Tina 13
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Alle, die ein Leiden hatten, drängten sich an in heran, um ihn zu berühren. Hl. Alphons-Maria von Liguori (1696-1787), Bischof und Kirchenlehrer „Alle, die ein Leiden hatten, drängten sich an in heran …Mehr
Alle, die ein Leiden hatten, drängten sich an in heran, um ihn zu berühren.

Hl. Alphons-Maria von Liguori (1696-1787), Bischof und Kirchenlehrer

„Alle, die ein Leiden hatten, drängten sich an in heran, um ihn zu berühren“

„Sagt den Verzagten: Seid stark, fürchtet euch nicht! [...] Er selbst kommt und wird euch retten“ (Jes 35, 4). Was der Prophet verkündet hat, ist in Erfüllung gegangen und deshalb darf auch jeder von uns frohlockend ausrufen: Freut euch, ihr Kinder Adams, freut euch, seid nicht mehr kleinmütig! Wenn ihr schwach seid und es nicht vermögt, so vielen Feinden zu widerstehen, so fürchtet euch dennoch nicht: Gott selber kommt und erlöst euch. Ja, Gott selbst ist auf die Erde gekommen und hat uns erlöst, indem er uns hinreichende Kraft mitgeteilt hat, alle Feinde unseres Heiles zu bekämpfen und zu besiegen. Auf welche Weise hat uns aber unser göttlicher Erlöser diese Kraft erteilt? Er ist aus einem Allmächtigen schwach geworden. Er hat unsere Schwachheit auf sich genommen und uns dadurch seine Stärke mitgeteilt. [...]

„Herr! Wer vermag der Kraft deines Armes zu widerstehen?“, ruft Jesaja (vgl. 40,10). [...] Aber was tut der Sohn Gottes, da er sieht, dass der Mensch um der vielen Wunden willen, die ihm seine Sünden geschlagen, allzu schwach und ohnmächtig ist, um der Gewalt seiner Feinde zu widerstehen? Aus einem Starken und Allmächtigen wird er schwach und nimmt die körperlichen Schwachheiten der Menschen auf sich, um dem Menschen durch seine Verdienste die Stärke des Geistes zu erlangen [...] Er wird ein Kind [...] Endlich am Ende seines Lebens erblicken wir Jesus sogar im Garten Gethsemane mit Stricken gebunden, aus denen er sich nicht loswinden kann; wir sehen ihn im Richthaus des Pilatus an eine Säule gefesselt, um gegeißelt zu werden; wir sehen ihn mit dem Kreuz auf den Schultern, das er aber vor Schwäche nicht weiter tragen kann, und unter dessen Last er darum am Wege oft zu Boden sinkt; wir sehen ihn an das Kreuz geheftet mit Nägeln, von denen er sich nicht zu befreien vermag [...] Wenn wir also schwach sind, so vertrauen wir auf Jesus, und wir werden alles vollbringen. „Ich vermag alles in dem, der mich stärkt“, sagt der Apostel Paulus (vgl. Phil 4, 13), das heißt nicht durch meine Kraft, sondern durch jene Kraft, welche mir mein Erlöser durch seine Verdienste erworben hat.

5. Erwägung über das große Geheimnis der Menschwerdung des ewigen Wortes
Tina 13
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