Bischof Zdarsa «nicht erfreut» über Mixas Comeback-Pläne
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Zdarsa sei «erstaunt» über die Ankündigung eines Buchprojekts und einer missionarischen Vortragsreise, die Mixa mit einem ehemaligen Bodyguard plane, sagte der Augsburger Bistumssprecher Markus Kremser am Donnerstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Der Bischof meine, die «Zeit der Heilungen und des Schweigens» sei «noch nicht zu Ende».
Die Formulierung bezieht sich auf das Kommunique, das der Vatikan nach einer Privataudienz Mixas am 1. Juli 2010 herausgab. Darin bestätigte Papst Benedikt XVI. Mixas Entpflichtung als endgültig.
Dieser war nach Untreue- und Prügelvorwürfen im Frühjahr 2010 als Bischof von Augsburg und Militärbischof der Bundeswehr zurückgetreten. Die Anschuldigungen wurden aber nie vollständig aufgeklärt. Kurz vor Weihnachten wurde Mixa bei einer Generalaudienz in Rom gesehen. Dabei kam es auch zu einer kurzen Begegnung mit dem Papst.
Der Leiter einer Selbstverteidigungs-Sportschule im baden-württembergischen Bopfingen, Michael Stahl, sagte der KNA, er habe Mixa Mitte Dezember kennengelernt. Der Bischof und er hätten in ihrem Leben «sehr viel Dunkles» erfahren. Über das, was dieser getan habe oder nicht, stehe ihm kein Urteil zu. Mixa sei im vergangenen Jahr «durch ein Fegefeuer gegangen». Jetzt wolle er ihm helfen. Das Buch solle möglichst zum 70. Geburtstag des emeritierten Bischofs am 25. April erscheinen und den Titel tragen: «Nie allein - und ob wir schon wanderten im finsteren Tal». Parallel würden die Vorträge beginnen.
Den Kontakt zu der Sportschule vermittelte der für Mixas derzeitigen Wohnort Gunzenheim zuständige Fünfstettener Pfarrer Wolfgang Woppmann. Der Eichstätter Diözesanpriester trainiert nach eigenen Angaben selbst in seiner Freizeit regelmäßig dort. Der Altbischof habe «als Ehrengast» an der Adventsfeier der Sportschule teilgenommen. In der Folge seien die Pläne für gemeinsame Projekte geschmiedet worden.
Woppmann hob hervor, bei diesen Aktivitäten gehe es nicht darum, «alte Geschichten aufzuwärmen» oder irgendjemanden anzugreifen.
Vielmehr solle «in einer frischen Weise» der Glaube bezeugt werden.
Dabei könnten sich die Menschen zugleich ein objektiveres Bild «vom Menschen Walter Mixa» machen, meinte der Pfarrer. Dessen Person sei im vergangenen Jahr von manchen Medien «unfair und einseitig» gezeichnet worden.
Woppmann würdigte die «betont christliche» Ausrichtung der Selbstverteidigungs-Sportschule. Stahl sei zwar nicht katholisch, verstehe sich aber als überzeugter Christ. 2006 habe dieser mit seinem Team als Personenschützer beim Besuch von Papst Benedikt XVI.in Bayern mit der Schweizergarde und der Polizei zusammengearbeitet.
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