Von Rostock nach Afrika: Ukrainischer Mais könnte in Afrika die Pellagra-Krankheit auslösen.

Ein an Pellagra erkrankter Mann. Die Ukraine will ab heute ihren Mais über den Rostocker Hafen exportieren. Doch erstmal wird er in Silos eingelagert. Der Mais soll in den hungernden Regionen Afrikas für Abhilfe sorgen. Die Abnehmer in Afrika sind jedoch rar. Dort weis man, dass sich eine maisgestützte Ernährung nicht eignet um den Hunger zu bekämpfen. Der nicht alkalisch behandelte Mais enthält die Nikotinsäure Niacytin; da die Nikotinsäure in der vorliegenden Form vom menschlichen Körper nicht verwertet werden kann kommt es in der Folge zu einer Vitamin B3 Mangelerkrankung. Diese nennt sich Pellagra.

Laut spiegel online ist heute der erste Mais aus der Ukraine in Zügen im Rostocker Hafen angekommen. 1200 Tonnen der Ware musste zunächst in Silos gelagert werden, bis ein Abnehmer in Afrika gefunden wird. Dies könnte sich jedoch als schwierig herausstellen. In den armen Regionen Afrikas führen die "großzügigen" Maislieferungen des Westens regelmäßig zu Ausbrüchen der Pellagrakrankheit. Deshalb wollen viele Länder Afrikas keinen Mais als Waffe gegen den Hunger.

Die armen Menschen in Afrika, bei denen Mais nicht zur gewohnten Ernährung gehört, kennen nicht den Prozess der Nixtamalisation welcher notwendig ist, um sich bei einer fast ausschließlich auf Mais basierender Ernährung nicht die Pellagrakrankheit einzufangen.

Text und Recherche Martin Fischer