Verdorrt ist der Weinstock, der Feigenbaum verwelkt. Granatbaum, Palme und Apfel – alle Bäume des Feldes sind dürr. Ja, dahin ist die Freude der Menschen.
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Ist uns nicht vor unseren Augen die Speise entrissen, dem Haus unseres Gottes Freude und Jubel? Verschrumpft liegt das Saatkorn unter den Schollen. Leer stehen die Speicher, die Scheunen verfallen, denn verdorrt ist das Korn! Wie stöhnt doch das Vieh, der Rinder Herden sind verstört, weil keine Weide sie finden. Auch die Kleinviehherden siechen dahin. Zu dir, o Herr, rufe ich. Denn Gluthitze hat das Gras der Steppe verzehrt, Flammenglut hat versengt alle Bäume des Feldes. Auch das Wild des Feldes schreit lechzend nach dir. Denn versiegt sind die Bäche. Gluthitze hat das Gras der Steppe verzehrt.
Der Tag des Zornes des Herrn
Ankündigung des nahen Unheils
Stoßt in die Trompete auf Zion, blast die Posaune auf meinem heiligen Berg, daß alle Bewohner des Landes erbeben. Denn der Tag des Herrn ist gekommen. Ja, er ist nahe! – Ein Tag der Finsternis und des Dunkels. Ein Tag der Wolken und Wetter. Wie das Morgengrauen sich ausbreitet über die Berge, so kommt ein Volk, groß und gewaltig, wie vordem seinesgleichen nicht war und auch nach ihm keines mehr sein wird bis in die Jahre der fernsten Geschlechter. Feuer frißt vor ihm her, hinter ihm lecken die Flammen. Wie Edens Garten liegt vor ihm das Land, doch hinter ihm trostlose Wüste. – Vor ihm gibt es kein Entrinnen. Wie Rosse sehen sie aus. Sie rennen wie Pferde. Wie rasselnde Wagen sprengen sie über der Berge Gipfel. Wie prasselnde Flammen die Stoppeln verzehren. Wie ein mächtiges Heer, gerüstet zum Kampf.
Verheert ist die Flur, welk ist das Land, vernichtet das Korn, versiegt ist der Most, vertrocknet das Öl. Bestürzt stehen die Bauern, es jammern die Winzer. Weizen und Gerste, die Ernte des Feldes ist hin.
Das Buch Joel