Aus dem Schema 102 des Consiliums und Annibale Bugnini, Dom Botte und Joseph Lécuyer auf dem letzten Blatt :

"Schlußfolgerung - Es ist klar, dass in einer solchen Angelegenheit ausschließlich das Urteil der Obersten Behörde zuständig ist. Nachdem wir die Ergebnisse unserer Untersuchung dargelegt haben, können wir nicht anders, als den Papst zu bitten, dass die römische Kirche bei genauerer Betrachtung der Angelegenheit zur alten und universellen Tradition zurückkehren sollte. Daraus wird besser ersichtlich, dass die Bischofsweihe nicht nur die Übertragung einer Autorität von Person zu Person ist, sondern der Akt der Hinzufügung eines neuen Mitglieds durch das Bischofskollegium. Auf diese Weise wird die Einheit der Kirche noch besser zum Vorschein kommen, die gleiche Tradition, die im Westen wie im Osten von Anfang anfänglich beobachtet wurde".

"Conclusio - Patet in tali materia iudicium Supremae Auctoritati tantum competere. Postquam fructum nostrae inquisitionis exposuimus, non possumus nisi Summum Pontificem supplicare ut, re melius perpensa, Ecclesia Romana ad antiquam et universalem traditionem redeat. Sic melius apparebit consecrationem episcopalem non esse tantum transmissionem aliculus potestatis a persona ad personam , sed actum collegii episcoporum novum membrum sibi aggregantis. Sic etiam melius apparebit unitas ecclesiae, eadem traditione quae fuit ab initio in oocidente sicut in oriente servata".

Das, was das Consilium für die den Novus Ordo der Bischofskonsekration vorschlug, setzte die koptisch-katholische Kirche unter Paul VI. im Hinblick auf die Priesterweihe um. Wie genau es dazu kam, weiß keiner.

@Oenipontanus ; Meine Annahme, daß es sich bei der Priesterweihe durch Mgr. Emmanuel Ayad, die wir schon früher hier veröffentlicht haben, um einen Mißbrauch handelte, als er stumm die Hände auflegte und Bischof Makarios das Weihegebet sagte ohne die Hände aufzulegen, bestätigt sich nicht! Der Patriarch Ibrahim Sidrak vollzieht die Weihe mit seinen Mitbischöfen in der selben Weise. Bei den Monophysiten findet eine solche Aufteilung bei der Priesterweihe nicht statt, wohl aber kann man ähnliches mitunter bei der Bischofskonsekration beobachten. Da daß epikletische Gebet der Priesterweihe, deren Form in der Liste der "Vindication" steht [gemeint ist der Brief der englischen Bischöfe an die Anglikaner zur Verteidigung der Bulle Apostolicae Curae von Leo XIII., welche die anglikanischen Weihen für ungültig erklärte], sollte dieses Gebet an sich zur Gültigkeit hinreichen, sofern es eben einen Minister und Spender der Weihe gibt. Ansonsten müßten bei Konzelebration mehrere Bischöfe gleichzeitig die Hände auflegen und auch gleichzeitig die Weihe sprechen. Aber wie auch immer, diese Art der Weihespendung hat keine Tradition in der Kirche, denn der Priester gehört ja einem einzigen Bischof an. Das was im Falle einer Bischofsweihe eine Berichtigung hat, daß mehrere Bischöfe bei der Weihe sind, ist in diesem Falle überflüssig. Man kann nur annehmen, daß man sich vom Weihegebet, das ja dem VIII. Buch der Pseudo-Apostolischen Konstitutionen entstammt, hat beeinflussen lassen, insofern vom Suffragium des ganzen Klerus die Rede ist, welche der Weihe zustimmt; so soll dann der Klerus, vertreten durch weitere Bischöfe, darin eine aktive Rolle haben. Aber VIIIConstApost ermutigt in keiner Weise dazu, es so zu handhaben. Es ist nur die Rede davon, daß die Weihe durch den Bischof in Gegenwart des Klerus vollzogen werden soll.

Eine weitere Besonderheit ist die dreifache Salbung zum ebenfalls dreifachen Proklamationsgebet nach der Handauflegung. Auch diese geschieht durch mehrere Bischöfe. Zwar vollzieht der Patriarch physisch alle Salbungen, aber die zweite Proklamation wird von einem anderen Bischof gebetet. Auch hier haben wir diese kollegiale Art der Handlung. Das Proklamationsgebet ist deklaratorisch und nicht epikletisch, wie es für eine Weihe angemessen wäre, auch muß keine Form einer Weihe dreifach gesagt werden, also ist es auch nicht als Form gemeint. Dieses Gebet ist eine Ernennung des Neupriesters, welche die Weihe voraussetzt. Gleiches kann man von der Salbung sagen, die im Orient bei Priesterweihen unbekannt war und es gibt sie auch nicht bei den koptischen Monophysiten. Die Salbung kann nicht als Handauflegung gelten. Nach den Regeln der katholischen Sakramentstheologie, wie sie bis zu Pius XII. üblich war, ist diese Weihe ungültig und nicht nur zweifelhaft.