Tina 13

Hl. Rafael Arnáiz Barón, Mystiker.
Hl. Rafael Arnáiz Barón, Mönch, Mystiker
* 9. April 1911 in Burgos in Spanien
† 26. April 1938 in Palencia in Spanien
Rafael Arturo Alvaro José de la Inmaculada Concepción y San Luis Gonzaga wurde als ältestes von vier Kindern des Rafael Arnáiz Sánchez de la Campa und der Mercedes Barón Torres, einer wohlhabender Familie, geboren. Die Erziehung im katholischen Elternhaus prägte ihn sein Leben lang. Ab 1920 besuchte er das Jesuitenkolleg La Merced und wurde Mitglied der Marianischen Kongregation, ab 1923 das Jesuitenkolleg in Oviédo. 1929 begann er mit dem Studium der Architektur, zunächst in Oviedo, ab 1930 in Madrid. In einem Tagesplan, den er mit den Worten "Alles für Jesus" überschrieben hatte, legte er Zeiten für Studium und Gebet genau fest.
1930 besuchte er erstmal das Trappistenkloster San Isidro de Dueñas in Palencia. 1933 leistete er seinen Militärdienst bei den Pionieren der Minenleger, im November bat er dann um Aufnahme in die Trappistenabtei. Als Ordensnamen behielt er seinen Taufnamen, dem er - wie bei den Trappisten üblich - den Namen Maria voranstellte. Am Tag seiner Einkleidung schrieb er an seine Mutter: "Ich bin immer überzeugter davon, dass Gott die Trapa für mich geschaffen hat und mich für die Trapa. Es ist unverkennbar: die einzig wahre Einsicht in der Welt ist, den Platz einzunehmen, den Gott für uns vorgesehen hat." Vier Monate verbrachte er in seiner Trapa, dann erkrankte er an Diabetes und musste das Kloster verlassen; nach einigen Monaten verbesserte sich sein Zustand, aber er konnte die volle Strenge der Regel nicht tragen und deshalb keine Profess ablegen. So kehrte er im Januar 1936 als Oblate in die Abtei zurück und lebte dort fortan auf der Krankenstation.
1936 wurde sein Jahrgang für den Spanischen Bürgerkrieg zum Kriegsdienst eingezogen, Rafael jedoch wurde für untauglich erklärt und kehrte in die Abtei zurück. Anfang Januar 1937 verschlimmerte sich seine Krankheit wieder, seine Oberen beschlossen, ihn nach Hause zu schicken; am Tag vor seiner Abreise schreib er: "Dies ist das dritte Mal, dass ich mein Ordensgewand ablege und weltliche Kleidung anziehe. Das erste Mal glaubte ich vor Kummer zu sterben. Das zweite Mal ging ich wegen des Krieges. Ich ging gerne. Ich ging auf Urlaub. Das Neue, das der Krieg mit sich brachte, die Neugierde, einige Tage Erholung von den Bußübungen erschienen mir gut. Ich wusste, dass mir die Rückkehr ins Kloster schwerfallen würde. Ich erkannte, dass Gott mich auf die Probe stellte. Das ditte Mal – das ist jetzt – sehe ich Gottes Hand so deutlich, dass es mir einerlei ist, denn das Leid ist die einzige Währung, die eines Tages Wert haben wird. Wo du auch hingehst, wirst du das Kreuz finden, sagt Thomas von Kempis."
Nachdem sich sein Gesundheitszustand wieder verbessert hatte, kehrte er im Dezember 1937 erneut in die Abtei zurück. Nach langer Zeit des Leidens und Ringes gelang es Rafael schließlich, die dunkle Nacht, die ihn umgab, zu durchbrechen. Im März 1938 notierte er: "Gott liebt mich so sehr, dass selbst die Engel es nicht begreifen! Wie groß ist Gottes Barmherzigkeit! Er liebt mich! Er ist meine Freund, mein Bruder, mein Vater, mein Lehrer! ... Ach, mein Jesus, mir fehlen Papier und Feder! ... Wie ist es möglich, dass ich noch die Gelassenheit habe, an etwas zu denken, was die Welt vernünftig nennt, ich, der ich den Verstand verliere, wenn ich an dich denke!"
Am Ostersonntag 1938 überreichte der Abt des Klosters Rafael ehrenhalber die Kleidung der Professmönche. Rafaels Gesundheitszustand verschlimmerte sich; nach einigen Tagen des schlimmen Leidens verstarb er.

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Tina 13

Hl. Rafael Arnáiz Barón
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Licht der Welt sein, denn wir haben sein Licht empfangen (Joh 8,12)
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Ich suchte die Wahrheit und fand sie nicht. Ich suchte die Liebe und sah in den Menschen nur einige Fünkchen, die mein Herz, das nach Liebe dürstete, nicht erfüllten… Ich suchte den Frieden und sah, dass es keinen Frieden gibt auf Erden. Die Illusion verging, sie zog leise vorüber, ohne dass ich es merkte… Der Herr selbst, der mich betört hatte, um mich an sich zu ziehen, ließ es mich erkennen. Wie glücklich bin ich jetzt! „Was suchst du bei den Menschen" – so fragt er mich –, "was suchst du auf der Erde, auf der du als Pilger lebst? Welche Art von Frieden ersehnst du?“ Wie gut ist der Herr… Jetzt sehe ich deutlich, dass der wahre Friede in Gott zu finden ist, dass in Jesus die wahre Liebe ist, dass Christus die einzige Wahrheit ist… Da du mir Licht gabst zum Sehen und Verstehen, verleih mir, Herr, ein ganz großes Herz, ein ganz großes, um diese Menschen zu lieben, die deine Kinder und meine Geschwister sind und in denen mein ungeheurer Stolz Fehler entdeckte! Mich selber dagegen sah ich nicht! Wenn du dem Letzten von ihnen das gegeben hättest, was du mir gabst! Aber du machst alles gut! Meine Seele beweint ihre früheren Schlichen, ihre Gewohnheiten von ehedem. Nun sucht sie die Vollkommenheit nicht mehr im Menschen; jetzt weint sie nicht mehr darüber, dass sie keinen Ort der Ruhe findet. Jetzt hat sie alles. Du, mein Gott, bist es, der meine Seele erfüllt; du bist meine Freude, mein Friede und meine Ruhe! Du, mein Herr, bist meine Zuflucht, meine Burg, mein Leben, mein Licht, mein Trost, meine einzige Wahrheit und meine einzige Liebe! Ich bin glücklich: ich habe alles!

