Josef O.
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2. Sonntag im Jahreskreis: erstes Wunder Jesu in Kana - Das erste Wunder Jesu in Kana gehört ebenso wie die Taufe Jesu im Jordan zur Epiphanie, die wir am 6. Januar feiern. Diesbezüglich sei daran …Mehr
2. Sonntag im Jahreskreis: erstes Wunder Jesu in Kana
- Das erste Wunder Jesu in Kana gehört ebenso wie die Taufe Jesu im Jordan zur Epiphanie, die wir am 6. Januar feiern. Diesbezüglich sei daran erinnert, dass in der Ostkirche das Fest Epiphanie wirklich diese drei Formen der Erscheinung des Herrn umfasst: Das Erscheinen vor den Magiern, das Offenbarwerden der Gottheit Jesu bei der Taufe im Jordan und das erste Wunder Jesu bei der Hochzeit zu Kana, bei der Jesus seine Herrlichkeit offenbarte.
Die Bildsprache der Lesetexte dieses Sonntags ist so wunderbar, und beinhaltet verschiedene Bedeutungsebenen, auf die man als Gläubiger oft erst hingewiesen werden muss, um alles wirklich gut zu verstehen. Pater Maximilian Schwarzbauer hat dazu wieder eine wunderbare Predigt gehalten.
Josef O.
Und der Herr antwortete seiner Mutter: "Was willst du von mir, Frau?" Quasi was soll ich denn tun, was möchtest du? Oder noch richtiger übersetzt: Was betrifft das, was hier passiert, uns beide? Was betrifft es uns? Meine Stunde, auf die ich hinweisen will, ist noch nicht gekommen... die Stunde meines Hochzeitsfestes, wo ich mich als das Hochzeitslamm offenbaren werde.
... Anmerkung von mir: @…Mehr
Und der Herr antwortete seiner Mutter: "Was willst du von mir, Frau?" Quasi was soll ich denn tun, was möchtest du? Oder noch richtiger übersetzt: Was betrifft das, was hier passiert, uns beide? Was betrifft es uns? Meine Stunde, auf die ich hinweisen will, ist noch nicht gekommen... die Stunde meines Hochzeitsfestes, wo ich mich als das Hochzeitslamm offenbaren werde.
... Anmerkung von mir: @Margarete Strauss hat das wiederum sehr schön erklärt... Margarete Strauss kann nicht nur Latein und Griechisch, sondern auch noch Hebräisch! Sie schreibt: "Es gibt so viele Übersetzungen dieser Stelle und doch sind diese immer sehr weit vom Wortsinn entfernt. Wortwörtlich steht an dieser Stelle: 'Was mir und dir?' Man muss bei dieser grammatikalischen Struktur eine Form von 'sein' einsetzen, also 'Was ist mir und dir?' Man könnte noch einfügen – und auch das ist absolut rechtmäßig, ohne zuviel hineinzulegen: "Was ist es mir und dir?' Mit anderen Worten: Was geht es uns an? Jesus distanziert sich also weniger von seiner Mutter, sondern vielmehr von der Situation, weil seine Zeit noch nicht gekommen ist. Das öffentliche Wirken hat noch nicht begonnen, weshalb er auch noch keine öffentlichen Wunder vollbringt."
Wieder weiter mit P. Maximilian Schwarzbauer: Hört, wie Johannes es beschreibt im 19. Kapitel der Offenbarung... "Gekommen ist die Hochzeit des Lammes, und seine Frau hat sich bereit gemacht. Sie durfte sich kleiden in strahlend reines Leinen. Das Leinen bedeutet die gerechten Taten der Heiligen. Schreib auf: Selig, wer zum Hochzeitsmahl des Lammes eingeladen ist." Das hören wir oft, wenn der Priester nach dem Lamm Gottes dem Volk das Lamm zeigt, dann sagt er oft noch, bevor er selbst kommuniziert, diese Worte aus der Offenbarung des Johannes: "Selig, wer zum Hochzeitsmahl des Lammes eingeladen ist."
