Tina 13
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Hl. Hemma von Gurk. 27. Juni: Gedenktag der Hl. Hemma von Gurk, Kärntner Adelige, Kirchen- und Klostergründerin. Als Heilige ist sie die Landesmutter und Schutzfrau von Kärnten (* zwischen 995 und 1000…Mehr
Hl. Hemma von Gurk.

27. Juni: Gedenktag der Hl. Hemma von Gurk, Kärntner Adelige, Kirchen- und Klostergründerin. Als Heilige ist sie die Landesmutter und Schutzfrau von Kärnten (* zwischen 995 und 1000, + 29. Juni des Jahres 1045 in Gurk, Kärnten).

Hemma stammte aus dem Geschlecht der Grafen von Friesach-Zeltschach und war verwandt mit Kaiser Heinrich II., an dessen Hof sie erzogen wurde. Um 1010 heiratete sie den Grafen Wilhelm von der Sann. Auf ihren Besitztümern in der Umgebung von Gurk ließ Hemma sechs Kirchen bauen: in Globasnitz, St. Radegund bei Graz, Lorenzenberg, St. Lambert in Baldramsdorf, St. Georgen am Weinberg und St. Margarethen ob Töllerberg; die Kirche in Lieding - heute Ortsteil von Straßburg in Kärnten - hatte wohl schon ihre Großmutter Imma erichten lassen, wobei sie von Hemma erneuert wurde. Auch in der Krain stiftete sie Kirchen, zumindest in St. Rupert - dem heutigen Šentrupert bei Trebnje in Slowenien. Diese "Kirchen" waren zunächst wohl Stützpunkte für Handel, niedere Gerichtsbarkeit und Armenfürsorge; erst nach dem Tod ihres Mannes 1036 wurden sie durch eine Vereinbarung mit dem Erzbischof von Salzburg zu Pfarrkirchen mit Priestern und eigenem Zehntrecht.

Ihre beiden Söhne Wilhelm und Hartwig wurden als Leiter der Silber- und Eisenbergwerke in der Gegend um das heutige Hüttenberg und Knappenberg eingesetzt, die Hemma geerbt hatte. Bei einem Aufstand der Arbeiter, die sich ausgebeutet und ungerecht behandelt sahen, wurden beide Söhne Hemmas ermordet, worauf deren Gemahl diesen Ort des Doppelmordes liquidieren ließ. Der Überlieferung nach schickte ihn Hemma anschließend zur Buße auf eine Wallfahrt nach Rom.

Hemmas Gatte Wilhelm wurde im Jahre 1036 aus politischen Gründen vom Grafen Adalbero von Eppenstein ermordet. Die Legende hingegen lässt ihn auf dem Rückweg von Rom sterben: Demnach kam er im Zuge dessen in den Auengraben im Lavanttal und fragte bei einem Bauern um ein Nachtlager. Auf Grund seines schlechten Allgemeinzustandes wurde er allerdings in die Scheune des bäuerlichen Anwesens geführt, wo er in der Nacht völlig entkräftet starb. Bei der anschließenden Beratung, was mit dem Leichnam des unbekannten Mannes geschehen solle, erkannte der Oberförster des Grafen seinen Herrn anhand seines Siegelringes. So wurde der Leichnam auf den Wagen eines Ochsengespanns gelegt und in der Umgegend begraben. Hemma ließ in den Jahren 1038 bis 1043 eine Kapelle über dem Grabmal des heute Gräbern genannten Ortes errichten und als Symbol für ihren verstorbenen Gatten sowie für die beiden ermordeten Söhne drei Lindenbäume pflanzen, wovon heute noch zwei stehen und als die "1000-jährigen Hemmalinden von Gräbern" berühmt wurden; die größere der beiden hat inzwischen einen Umfang von über 7½ m.

