Hans und Sophie Scholl - Der Widerstand gegen Hitler entstand aus ihrem christlichen Glauben
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Hans schreibt zum Beispiel in seinem Tagebuch aus Russland: " Vielleicht wandere ich ein zweites Mal ins Gefängnis, vielleicht ein drittes und viertes Mal. Ein Gefängnis ist noch lange nicht das Übelste, vielleicht ist es sogar etwas vom Besten. Ich hatte dort die Liebe gefunden, welcher der Tod folgen muss, weil Liebe umsonst verfließt, weil sie keinen Lohn haben kann. Hier sterben täglich zehn, das ist noch nicht viel, und es wird kein Aufhebens davon gemacht. Wie viele Blumen werden achtlos zertreten? (…) Und doch blühen Kinder auf, unaufhaltsam, wie junge Birken, zart, mit glänzenden Augen? (…) Wenn nicht Christus gelebt hätte und nicht gestorben wäre, gäbe es wirklich gar keinen Ausweg. Dann müsste alles Weinen grauenhaft sinnlos sein. Dann müsste man mit dem Kopf gegen die nächste Mauer rennen und sich den Schädel zertrümmern. So aber nicht."
Auch das Tagebuch von Sophie Scholl zeugt von ihrer großen Sehnsucht nach Gott und dem rechten Leben. Ende Juni 1942 schrieb sie: "Mein Gott, ich kann nichts anderes als stammeln zu Dir. Nichts anderes kann ich, als Dir mein Herz hinzuhalten, das tausend Wünsche von Dir wegziehen. (…) Lehre mich beten. Lieber unerträglichen Schmerz als ein empfindungsloses Dahinleben. Lieber brennenden Durst, lieber will ich um Schmerzen, Schmerzen, Schmerzen beten, als eine Leere zu fühlen ohne eigentliches Gefühl. Ich möchte mich aufbäumen dagegen."
Christen werden oftmals die Verbrechen der Kreuzzüge vorgehalten, die keineswegs zu rechtfertigen sind und auch alles andere als biblisch zu begründen sind. Doch ein atheistisch motivierter Widerstand gegen Hitler fehlte oder war sehr schwach. Die größten Verbrechen des letzten Jahrhunderts wurden von Atheisten begangen unter Hitler, Mao und Stalin, und die Christen versuchten, die Wahrheit hochzuhalten.
Dietrich Bonhoeffer ergänzt: "Wer hält stand? Allein der, dem nicht seine Vernunft, sein Prinzip, sein Gewissen, seine Freiheit, seine Tugend der letzte Maßstab ist, sondern der dies alles zu opfern bereit ist, wenn er im Glauben und in alleiniger Bindung an Gott zu gehorsamer und verantwortlicher Tat gerufen ist, der Verantwortliche, dessen Leben nichts sein will als eine Antwort auf Gottes Frage und Ruf."
Bonhoeffer und die Geschwister Scholl starben für die Freiheit; ihre Hoffnung ging über den Tod hinaus.