelbfüßler da am Wochenende abgeliefert haben. Ein Festival der Harmonie, auf dem die Einhörner Regenbögen kotzen, hat von vornherein niemand erwartet, aber was nun tatsächlich abging, das war schon eine Klasse für sich auf der nach unten offenen Glaserskala. Das war noch übler als der der berüchtigte Hessenparteitag 2013. Ein neuer Tiefpunkt der Parteigeschichte.

Es ging los mit der Halle. Viel zu klein. Was dazu führte, daß anreisende (stimmberechtige) Mitglieder von der Polizei – vermutlich auf Anweisung des Ordnungsamtes - abgewiesen und zurückgeschickt wurden. Damit war die Sache an sich auch schon durch. Kein gültiger Parteitag. In der Halle hatte Raimond? Reymond? Reimund? Wie auch immer, Hoffmann das auch realisiert und verkündete als Mitglied des ladenden Landesvorstands sinngemäß: Ja, hallo erstmal, aber Ordnungsamt spielt nicht mehr mit, alle können heim zurück ins Körbchen, ´Tüß. Damit war der Parteitag eröffnet und abgebrochen. Draußen standen zu dem Zeitpunkt immer noch sowas um die 100-150 frierende und tropfende Nasen, die die Halle noch nicht von innen gesehen hatten. Kein gültiger Parteitag.

Dann trat in Verzweiflung der Sänze, Emil auf den Plan und schickte alle aus der Halle, Mitglieder, Gäste, Presse und auch sonst alles, was keine Miete zahlt. Mit der Maßgabe, daß Gäste und Presse erstmal nicht mehr reinkommen, um Platz für die Frostnasen vor der Tür zu schaffen. Nette Idee, aber zu spät. Die Angelegenheit war als Mitgliederversammlung ja schon erledigt. Aber die Weideltruppe hatte offenbar eine Menge in Busse und Hotelzimmer investiert und wollten/mußten nun um jeden Preis ihre Veranstaltung haben. Gegen jede Vernunft. Selbst der LV Niedersachsen, der ebenso verkracht und gespalten wie Baden-Württemberg ist, hat es 2021 auf dem Parteitag in Braunschweig dann doch geschnallt, daß wenn das Ordnungsamt keine Mitglieder mehr reinläßt, die Fortführung eine reine Zeitverschwendung ist, weil demokratische und rechtliche Grundsätze. Selbst die Niedersachsen waren nicht so behämmert und das will schon was heißen.

Nach dieser Prozedur hatte man den Saal schließlich gefüllt und keine schlotternden Mitglieder mehr draußen. Waren ja auch genug schon zurückgeschickt und von selber abgehauen. Was man zum Anlaß nahm, nunmehr erneut den Parteitag eröffnen zu wollen. Natürlich nicht mehr den, zu man den geladen hatte. Denn der war ja abgebrochen. Also hat man eine Mitgliederversammlung eröffnet, zu der nicht geladen war, quasi ein spontaner Schlumpfauflauf. Daß nichts, was da beschlossen oder gewählt wurde, irgendwie rechtlich Bestand oder Bedeutung haben kann, dürfte klar sein. Thomas Seitz hat’s ihnen auch direkt am Mikrophon gesagt, daß das nun eine Versammlung ist, zu der nicht eingeladen wurde. Wenn ich es richtig mitbekommen habe, wurde dann auch irgendwie abgestimmt, ob das eine wirksame Veranstaltung sein soll oder nicht. Was eine interessante Auffassung zur Wirksamkeit von Gesetzen offenbart. Wenn ich das nächste Mal das dringende Bedürfnis habe, wem eine zu scheuern, werde ich auch darüber abstimmen, ob das rechtlich okay ist. Soll sich der Staatsanwalt dann halt mal nicht so spießig anstellen.

Braga als Versammlungsleiter hätte das eigentlich abbrechen müssen, man hat ja eine gewisse Verpflichtung eine rechtssichere Mitgliederversammlung abzuhalten. Der hat sich sogar vor Beginn dieser Hirniveranstaltung selber eingelassen, daß er an sich schon keinen Bock mehr hat, weil es bereits zuviele Anfechtungsgründe gäbe. Warum er trotzdem nicht abgebrochen hat, darüber ließe sich trefflich spekulieren. Wie ist der überhaupt da gelandet? Ist das die Weidel-Höcke-Achse und hat er nicht abgebrochen, weil Alice in persona anwesend war?