Als nun kinderlose Witwe gründete Hemma 1036 das Benedikterinnenkloster Gurk in Kärnten und widmete es der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria. 1043 wurde die Kirche in Gurk geweiht, und unter Äbtissin Ida trat Hemma wohl in jenem Jahr selbst als Ordensfrau in dieses Kloster ein, das mit Nonnen aus Salzburg besiedelt wurde. Den Bau überwachten die Ordensfrauen von Zeit zu Zeit selbst, indem sie auf einem Stein saßen. Dieser "Hemma-Stein" wird bis heute als wunderkräftig verehrt: Wenn man auf ihm sitze, gingen angeblich Wünsche - besonders jene um einen reichen Kindersegen und eine gute Geburt - in Erfüllung. Hemma überließ ihren reichen Besitz in Kärnten, der Untersteiermark - dem heutigen Gebiet Spodnja Štajerska in Slowenien - und in der Krain dem Kloster und ihre weiteren Güter dem Erzbischof von Salzburg; aus diesem Dotationsgut erwuchs im Jahre 1074 das Benediktinerkloster Admont im Ennstal, errichtet von Erzbischof Gebhard von Salzburg.

Die großzügige Gestaltung eines Damenstiftes für Angehörige des Adels von Hemma in Gurk war für Erzbichof Gebhard von Salzburg der Grund, dieses Kloster bereits vor dem Jahre 1070 wieder aufzuheben und für die Gründung eines von Salzburg abhängigen "Eigenbistums" Gurk zu verwenden, über das Hemmas mächtige Verwandte allerdings noch bis 1130 die Erbvogtei ausübten. 1123 wurde ein Augustiner-Chorherrenstift eingerichtet und 1160 mit dem Bau des heutigen Domes begonnen. Durch die gefälschten Aufzeichnungen des Kaplans Conrad wurde die damals fast vergessene Hemma im Kampf des Bistums Gurk gegen Salzburg nun als Gründerin wieder ins Bewusstsein gerufen.

Hemmas Reliquien kamen 1174 in die große, von 100 Säulen geprägte Krypta der Kathedrale in Gurk, in der ihre Geschichte auf sechs großen Tafeln dargestellt wird. Ab 1228 wurde ein umfangreicher Katalog an Wundertaten zusammengestellt, die Gläubige durch die Fürsprache der Hemma erfahren hatten; mehr als 160 sind bis heute dokumentiert, auch zwei wundersame Erweckungen von Kindern werden berichtet. 1287 erfolgte die Sargöffnung und die Bestätigung ihrer Verehrung, welche als Seligsprechung gewertet wurde. Danach vermehrten sich Legenden und Wunderberichte. Im Zusammenhang mit dem Heiligsprechungsprozess Mitte des 15. Jahrhunderts wurde Hemma die erste Kirche geweiht, und zwar in Sv. Ema - heute ein Ortsteil von Podčetrtek in Slowenien.

Ene Legende - die Legende vom gerechten Lohn - erzählt, dass die Bauarbeiter beim Bau der Kirche in Gurk mit ihrem Lohn unzufrieden gewesen wären. Hemma ließ nun jeden Arbeiter in einen gut gefüllten Geldsack greifen, um sich nehmen zu können, was ihm zustehe. Jeder konnte allerdings nur soviel entnehmen, als gerecht war, denn der Rest entschwand jeweils den Fingern. Eine andere Legende erzählt davon, wie ein Dominikanerpater in Bologna sterbenskrank darniederlag; um Mitternacht erschienen ihm der Legende nach drei Frauen, von denen eine eine Salbenbüchse bei sich hatte, ihn damit in der Herzgegend einrieb und sich beim Abschied als "Hemma von Gurk" vorstellte. Als seine Brüder bereits in der hl. Messe sangen, kam der Geheilte, verströmte Wohlgeruch und erzählte von Hemmas Wohltat; die Brüder betatsteten mit Tüchern seine Brust und alle Kranken, die hinfort mit diesen Tüchern in Berührung kamen, wurden ebenfalls gesund.

