Tina 13
491

Der Weihnachtsabend - 10. Teil - Der Weihnachtsbaum (Eine Weihnachtsgeschichte)

Von Christoph von Schmid Der Weihnachtsabend 10. Der Weihnachtsbaum Nachdem Anton seine Erzählungen geendet hatte, erkundigte er sich sehr angelegentlich nach dem Befinden seiner lieben Eltern. Er …Mehr
Von Christoph von Schmid
Der Weihnachtsabend
10. Der Weihnachtsbaum
Nachdem Anton seine Erzählungen geendet hatte, erkundigte er sich sehr angelegentlich nach dem Befinden seiner lieben Eltern. Er hatte nicht ohne Schmerzen bemerkt, wie sehr beide seit seiner Abreise gealtert hatten. Ihre grauen Haare und ihre vielen Falten pressten ihm beinahe Tränen aus. Indes ließ er sich nichts davon merken, um sie nicht zu betrüben. Gar sehr musste er sich hingegen verwundern, sein Geschwister, Christian, Katharine und Luise nun in der vollen Blüte des Lebens zu erblicken. Er rief Christians beide Kinder freundlich herbei. "Mein Gott," sagte er, "so verfließt die Zeit! Ach, vor zwanzig Jahren waren Christian, Katharine und ich Kinder wie diese hier; Luise noch kleiner. Jetzt sind diese Kinder in unserer Stelle eingerückt." Er betrachtete diese zwei Kinder mit Wohlgefallen. "Nun," sprach er, "habt ihr aber auch eure Weihnachtsgeschenke schon bekommen?" "Ach nein!" sagte der kleine Franz. "Der …Mehr
Pacocatolic
Qué preciosa de imagen
Tina 13
„Die alte Försterin aber sagte: "Ach Anton, wie hätten wir an jenem Weihnachtsabende, an dem du das erste Mal in unser Haus kamest, denken können, dass du uns dereinst einen so fröhlichen Weihnachtsabend bereiten, uns durch die Verwendung bei Seiner fürstlichen Durchlaucht aus so großer Not retten, und uns alles, was wir an dir taten, so reichlich vergelten würdest!" "Das hat Gott getan," sprach …Mehr
„Die alte Försterin aber sagte: "Ach Anton, wie hätten wir an jenem Weihnachtsabende, an dem du das erste Mal in unser Haus kamest, denken können, dass du uns dereinst einen so fröhlichen Weihnachtsabend bereiten, uns durch die Verwendung bei Seiner fürstlichen Durchlaucht aus so großer Not retten, und uns alles, was wir an dir taten, so reichlich vergelten würdest!" "Das hat Gott getan," sprach Anton. "Er führte mich in Ihr Haus, um Sie und mich reichlich zu segnen. Sein Name sei gepriesen." "Doch," sprach jetzt Anton, "erlauben sie nun, dass ich sogleich abreise." "Was, wie, warum?" riefen alle erstaunt. Allein Anton sagte: "Ich fahre jetzt zu Herrn Riedinger. Ich hoffe dort noch den Gottesdienst beiwohnen zu können, meinem vortrefflichen Lehrmeister durch meinen Besuch eine unerwartete Freude zu machen, und ihn morgen Abend hierher zu bringen. Dann wollen wir die übrigen Weihnachtsfeiertage, ja alle Tage des noch übrigen Jahres recht fröhlich beschließen." Alle begleiteten Anton an die Kutsche. Am Abende des andern Tages kam Anton mit seinem Lehrherrn an, und das alte Försterhaus in dem düstern Walde beherbergte in diesen Tagen so selige Menschen, als je auf Erden gelebt haben.„
Tina 13
„Die Eltern und Großeltern dankten nun dem Anton für die viele Freude, die er ihren Kindern und Enkeln gemacht hatte. "Es ist eine Kleinigkeit," sagte er, "die nicht der Rede wert ist. Indes muss ich Sie bitten, dass auch Sie einige kleine Weihnachtsgeschenke von mir nicht verschmähen." Er schloss seinen Koffer auf, der in einer Ecke der Stube stand. "Diesen Koffer," sagte er, "haben sie mir einst …Mehr
