Tina 13
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Hl. Nikolaus I. Papst. Hl. Nikolaus I., Papst * um 800/825 in Rom (?) † 13. November 867 in Rom Nikolaus stammte aus einer vornehmen Beamtenfamilie und war gut ausgebildet. Schon vor seiner eigenen …Mehr
Hl. Nikolaus I. Papst.

Hl. Nikolaus I., Papst

* um 800/825 in Rom (?)
† 13. November 867 in Rom
Nikolaus stammte aus einer vornehmen Beamtenfamilie und war gut ausgebildet. Schon vor seiner eigenen Amtszeit als Papst war er enger und einflussreicher Berater der drei Päpste vor ihm. Bei seiner Weihe und Krönung in der Peterskirche war Kaiser Ludwig II. anwesend; Nikolaus war der erste gekrönte Papst.
Die neun Jahre von Nikolaus' Pontifikat ab 858 waren voller Konflikte: mit der Ostkirche, aber auch im Westen, so mit dem Patriarchen Johannes von Ravenna, der sich von Rom unabhängig machen wollte. Seine wohl wichtigste Amtshandlung war die Unterstützung von Rothad, dem Bischof von Soissons, der 863 von Hinkmar, dem Erzbischof von Reims, wegen Unbotmäßigkeit abgesetzt worden war; Nikolaus unterstützte Rothas und damit das Recht eines Bischofs, gegen die Autorität seines Vorgesetzten beim Vatikan Beschwerde einzulegen. Nikolaus sah sich als Nachfolger von Petrus, als Herrscher, der die Rechte und Reinheit der Kirche zu verteidigen hatte. Gegenüber König Lothar II. von Lothringen beharrte er auf der Unauflöslichkeit der Ehe; dieser wollte die kinderlose Ehe mit Theutberga lösen und seine Geliebte Waldrada, die ihm ein Kind geboren hatte, heiraten. Die Kölner und Trierer Erzbischöfe, die Lothar ihr Einverständnis gegen hatten, setzte Nikolaus ab und exkommunizierte sie, dieser Konflikt eskalierte gar in kriegerischen Auseinandersetzungen.
Nikolaus förderte Recht und Ordnung in der Kirche unter der Leitung Roms und unterstützte die Missionsarbeit in Bulgarien und in Dänemark, wo Ansgar wirkte. 866 verbot er die Anwendung von Folter, weil sie unvereinbar mit der christlichen Lehre sei. *
Auch der Konflikt mit der Ostkirche eskalierte immer mehr: Gemeinsam mit Ignatius, dem Patriarchen von Konstantinopel, widersetzte sich Nikolaus dessen mächtigem Rivalen Photius. Ignatius war 858 aufgrund starker Differenzen mit dem byzantinischen Hof zurückgetreten, darauf wurde der Laie Photius zum Nachfolger erhoben. Nikolaus versagte dem rechtmäßig Gewählten Photius die Anerkennung, weil die nachgeholte Weihe nicht rechtmäßig erfolgt war, worauf dieser 867 in Konstantinopel eine Synode berief, auf der die Ostkirche Nikolaus zum Ketzer erklärte, ihn exkommunizierte und absetzte; diese Nachricht erreichte Rom aber erst nach dem Tod des Papstes, so erlebte er auch die darauf folgende - nur kurz währende - erste Spaltung zwischen der morgenländischen und der abendländischen Kirche nicht mehr. Schon 870 wurde durch das 6. Konzil von Konstantinopel auch Photius wieder abgesetzt.
Bei diesen Konflikten leitete Nikolaus sein fester und untrüglicher Sinn für Gerechtigkeit, der anderen als unerbittlicher Starrsinn erschien. Dieser Ernst, seine Willenskraft und die großen diplomatischen Fähigkeiten haben ihn zu einem der großen Päpste gemacht. Nikolaus stand n einem der entscheidenden Wendepunkte europäischer Geschichte. Seit Konstantin dem Großen war der Staat Schutzmacht und Förderer der Kirche, zuletzt erfüllte Karl der Große diese Funktion. Mit dessen Tod und dem anschließenden Zerfall des Reiches wurden diese Rollen gleichsam vertauscht, nun wurde das Papstum zum Protector impirii, dem Beschützer des Reiches.
Manche Geschichtsforscher sehen Nikolaus nur als Werkzeug seines ehrgeizigen Beraters Anastasius Bibliothecarius. Jedenfalls war Nikolaus der erste, der die allumfassende Befehlsgewalt des Papstes, die sich auf die von Christus selbst verliehene Autorität stütze, nicht nur vertrat, sondern auch ausübte.
Nikolaus' Grabstätte ist an unbekanntem Ort.
* 1252 führte Papst Innozenz IV. die Folter für Zwecke der Inquisition offiziell wieder ein.
Rita 3
🙏 🙏 Beten ist unerlässlich
Rita 3
Es gab schon öfters schwierige Zeiten für die Kirche, jedoch ist ein guter Papst, der die Vollmacht würdig und im Sinne Gottes ausübt, segensreich.