Natürlich hatten in der Halle auch nicht alle ihren Sitzplatz, sondern die Leute standen in den Gängen, vor der Bühne und sonst wo, dicht an dicht. Teilnehmern zufolge war es recht kuschelig und die kontaktfreudigeren Herren und Damen hätten an sich einen Spaßzuschlag zahlen müssen. Aber was solls, haben sie halt einmal Eintritt für den Swingerclub gespart. Selbst wenn der Unsinn da nun ein echter Parteitag gewesen wäre, wäre das wegen mangelnder Chancengleichheit der nächste Anlaß, die Nummer für ungültig zu erklären. Der Grundsatz ist, es sitzen alle oder es sitzt keiner, ansonsten ist’s eben Asche.

Sprechen wir nun vom Umgang miteinander und dem sprachlichen Niveau des selbigen. „Hau ab“-Sprechchöre, Buhrufe, „Halts Maul“-Gebrüll, alles vom Feinsten. Man kann jetzt sagen, okay, die Stimmung war schon vorher aufgeheizt, die Leute waren durch die Warterei und die Enge gereizt, und so weiter. Aber für das unterirdische Niveau, was die beiden verfeindeten Lager da an den Tag gelegt haben, reicht das als Entschuldigung nicht mehr. Und da waren die einen nicht besser als die anderen.

Da braucht auch keiner jetzt mit dem Finger auf die jeweils andere Seite zu zeigen. Es war eine in Gesamtheit unwürdige Veranstaltung, nicht weit entfernt von einer Schulhofrauferei. Wenn kein Stil, keine Umgangsformen, keine Organisationsfähigkeit und kein Rechtsbewußtsein das ist, was der Wählerschaft als alternative Partei und Politik angeboten werden soll, kann man es auch direkt lassen.

Und was nun? Als erstes muß mal Rechtssicherheit hergestellt werden. Es muß gerichtlich festgestellt werden, daß der AFD Landesverband Baden-Württemberg am letzten Wochenende aufgrund der überfüllten Halle keinen Parteitag abhalten konnte. Und alle Beteiligten täten gut daran, diese Feststellung zu unterstützen, egal ob man nun auf dem Kasperletheater hinterher irgendwelche Mehrheiten bekommen hat oder nicht. Wenn die zu erwartenden Anfechtungen nun auch über Zeit durch die Instanzen wandern, dann wird der Landesverband auseinanderfallen, dann kann es keine Heilung geben. Stattdessen muß zügig eine neue Mitgliederversammlung einberufen werden, womöglich in einer Räumlichkeit, die mehr als tausend Leute faßt. Ich habe mir sagen lassen, so etwas gäbe es. Vielleicht ist ja die Körhalle frei.

Und im Vorlauf zu dieser nächsten, hoffentlich gültigen Mitgliederversammlung muß man sich in den KVs Gedanken machen, ob das Personal, welches am Wochenende und davor agiert hat, wirklich geeignet zur Führung eines Landesverbandes einer politische Partei ist. Meiner Meinung nach ist es das nämlich nicht und hat das reichlich unter Beweis gestellt. Weder Frohnmeier noch Sänze noch Spaniel noch wie sie sonst alle heißen, die da am Werke waren, sollte man auch nur die Führung eines Taubenzüchtervereins anvertrauen. Die sind alle so schlau, daß sie sich selber beim Denken überholen und als Endresultat ihrer Bemühungen eine derartige Scheiße wie am letzten Wochenende rauskommt.

Ja, es mag eine trickreiche Idee sein, die Halle so klein zu wählen, daß die Leute vielleicht aus Frust vor Ort dann einem Delegiertensystem zustimmen. Es ist nicht trickreich, wenn die Halle so klein ist, daß es im Chaos mündet.

Ja, es mag eine trickreiche Idee sein, dem eigenen Lager vorab Bescheid zu geben, wo die Veranstaltung stattfindet, damit die eigenen Leute die wenigen Hotels vor Ort zuerst buchen können. Es ist nicht trickreich, wenn das dann auffliegt.

Ja, es mag eine trickreiche Idee sein, dem politischen Gegner möglichst kräftig seine Fehler um die Ohren zu hauen. Es ist nicht trickreich, wenn das so lange und so intensiv geht, daß alle nur noch angewidert sind.

Letztlich ist das alles Trick 17 mit Selberverarschung und das Ergebnis gab es am Wochenende zu bewundern.

Sie können es nicht. Alle miteinander nicht. Sucht andere.
Klaus Heid
Wenn Le Pen ein großer starker Löwe wäre wie auf dem Foto, wäre Sie in Frankreich längst an der Macht.
Joannes Baptista
Sie ist nur im Vergleich zu Weidel stärker.
Ein weiterer Kommentar von Joannes Baptista
Fahrer von Ars
Weder Le Pen noch Weidel überzeugen mich.