Wortlaut der Missbrauchs-Aussage von Schönborn. Und: Relativiert er Selbstbefriedigung?

Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn kritisierte im Bayerischen Rundfunk (6. Februar) die Tendenz, „das 6. Gebot in einer viel zu extensiven Weise zu behandeln“:

„Ich habe als Jugendlicher, von einem Priester, den ich sehr geschätzt habe, eine Annäherung erlebt: Er wollte mich auf den Mund küssen. Er hat es nicht aktiv versucht. Aber er hat es verbal angesprochen. Osculum. Gott sei Dank bin ich dem nicht nähergetreten. Es hat mich nicht total schockiert, aber es war eine verwirrende Erfahrung. Bitte wir sind in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts.

Das war die Art, wie man von priesterlicher Seite, von gewissen Priestern her, versucht hat, Sexualaufklärung bei den Jugendlichen zu machen. Mit Details, die verwunderlich waren. Ratschläge-Anweisungen für die Hygiene der Geschlechtsteile, zum Beispiel. Das war jetzt nicht jemand, den ich für einen schlechten Priester gehalten hätte. Das war auch ein bisschen die Atmosphäre.

Ich glaube, dahinter steht etwas, das wir bisher zu wenig thematisiert haben: Die Obsession mit dem 6. Gebot. Das Beichtthema war „Selbstbefriedigung“ - für Burschen. Und da musst du jedes Mal beichten. Wir kennen, was alles gesagt worden ist. Was passiert, wenn man Selbstbefriedigung macht.

Später als Theologe habe ich dann festgestellt, dass es in den Handbüchern der Moraltheologie exzessive Behandlungen des 6. Gebotes gibt. Der berühmte Noldin, ein Jesuit, Handbuch der Moraltheologie, 3 Bände. Der 2. Band ist ausschließlich über das 6. Gebot. Unter Theologiestudenten wurde gewitzelt, dass man das als Pornographie lesen kann.“
jmjilers
Die verfehmte "Obsession mit dem 6. Gebot" war weniger beherrschend und seelenmörderisch, als die heutige Obsession gegen das 6.Gebot. Die Zahlen zu Depression und Suizid sollten den aufgeklärten Schönborn zumindest zur Einsicht bewegen, dass die Menschen durch die sexuelle Versklavung alles andere als glücklicher geworden sind.
rose3
Schönborn hätte lieber schweigen sollen 🙄
Carlus
Schönborn redet Dummheiten. Selbst war ich Schüler in einem Missionskonvikt. Hier hat kein Priester (Pater) darauf geachtet wie der einzelne Schüler sich reinigt. Es gab Duschzeiten, die nach Altersgruppen getrennt waren.
Beim Anmeldegespräch hat der Pater Superior (Rektor) den Eltern mitgeteilt, was neben der Schulischen Eignung der Schüler noch an Eignungen besitzen muss und dazu gehörte die …Mehr
Schönborn redet Dummheiten. Selbst war ich Schüler in einem Missionskonvikt. Hier hat kein Priester (Pater) darauf geachtet wie der einzelne Schüler sich reinigt. Es gab Duschzeiten, die nach Altersgruppen getrennt waren.
Beim Anmeldegespräch hat der Pater Superior (Rektor) den Eltern mitgeteilt, was neben der Schulischen Eignung der Schüler noch an Eignungen besitzen muss und dazu gehörte die eigenverantwortliche Körperpflege, die persönliche Kleiderpflege, evtl, Annähen eines Knopfes. Die Schuhpflege, die Geschirrpflege usw.
Schönborn etwas jünger als ich muss sich in einer Einrichtung befunden haben, wo Knaben untergebracht wurden, die für sich und andere zur Gefahr wurden. Anders kann das nicht bewertet werden.
-CIO2-
Die Verharmlosung und Bewerbung der Auterotik erfolgt in meinem Augen gewiss auch einer Agenda die Jugend lethargisch zu halten und der intrinsischen Motivation, Kraft und Freude zu berauben damit durch diese weniger Gefahr ausgeht. Häufige Ejakulationen haben gewaltige Auswirkungen auf den Hormonhaushalt, die Willenskraft und den Antrieb.
Im linken Bild sehen wir Jim als Wichskrüppel, rechts sehen …Mehr
Die Verharmlosung und Bewerbung der Auterotik erfolgt in meinem Augen gewiss auch einer Agenda die Jugend lethargisch zu halten und der intrinsischen Motivation, Kraft und Freude zu berauben damit durch diese weniger Gefahr ausgeht. Häufige Ejakulationen haben gewaltige Auswirkungen auf den Hormonhaushalt, die Willenskraft und den Antrieb.

Im linken Bild sehen wir Jim als Wichskrüppel, rechts sehen wir ihn nach einer halbjährigen Abstinenz. Auch in dieser Frage haben unsere Alten und die kath Morallehre recht behalten.
Theresia Katharina
Es gehört zum Anstand, da jetzt nicht weiter öffentlich herumzustochern!
Klaus Elmar Müller
Jeder weiß, dass eine Todsünde nur ist, was voll freiwillig begangen wurde. Das genügt und bedarf keines obsessiven (!) Herumstocherns in sexuellen Einzelheiten! Zu Schönborns Kritik an früherer Moraltheologie: Dass der Sexualtrieb die Persönlichkeit im Tiefsten betrifft und keineswegs eine moraltheologische Petitesse ist, zeigt doch augenblicklich keiner so deutlich wie Schönborn selbst.
Nicolaus
Besser könnte er seine protestantische Gesinnung nicht ausdrücken.
Tesa
Doris Wagner fragt Schönborn, ob das, was in der Priesterweihe geschieht, eine geheimnisvolle Verwandlung ist.
Schönborn: „Nein, es ist eine Indienstnahme, so sagt es der Heilige Thoms, für den Dienst am Volk Gottes.“Mehr
Doris Wagner fragt Schönborn, ob das, was in der Priesterweihe geschieht, eine geheimnisvolle Verwandlung ist.

Schönborn: „Nein, es ist eine Indienstnahme, so sagt es der Heilige Thoms, für den Dienst am Volk Gottes.“
vir probatus
Das habe ich auch gehört und mich gefragt ob nun alles, was mir in 13 Jahren Religionsunterricht beigebracht wurde, plötzlich falsch ist. Scheint aber so zu sein.