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Kardinal vermittelt im Streit um ermordete Fischer

(gloria.tv/ Fidesdienst) Im Fall der beiden vor der Küste des indischen Staates Kerala ermordeten Fischer, die von zwei italienischen Soldaten, die sich an Bord des italienischen Tankers „Enrica Lexie“ befanden, für Piraten gehalten und versehentlich ermordet wurden, vermittelt der neue Kardinal und Großerzbischof der syro-malabarischen Kirche in Kerala, George Alencherry, im Bemühen um eine friedliche Lösung, des daraus entstandenen diplomatischen Streits zwischen Indien und Italien. Im Gespräch mit Fidesdienst betont der Kardinal, dass er bereits „Kontakt zu den katholischen Ministern in der Regierung von Kerala Kontakt aufgenommen hat“.

Er werde sich dafür einsetzen, dass der Fall „friedlich aufgeklärt und gelöst wird“, damit es nicht zu einer politischen Instrumentalisierung komme. Der Kardinal und Erzbischof von Ernakulam-Angamaly erklärt gegenüber dem Fidesdienst: „Ich habe von dem Fall der getöteten katholischen Fischer erfahren: das Ganze ist sehr traurig. Ich habe sofort Kontakt zu den katholischen Ministern aufgenommen und sie gebeten, dafür einzutreten, dass Regierung des Staates Kerala nicht voreilig reagiert. Es handelt sich mit Sicherheit um ein Versehen, denn die Fischer wurden für Piraten gehalten. Doch das Problem ist ein anderes: die Oppositionspartei scheint den Fall zu Wahlzwecken instrumentalisieren zu wollen und spricht von ‚westlichen Kräften’ und ‚amerikanischer Vorherrschaft’.“

Kerala, wo im kommenden März Parlamentswahlen stattfinden, wird von einer Koalition, der so genannten „United Democratic Front“ unter Leitung der „Congress Party“ regiert. Die Opposition schließt sich im Bündnis „Left Democratic Front“ unter Leitung der „Communist Party of India“ zusammen.

„Ich bin und bleibe in Kontakt mit den katholischen Ministern in Kerala“, so Kardinal Alencherry, „und hoffe, dass wir zu einer friedlichen Lösung beitragen können. Dabei zähle ich vor allem auf das Engagement des katholischen Fremdenverkehrsministers K. V, Thomas, der sich in den vergangnen Tagen in Rom aufhielt und am Gottesdienst des Papstes mit den neuen Kardinälen teilgenommen hat: er besitzt moralisches Format und großen Einfluss, sowohl auf die Lokalregierung als auch auf die Regierung Indiens und hat mir versprochen, dass er sich engagieren wird. Auch ich werde in den kommenden Tagen bei den indischen Behörden intervenieren.“