... Anmerkung von mir: P. Damian Lienhart OCist hat diesbezüglich angemerkt, dass das nicht der Hinweis für die ist, die jetzt zur Kommunion kommen, sondern das sei der Hinweis auf die Ewigkeit, auf das ewige Hochzeitsmahl!
P. Maximilian Schwarzbauer: Liebe Freunde, dieses Bild des Hochzeitsmahles ist ganz ein entscheidendes Bild in der Hl. Schrift, und gibt uns zu verstehen, dass wir eingeladen sind zu einem himmlischen Hochzeitsmahl, in dem sich der Herr als Bräutigam offenbart... und wo du, der du jetzt das hörst, und jeder, der das hört, jeder Getaufte, und letztlich jeder Mensch, der getauft werden soll und noch nicht getauft ist, die Braut bist. Deshalb war es entscheidend, dass der Herr als erstes Wunder ein hochzeitliches Wunder offenbart, denn er zeigt damit, wofür er in diese Welt gekommen ist: Ich traue mich dir an!
Josef O.
P. Maximilian Schwarzbauer: Ihr wisst, eine jüdische Hochzeit dauerte sieben Tage. Und da gab es einen Verantwortlichen, der war verantwortlich für die Getränke und für das Essen. Weder Maria noch Jesus waren verantwortlich für die Verpflegung. Es war letztlich die Verantwortung des Bräutigams und der Braut, die jemanden gebeten haben, sich darum zu kümmern.
Und dann kommt es zu diesen geheimnisvollen …Mehr
P. Maximilian Schwarzbauer: Ihr wisst, eine jüdische Hochzeit dauerte sieben Tage. Und da gab es einen Verantwortlichen, der war verantwortlich für die Getränke und für das Essen. Weder Maria noch Jesus waren verantwortlich für die Verpflegung. Es war letztlich die Verantwortung des Bräutigams und der Braut, die jemanden gebeten haben, sich darum zu kümmern.
Und dann kommt es zu diesen geheimnisvollen Dialog zwischen Jesus und Maria. Maria kommt zu Jesus... sie weiß, sie kann nichts tun, sie kann keine Wunder wirken, aber sie weiß, ihr Sohn kann es, denn er ist Gott. Kein Mensch kann Wunder wirken, wenn nicht Gott sie in ihm wirkt, was wir dann in den Dienern sehen. Von Maria aber, die Vollkommene, die voll der Gnade ist, wird in der Hl. Schrift eigentlich überhaupt kein Wunder berichtet... und es ist auch ganz am Anfang des öffentlichen Wirkens Jesu das allerletzte Wort, das wir von ihr hören: "Tut, was ER euch sagt!" ... nachher spricht sie nichts mehr. Alles in Maria zeigt hin auf ihren Sohn, alles in Maria erwartet alles von ihrem Sohn. Und so kommt es zu diesem geheimnisvollen Austausch dieser beiden Herzen, des göttlichen Sohnes, der sich noch nicht geoffenbart hat, aber der sich jetzt offenbaren wird auf die Bitte seiner Mutter hin. Sie sagt nur: "Sie haben keinen Wein mehr." Es war nicht ihre Verantwortung, aber sie machte es sich zur Aufgabe, zu sorgen für Braut und Bräutigam und die ganze Hochzeitsgesellschaft. Und indem Jesus auf etwas hinweist durch sein Wunder, offenbart er diese Hochzeitsgesellschaft, die ein Bild für das ganze Volk Israel ist, als die Braut... deshalb kennt man keinen Namen vom Bräutigam, und keinen Namen der Braut... denn es wird offenbar, dass das Volk Gottes die Braut ist, und der Bräutigam Jesus.
Ein weiterer Kommentar von Josef O.
Josef O.