Tina 13

Hl. Rafael Arnáiz Barón
«Wenn aber Gott schon das Gras so prächtig kleidet, wie viel mehr dann euch, ihr Kleingläubigen?»
Im Namen des heiligen Gottes greife ich heute zur Feder, damit meine Worte sich dem weißen Blatt einprägen und unaufhörlich der Ehre Gottes, des Hochgelobten, dienen. Er ist der Schöpfer meines Lebens, meiner Seele, meines Herzens. Ich wollte, es würde das ganze Universum mit seinen Planeten, allen Gestirnen und den zahllosen Sternensystemen eine riesige, glatte, glänzende Fläche bilden, auf die ich den Namen Gottes schreiben könnte. Ich wollte, meine Stimme wäre mächtiger als tausendfacher Donner, stärker als das Rauschen des Meeres, furchtbarer als das Grollen der Vulkane, und ich würde nichts anderes sagen als: Gott! Ich wollte, mein Herz wäre so groß wie der Himmel, so rein, wie das der Engel, arglos wie das der Taube (Mt 10,16), um Gott darin aufnehmen zu können! Da aber all das Große, von dem du träumst, nicht Wirklichkeit werden kann, bescheide dich mit Wenigem, Bruder Raphaël: mit dir selber, der du nichts bist; denn schon das Nichts muss dir genügen...
Warum soll ich schweigen, warum es verbergen? Warum soll ich die Wunder Gottes nicht in die Welt hinausschreien und überall bekanntmachen? Warum soll ich nicht den Menschen, allen, die es hören wollen, sagen: Seht ihr, was ich bin? Seht ihr, was ich gewesen bin? Seht ihr mein Elend, das sich durch den Sumpf schleppt? Es ist mir gleich, wundert euch nur. Trotz all dem ist Gott mein Besitz. Gott ist mein Freund! Gott liebt mich so sehr! Wenn die ganze Welt diese Liebe erfassen könnte, würden alle Geschöpfe aufschreien vor Verblüffung. Und da untertreibe ich noch. Gott liebt mich derart, dass selbst die Engel es nicht verstehen können (vgl. 1 Petr 1,12). Gottes Erbarmen ist groß. Mich lieben, mich! Mein Freund sein! Mein Bruder, mein Vater, mein Herr! Gott sein und ich sein, wie ich bin!
Ach, mein Jesus, ich habe kein Papier und keine Feder. Was soll ich da sagen! Wie soll ich nicht verrückt werden?
Geistliche Schriften, 04/03/1938

Ein weiterer Kommentar von Tina 13
Tina 13

++ Hl. Rafael Arnáiz Barón +++ „Weil sie sich nicht bekehrt hatten“ ++ Wie viele verworrene Wege muss man durchlaufen, um zur Einfachheit zu gelangen!...Wenn wir die Tugend häufig nicht üben, ist es auf unser kompliziertes Wesen zurückführen, das von sich weist, was einfach ist. Oft begreifen wir die Großartigkeit nicht, die ein Akt der Einfachheit in sich birgt, weil wir das Große im Komplizierten suchen, weil wir die Bedeutung der Dinge an ihrem Schwierigkeitsgrad messen… Die Tugend, Gott, das innerliche Leben: Wie schwierig erschien es mir, das zu leben! Jetzt ist es nicht so, als besäße ich Tugend oder als seien meine Gotteskenntnis und mein geistliches Leben vollkommen geklärt, aber ich habe erkannt, dass man dahin gelangt, mit genau dem Gegenteil: nämlich mit der Einfachheit und Schlichtheit des Herzens… Ja tatsächlich: Um Tugend zu besitzen, ist es nicht erforderlich, eine akademische Laufbahn hinter sich zu bringen oder sich geistreichen Studien zu widmen. Der einfache Akt des Wollens genügt; häufig genügt der einfache Wille dazu. Warum wohl besitzen wir manchmal keine Tugend? Weil wir nicht einfach sind, weil unsere Wünsche zu kompliziert sind, weil unser schwacher Wille – der sich vom Angenehmen, Bequemen, Unnötigen und oft von den Leidenschaften leiten lässt – uns alles, was wir wollen, schwer macht… Wenn wir wollten, könnten wir heilig sein; es ist viel schwieriger, Ingenieur zu werden, als heilig zu sein. (Geistliche Schriften, 25.01.1937)

Eremitin

ein sehr liebenswerter junger Heiliger...der Lieblingsheilige meines Pfarrers.ich mag ihn aber auch sehr 👍 😁