„Die Eltern und Großeltern dankten nun dem Anton für die viele Freude, die er ihren Kindern und Enkeln gemacht hatte. "Es ist eine Kleinigkeit," sagte er, "die nicht der Rede wert ist. Indes muss ich Sie bitten, dass auch Sie einige kleine Weihnachtsgeschenke von mir nicht verschmähen." Er schloss seinen Koffer auf, der in einer Ecke der Stube stand. "Diesen Koffer," sagte er, "haben sie mir einst reichlich gefüllt mit auf die Reise gegeben, es ist nicht mehr als billig, dass Sie ihn nicht ganz leer wieder zurück erhalten." Er überreichte der alten Försterin kostbares Pelzwerk und Seidenzeug. "Es ist ja die Pflicht guter Kinder," sagte er, "ihre alten Eltern bei der rauen Jahreszeit warm zu halten." Der jungen Frau und den zwei Jungfrauen gab er grünen Taffet zu Kleidern, seidene Halstücher aus Mailand und andern Putz. Der junge Förster bekam eine vortreffliche Doppelflinte, deren Schaft von Nussholz sehr schön mit Silber eingelegt war. "Sie, liebster Vater," sagte Anton zu dem alten Förster, "müssen nun nicht mehr auf die Jagd gehen; Sie müssen nun von Ihren vielen Beschwerden ausruhen. Sie brauchen Stärkung in Ihren alten Tagen. Der Korb dort ist mit Flaschen vom besten alten Rheinwein gefüllt. Und hier ist ein Becher dazu." Anton überreichte ihm einen silbernen Becher, der innen prächtig vergoldet war. Außen auf dem Becher waren in einem Kranze von Eichenlaub die Worte eingegraben: "Meinem lieben Vater Friedrich Grünewald zur Erinnerung an den Weihnachtsabend 1740, überreicht am Weihnachtsfeste 1768 von dessen dankbarem Sohne Anton Kroner." Der alte Förster umarmte Anton mit Tränen in den Augen. Allein Anton übergab ihm überdies noch eine Rolle Gold. "Sie, liebster Vater," sagte er, "haben große Summen auf mich verwendet. Es wäre nicht recht, wenn Ihre übrigen Kinder und Ihre Enkel dadurch sollten verkürzt werden."
Ein weiterer Kommentar von Tina 13
Tina 13
„Den Waldbezirk des alten Förster fand der Fürst im trefflichsten Zustande. Er kam in eigner Person zu ihm in das Haus, bezeigte dem alten Manne seine Zufriedenheit, ließ sich dessen ganze Familie vorstellen und redete mit allen sehr freundlich. Bevor er seinen Schimmel bestieg, den ein Reitknecht vor dem Försterhause am Zaume hielt, sagte er zu dem Förstersohne: "Er ist hiermit Förster; mache er …Mehr
„Den Waldbezirk des alten Förster fand der Fürst im trefflichsten Zustande. Er kam in eigner Person zu ihm in das Haus, bezeigte dem alten Manne seine Zufriedenheit, ließ sich dessen ganze Familie vorstellen und redete mit allen sehr freundlich. Bevor er seinen Schimmel bestieg, den ein Reitknecht vor dem Försterhause am Zaume hielt, sagte er zu dem Förstersohne: "Er ist hiermit Förster; mache er seine Sache ferner so gut!" "Sie," sprach der Fürst zu dem alten Förster, "Sind nun wohl etwas alt, aber noch lange nicht der abgelegte Greis, für den von Schilf Sie ausgab. Sie sind trotz Ihres Alters noch sehr wohl bei Kräften; ich kann sie meiner Dienste noch nicht entlassen. Sie werden mich verstehen, wen ich Ihnen sage: Leben Sie wohl, Herr Oberförster."