@Vered LavanDanke für das Zitat. Genau das hab ich gemeint und bereits ausgelegt.
Das Gute in der Katholischen Kirche ist: Dass sie mit ihren Weiheämtern
bis auf den Ursprung durch ununterbrochene Handauflegungen (Sukzession)
zurückreicht und die Lehre der Apostel direkt an ihre Nachfolgerbischöfe
weitergereicht wurde. Wenn man liest, was die Nachfolgebischöfe
zum Weiheamt aufgeschrieben haben oder wie sie es mündlich in den
Gemeinden weitertradiert haben, weiß man genauestens Bescheid.
Die biblische Zeit ist so zu verstehen, dass anfangs
keine (!) geweihtenAufseher (=gr. episkopoi = Aufseher) vorhanden waren. Daher war Paulus
gezwungen, erst mal familienbewährte Väter einzusetzen, die vom Heiligen
Geist inspiriert waren und in diesem Sinne bereits "lehren" konnten.
Von einer apostolischen Handauflegung und
Weiheübertragung ist hier
nicht (!) die Rede, sondern von einer sinnvollen
Anfangsbestimmung für die Gemeinden, bis geweihte Amtsträger vorhanden
waren. Dies war aber ein Prozess von mindestens 100 Jahren oder weit mehr,
je nach Gegend.
Deswegen ist bei Paulus hier nicht von der Hl. Messe oder von Sakramenten-
Spendung die Rede, sondern von einem Episkopen im Sinne eines Aufsehers,
im ursprünglichen Anfangssinne, nämlich dass er auf die Gemeinde aufpasst,
neben der Tatsache, dass er eine eigene Familie hat. Das sind also "viri probati",
bewährte Männer, die nicht in einer sakramentalen Ehe gemäß NT-Verständnis,
sondern in einer Ehe gemäß AT-Verständnis lebten. Sollten diese dann später
zu geweihten Amtsträgern geworden sein - durch Handauflegung eines Apostels
oder Apostelnachfolgers - dann mussten sie die Frauen verlassen und konnten
auch keiner Familie gleichzeitig vorstehen, sondern nur der Kirchengemeinde.
Lehren durften diese viri probati bereits, von Zelebration der Hl. Messe oder Sakramentenspendung steht hier kein Wort.
Ein Laie kann keine Sakramente spenden. (Nottaufe ausgenommen)
Die nächsten Apostelschüler sind bekannt: Es waren große Heilige und mit
Frauen hatten die nix am Hut:
Der Schüler des hl. Apostels und Evangelisten Johannes war der hl. Bischof
Polykarp v. Smyrna. Dessen Schüler war der hl. Bischof Irenäus v. Lyon.
"Episkopen" waren anfangs Laienaufseher, geht auch gar nicht anders,
denn Sakramentenspendung und geweihtes Priestertum/Episkopentum
hängt untrennbar zusammen. In diesen Gemeinden wurde anfangs das
Wort Gottes aufrechterhalten und weitertradiert. Daraus hat sich dann
der Weihebegriff des Episkopus entwickelt.
So etwa kann man das verstehen. Aber keine Sorge: Es gibt genaue Schriften
darüber. Ich kann das bei Gelegenheit mal hereinstellen.
![😇](/emoji/f09f9887)