Ab dem Jahre 1607 sind beriets regelmäßige Wallfahrten aus der Krain überliefert, wobei eine größere Zahl von Wunderberichten aus jener Gegend aus dem 17. Jahrhundert stammt. Bis in die 1930-er Jahre führte die "Krainer Wallfahrt" alljährlich Hunderte von Slowenen über den Loiblpass nach Gurk; 2004 wurde auf dieser Strecke der "Hemma-Pilgerweg eröffnet". Das Hindurchkriechen unterhalb des Sarges von Hemma in der Krypta von Gurk helfe - so wird heute noch behauptet - bei Kinderwunsch. Verehrt werden auch ein Fingerring und ein Anhänger mit einem in Silber gefassten Korund. In Gurk und Admont wird jeweils am 27. Juni der traditionelle Augensegen mit dem Ring bzw. einem Anhänger von Hemma gespendet. 1988 besuchte Papst Johannes Paul II. Gurk und zelebrierte in diesem Heiligtum eine hl. Messe vor 80.000 Pilgern.

Der Weg von der Seligsprechung im Jahre 1287 bis zur Heiligsprechung im Jahre 1938 war lang. Der 1458 eingeleitete Versuch, Hemma kanonisieren zu lassen, verlief im Sande; das Verfahren wurde anfangs verschleppt, scheiterte wohl am Widerstand der Salzburger Erzbischöfe und wurde 1469 erfolglos eingestellt; oft wird als Grund der nicht erfolgten Kanonisierung der Ausbruch der Pest in Rom angegeben. Ein weiterer Versuch scheiterte 1724. Auch im 19. Jahrhundert gab es Bestrebungen, die Heiligsprechung zu erreichen. Einen entscheidender Impuls zur Heiligsprechung Hemmas gab 1923 Bischof Jeglitsch von Ljubljana, denn Hemmas Verehrung war bei den Slowenen schon immer besonders groß.

Erst mit der Berufung von Redemptoristen nach Gurk kam das Verfahren wieder richtig in Gang. Der Redemptoristenpater Josef Löw erreichte, dass nach einer positiven Entscheidung der Ritenkongregation am 4. Januar 1938 Papst Pius XI. am darauffolgenden Tag den Auftrag gab, das Dekret zur Heiligsprechung auszufertigen. Doch der Anschluss Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich im März 1938 und die Vereinnahmung der Hemma als neuer deutscher Heiliger - nicht zuletzt durch Kurienweihbischof Hudal, der Rektor der Österreichischen Nationalstiftung in Rom war und sich sehr stark für eine Übereinstimmung von katholischer Kirche und Nationalsozialismus eingesetzt hatte - führte dazu, dass Papst Pius XI. sich weigerte, das Dekret zu unterzeichnen. Es wurde dann erst im Juni 1940 unter Papst Pius XII. nach Kärnten geschickt.

Kanonisation: 1287 wurde Hemmas Verehrung kirchlich anerkannt; 1466 wurde der Heiligsprechungsprozess eingeleitet, aber erst am 4. Januar 1938 erfolgreich abgeschlossen.

Attribute: zweitürmiges Kirchenmodell, Rose;

Die hl. Hemma von Gurk ist Patronin von Kärnten; sie wird bei Kinderwunsch angerufen und sorgt auch für eine glückliche Entbindung. Sie hilft zudem bei Augenleiden, Kopfschmerzen, Irrsinn, Epilepsie und Krankheiten allgemeiner Art.

In verschiedenen Legenden wurde als Geburtsort auch Peilenstein, das heutige Pilstanj bei Celje in Slowenien, genannt, wobei es dort im 11. Jahrhundert keine Grafenfamilien gab.
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Als nun kinderlose Witwe gründete Hemma 1036 das Benedikterinnenkloster Gurk in Kärnten und widmete es der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria.
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Die hl. Hemma von Gurk ist Patronin von Kärnten; sie wird bei Kinderwunsch angerufen und sorgt auch für eine glückliche Entbindung. Sie hilft zudem bei Augenleiden, Kopfschmerzen, Irrsinn, Epilepsie und Krankheiten allgemeiner Art.
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