Niemand "kennt" den Vater, außer der Sohn. Mann u. Frau "erkennen" einander. Gibt es einen Zusammenhang?
Bibelblüten
(33) Niemand „kennt“ den Vater, außer der Sohn. Mann und Frau „erkennen“ einander. Gibt es einen Zusammenhang?
Dies ist eine sehr spannende Frage, die interessante, ziemlich unbekannte Aspekte zutage fördern wird.
Jesus preist den Vater, Herr des Himmels und der Erde, und spricht dann in Mt 11,27: „Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will.“
1. Das „Erkennen“ zwischen Vater und Sohn
Jesus spricht von einer innergöttlichen Erkenntnis zwischen Vater und Sohn, doch Er schließt nicht aus, dass Er, Jesus, die Gotteserkenntnis auch Menschen „offenbaren“ kann, wem Er will. Im Gesamtkontext der Szene erfahren wir, dass die Kleinen, Mühseligen und Beladenen es sind, denen Er es offenbaren will, weil dies auch der Vater so tut. Jesus preist den Vater sogar dafür. Was ist das aber für ein „Er- kennen“? Sicher ist, dass es eine vollkommene Gotteser- kenntnis ist. Gott selbst erkennt sein Wesen vollkommen. Vater und Sohn kennen sich vollkommen. Wie vollkommen? „Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden“, d.h. Der Sohn hat alles vom Vater und kennt daher alles. Und dieses Erkennen könnten wir Menschen wie ein gegensei- tiges Anschauen begreifen. Der Vater freut sich an der Herr- lichkeit des Sohnes und der Sohn an jener des Vaters. Der Vater freut sich, dass Er dem Sohn alles übergeben hat und ebenso der Sohn. Wir können davon verstehen, dass auch auf der Erde Menschen Freude am Verschenken wie am Geschenktbekommen haben. Doch dies ist noch mehr: Hier besteht das göttliche Wesen im innergöttlichen Verschenken, wenn man das so nennen darf: Der Vater zeugt von Ewigkeit her den Sohn und der Sohn ist der Gezeugte in der Einheit des Heiligen Geistes von Ewigkeit her. Und dieses ewige Zeugen ist ewige geistige Glückseligkeit. Vergleichen wir das mit der menschlichen Zeugung.
2. Das „Erkennen“ zwischen Mann und Frau
Auffallend und gleichzeitig für unseren Sprachgebrauch etwas merkwürdig ist die biblische Formulierung des „Erkennens“, wenn es um die Zusammenkunft von Mann und Frau im Zeu- gungsakt geht. Das bekannte Beispiel kennen wir, wo die Allerheiligste Jungfrau sagt: Wie soll dies geschehen, da ich keinen Mann „erkenne“. Wenn man zusammenkommt „erkennt“ man also den andern. Was erkennt man da? Die Nacktheit, die gleichzeitig eine Blöße ist, aber nur seit dem Sündenfall, vorher war das nicht so, weil keine Scham vorhanden war und Kleidung unnötig war. Man erkennt also die Blöße des andern, so wie er leiblich wirklich ist. Man wird eins und macht die Erfahrung, sozusagen die „Erkenntnis“ der Ekstase, man empfindet sich in der Einheit der Liebe, welche zeugungsfähig ist. Zeugung ist Einheit in Liebe: sie werden ein Fleisch, sagt die Genesis.
3. Vergleich
Wie die leibliche menschliche Liebe bereits Glück empfindet in der Einheit der Liebe, welche zeugungsfähig ist, was man den andern „erkennen“ nennt, so ist in viel größerem unvor- stellbarem Maße die Glückseligkeit im Wesen Gottes selbst, wenn der Vater den Sohn von Ewigkeit her zeugt in der Einheit des Heiligen Geistes. Gott ist Geist, sagt die Bibel, weswegen hier eine vollkommen reine Erkenntnis gemeint ist, eine glück- seligmachende geistige Erkenntnis. Vater und Sohn erkennen sich nicht in der Blöße, sondern in ihrer innergöttlichen ver- borgenen Herrlichkeit. Dort ist Eins-Sein in vollkommener göttlicher Liebe: Ewige Zeugung, ewige Glückseligkeit, ewige Einheit im Wesen. Das Wesen des Dreieinigen Gottes besteht in seinem Sein und innergöttlichen Tun. Die Zeugung ist neben der Hauchung ein Wesensakt Gottes, d.h. die Wesensakte Gottes sind identisch mit dem Wesen Gottes, weil das Wesen Gottes gerade darin besteht, dass der Vater den Sohn zeugt und beide den Heiligen Geist hauchen.
4. Kein Vergleich
Man darf also nicht glauben, die leibliche Zeugung würde auch nur annährend dem Glück der Zeugung in Gott gleich- kommen. Die Herrlichkeit des Himmels ist unvorstellbar glücklichmachend. Sein und Tun fallen beim Menschen nicht zusammen, denn der Zeugungsakt ist nicht das Wesen des Menschen, doch immerhin und interessanterweise bildet er die Einheit von Mann und Frau. Das liegt daran: Bei Menschen sind Personen einzelne Wesen. Das Wesen Gottes besteht in der Einheit der drei göttlichen Personen.
5. Wie erreicht man die Glückseligkeit?
In der Gotteserkenntnis, zu der wir berufen sind. Wer demütig suchet und dabei klein bleibt, der ist es, der findet. Das Glück will sich finden lassen, vor den Hochmütigen aber verbirgt es sich. Jetzt wissen wir, warum wir den Herrn immer mehr „erkennen“ sollen: Weil das Erkennen der Gottheit schon auf Erden beglückt und zur ewigen unvorstellbar schönen Glück- seligkeit führt. Im Himmel ist nur Friede, Glück, Liebe und Licht, was unzählige Nahtoderlebnisse beweiskräftig andeuten. Hier schon auf Erden: Die Einheit im Geiste = Glück.
Die Liebe. "Ohne die Frau könnte der Mann nicht Mann heißen, ohne Mann könnte die Frau nicht Frau genannt werden." "Als Gott Adam erschuf, empfand Adam im Schlaf ein starkes Gefühl der Liebe, als ihn Gott einschlafen ließ. Und Gott schuf für die Liebe des Mannes eine Gestalt, und so ist die Frau die Liebe des Mannes."Mehr
Die Liebe.
"Ohne die Frau könnte der Mann nicht Mann heißen, ohne Mann könnte die Frau nicht Frau genannt werden."
"Als Gott Adam erschuf, empfand Adam im Schlaf ein starkes Gefühl der Liebe, als ihn Gott einschlafen ließ. Und Gott schuf für die Liebe des Mannes eine Gestalt, und so ist die Frau die Liebe des Mannes."