Am Anfang eine Anmerkung von mir: Dieses Verwandlungswunder birgt zwei wichtige Aspekte: Zum einen wandelt Jesus Wasser in Wein. Beim letzten Abendmahl wird er den Wein in sein Blut wandeln... das ist also schon ein erster Hinweis auf die Eucharistie! Zum andern kann und muss das Wunder bei der Hochzeit in Kana auch als Hinweis auf ein noch viel größeres Fest verstanden werden, das uns bei Gott …Mehr
Am Anfang eine Anmerkung von mir: Dieses Verwandlungswunder birgt zwei wichtige Aspekte: Zum einen wandelt Jesus Wasser in Wein. Beim letzten Abendmahl wird er den Wein in sein Blut wandeln... das ist also schon ein erster Hinweis auf die Eucharistie! Zum andern kann und muss das Wunder bei der Hochzeit in Kana auch als Hinweis auf ein noch viel größeres Fest verstanden werden, das uns bei Gott einmal erwarten wird - das himmlische Hochzeitsmahl. Und Maria weist uns den Weg dorthin, den Weg zu ihrem Sohn Jesu Christus.
P. Maximilian Schwarzbauer: Es ist sehr bedeutsam, dass Jesus gerade dieses Verwandlungswunder als erstes Wunder gewirkt hat. Johannes schließt dieses Beispiel aus dem Evangelium mit den Worten: "So tat Jesus sein erstes Zeichen..." Ein Zeichen weist auf etwas hin, es zeigt auf etwas hin. Jesus wirkt also dieses erste Wunder ganz am Anfang seines öffentlichen Wirkens, um sozusagen hinzuzeigen, was in drei Jahren passieren wird und wozu er in diese Welt gekommen ist... er ist nämlich gekommen als was? - als Bräutigam! Es ist sehr auffallend, dass wir in diesem Evangeliumsbericht nicht wissen, wie der Bräutigam und wie die Braut heißt. Wir wissen, wo die Hochzeit stattgefunden hat: in Kana in Galiläa. Wir wissen aus der Tradition einer jüdischen Hochzeit, wer zu so einer Hochzeit eingeladen ist: die Familienangehörigen und die besten Freunde... wir wissen also: dieses Brautpaar musste also entweder zur Verwandtschaft oder zum engsten Freundeskreis Jesu gehört haben, denn es waren ja auch seine Jünger eingeladen. Interessanterweise erwähnt Johannes zuallererst aber nicht Jesus, sondern er erwähnt zuerst Maria: es fand eine Hochzeit statt und die Mutter Jesu war dabei. Man kann also annehmen, dass vielleicht in besonderer Weise die Braut eine ganz innige Beziehung zur Mutter Jesu hatte, da sie als Erste angeführt wird. Und dann erst heißt es: Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit eingeladen.
... Anmerkung von mir: Ich vermute eher, dass Maria zuerst erwähnt wird, um darauf hinzuweisen, dass ihr eine besondere Rolle zukommt!
@Margarete Strauss hat das wunderbar dargelegt: "Noch bevor alle anderen etwas davon mitbekommen, bemerkt Maria eine Katastrophe für die Gastgeber. Der Wein geht aus – ausgerechnet auf einer Hochzeit! Das ist ein kleines Detail, das für uns schon sehr wichtig ist bei der Betrachtung der Gottesmutter: Sie sieht die Sorge der Menschen. Sie ist eine Frau und eine Mutter. Sie kennt auch unsere Nöte und weiß genau, was uns fehlt. Sie ist schließlich auch uns anvertraut als Mutter. Jesus hat sie uns allen gegeben als Mutter in der Familie Gottes.
Zurück zur Hochzeit: Es ist eine sehr peinliche Situation und Maria wendet sich an ihren Sohn mit der Aussage: 'Sie haben keinen Wein mehr.' Sie sagt nicht: Mach, dass sie wieder genug Wein haben! Sie schildert ihm einfach die Situation. Sie weiß, dass ihr Sohn alles vermag, weil er Gott ist. Sie weiß, dass Gottes Wille autonom ist und was auch immer geschieht, nach seinem Willen geschieht.
Und doch ist sie sehr mutig. Sie thematisiert so eine Sache, die auf ein Wunder hinausläuft, obwohl Jesu öffentliches Wirken noch nicht begonnen hat."