Ein Glaubenszeuge - Bischof Boleslaus Sloskans
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Einer on ihnen war der aus Lettland stammende Bischof Sloskans. Als Boleslaus Sloskans 1893 im lettischen Tilgale geboren wurde, gehörte Lettland zum russischen Zarenreich. Nach Abschluss seiner Studien in St. Petersburg empfing er am 21. Januar 1917 die Priesterweihe.
Im Herbst bei der Oktoberrevolution kamen die Bolschewisten an die Macht. Sofort setzte eine Kirchenverfolgung ein. Der Religionsunterricht wurde verboten, Kirchen geschlossen, Bischöfe und Priester verhaftet. Der junge Priester musste sofort in Petrograd die Pfarrei übernehmen. Die Bedingungen waren hart, aber Sloskans entging sämtlichen Verfolgungswellen. Dies hat neben seinem seelsorglichen Eifer eine Rolle gespielt, als Michel d´Herbigny, der 1926 von Nuntius Eugenio Pacelli in Berlin bei völliger Geheimhaltung zum Bischof geweiht worden war, ihn 1926 mit 33 Jahren in Moskau zum Bischof weihte.
Er wurde zum Apostolischen Vikar der Diözesen Mohilev und Minsk in Weißrussland ernannt. Die Geheimpolizei war ihm sehr rasch auf der Spur, denn er ging auf Reisen, um zu firmen. Es dauerte nicht lange und es erfolgte die Verhaftung von Bischof Sloskans. In der Untersuchungshaft wurde er aufs brutalste misshandelt und dann zu drei Jahren Zwangsarbeit im Archipel Solovki verurteilt.
Tagtäglich betete er den Rosenkranz. Der gab ihm die Kraft, seinen Peinigern zu verzeihen und für sie zu beten. Die Arbeit war schwer, das Essen unzureichend, die Behandlung unmenschlich.
Schließlich gelang es den inhaftierten Priestern, einen Raum zur Kapelle umzufunktionieren. Als Kelch diente ein Marmeladenglas und als Patene eine Konservendose. Die Messtexte betete Bischof Sloskans auswendig. 1929 wurde er auf die Insel Anser verlegt und 1930 freigelassen.
Die Freiheit währte nicht lange. Bereits vier Tage später wurde er erneut verhaftet und nach Sibirien verbannt. In einem Wäldchen feierte er die heilige Messe ganz allein und doch mit der ganzen Kirche verbunden. Seinen Lebensunterhalt verdiente er mit dem Knüpfen von Fischernetzen. Auch hier war es der Rosenkranz, der ihn täglich begleitete.
Völlig überraschend wurde er 1932 nach Krasnojarsk verlegt. Er sollte gegen einen sowjetischen Spion von der lettischen Regierung ausgetauscht werden. Bischof Sloskans wollte die Sowjetunion nicht verlassen, aber es wurde ihm mitgeteilt, es sei der Wunsch Papst Pius´ XI. Daraufhin willigte er in das Austauschverfahren ein. 1933 konnte er nach Riga ausreisen und nachdem er wieder zu Kräften gekommen war, führte ihn der Weg nach Rom.
Die nächsten Jahre verbrachte Bischof Sloskans in Riga als Theologieprofessor. 1944 kam er nach Eichstätt und 1947 übersiedelte er nach Belgien. Hier betreute er lettische Theologiestudenten, die an der Universität Löwen studierten. Er sah es als seine Hauptaufgabe an, für die Bekehrung Russlands zu beten. Immer wieder griff er zum Rosenkranz. Die Schwestern, bei denen er die letzten Monate seines Lebens verbrachte, sagten von ihm: "Immer trug er den Rosenkranz in der Hand."
Am 18. April 1981 starb Bischof Boleslaus Sloskans in Duffel (Belgien), während die Schwestern das Salve Regina sangen. 1993 wurde er umgebettet und ruht seitdem in der Krypta des lettischen Wallfahrtsortes Aglona.
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