Rund ein Drittel der Aachener kirchlichen Gebäude muss weg
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(gloria.tv/ iba) – Generalvikar Manfred von Holtum hat in Aachen das diözesane Unterstützungsprojekt „Kirchliches Immobilienmanagement“ vorgestellt.
Im Bistum Aachen gibt es über 900 Kirchen, 450 Pfarrheime und Pfarrbüros. Für den Betrieb und die Instandhaltung dieser kirchlich genutzten Gebäude stehen schon heute nicht mehr genügend Finanzmittel zur Verfügung. „Aufgrund der rückläufigen Gläubigenzahl müssen wir uns in den nächsten Jahren zudem auf deutlich verringerte Kirchensteuereinnahmen einstellen“, prognostiziert Generalvikar von Holtum. Auf die Veränderungsprozesse hat das Bistum Aachen mit der Bildung größerer Seelsorgeräume reagiert. Seit 2010 gibt es 71 Gemeinschaften der Gemeinden, in denen Pfarreien und Gemeinden vernetzt zusammenarbeiten. Die Gemeinschaften der Gemeinden entwickeln derzeit Pastoralkonzepte, in denen sie festlegen, welche pas-toralen Schwerpunkte sie in welchen kirchlichen Gebäuden anbieten.
„Jede Gemeinschaft der Gemeinden verfügt über mehrere Kirchen, Pfarrheime, Pfarrbüros und Kapellen. Da fällt die Entscheidung, welche Gebäude wie genutzt werden oder gar eine Aufgabe von Kirchengebäuden, nicht leicht“, berichtet von Holtum. Ein gutes Beispiel für die gelungene Umnutzung einer ehemaligen Pfarrkirche sei die Kirche St. Josef in Aachen, die zur Grabeskirche umgebaut wurde. Oder auch die Kirche St. Marien in Düren, bei der der Pfarrsaal in die Kirche integriert und mit Kreativität und Mut eine neue Nutzungs- und Bewirtschaftungsmöglichkeit gefunden worden sei. Möglicherweise bräuchten die Gemeinschaften der Gemeinden auch die Unterstützung von Sponsoren, Fördervereinen und Kommunen, um insbesondere Kirchengebäude zu erhalten. Darum unterstütze das Bistum sie dabei spezifische und individuelle Möglichkeiten für die Zukunft der pastoral genutzten Gebäude im Bistum Aachen zu finden, die ihrer jeweiligen Gemeinschaft der Gemeinden entsprechen, so von Holtum.
Das Bistum Aachen bietet den Gemeinschaften der Gemeinden seine Unterstützung in diesem Prozess an. Fachleute des Bistums stehen den Verantwortlichen vor Ort zur Seite, um mit Sachverstand den Gebäudebestand zu prüfen und gemeinsam ein Gebäudekonzept zu entwickeln. Darin werden alle Gebäudedaten erfasst, die voraussichtlichen Instandhaltungsprognosen und welche Gebäude für welche pastora-len Angebote in Zukunft genutzt werden sollen. Sie müssen dabei berücksichtigen, dass ihnen schon heute rund ein Drittel der notwendigen Mittel zur dauerhaften Instandhaltung ihres Gebäudebestands fehlt. Auf dieser Grundlage identifizieren die Verantwortlichen in der jeweiligen Gemeinschaft der Gemeinden die Gebäude, die notwendig sind, um auch zukünftig die pastoralen Schwerpunkte der Gemeinschaft der Gemeinden verwirklichen zu können.