Heilwasser
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CHRONOLOGIE DER EVANGELIENABFASSUNG (Druckvorlage)

CHRONOLOGIE DER EVANGELIENABFASSUNG
als Druckvorlage zusammengefasst nach der "eingegossenen Wissenschaft" von Maria von Jesus zu Agreda in ihrem Werk: Die Mystische Stadt Gottes, 8. Band, 560-563.

Apostel Matthäus
Beginn: im 42. Jahre des Herrn im Abendmahlssaal, Vollendung in Judäa
Sprache: hebräisch

Evangelist Markus
Beginn: 4 Jahre später, d.h. im 46. Jahr nach der Geburt Christi
Sprache: hebräisch
Ort: Palästina
Besonderheit:
„Der heilige Hieronymus berichtet, der heilige Markus habe sein kurzes Evangelium zu Rom geschrieben, und zwar auf Bitten der dortigen Gläubigen. Ich bemerkte aber, dass dieses eine Übersetzung oder Abschrift von demjenigen war, welches er in Palästina geschrieben hatte. Weil nämlich die Christen in Rom dasselbe nicht besaßen und auch kein anderes zur Hand hatten, so schrieb er es nochmals, und zwar in der zu Rom gebräuchlichen lateinischen Sprache.“

Evangelist Lukas
Beginn: 2 Jahre später, d.h. im 48. Jahre nach Christi Geburt und im 63. Lebensjahre der heiligsten Jungfrau
Sprache: griechisch
Ort: Achaja

Apostel Johannes
Beginn: im 58. Jahre des Herrn, nach dem Hinscheiden und der glorreichen Himmelfahrt der allerseligsten Jungfrau Maria
Sprache: griechisch
Ort: Kleinasien
Besonderheit:
„Es war gegen die Irrtümer und Ketzereien gerichtet, welche, wie ich oben bemerkte, der Teufel in dieser Zeit auszustreuen begann, und welche hauptsächlich auf die Vernichtung des Glaubens an die Menschwerdung des göttlichen Wortes hinzielten. … Aus diesem Grunde schrieb der heilige Evangelist in so erhabener Weise und mit einer Überfülle von Beweisen, um die wirkliche und wahre Gottheit unseres Erlösers Jesu Christi darzutun, sodass er in dieser Hinsicht die andern Evangelisten überragt.“

Erkenntnis: Mt, Mk, Lk, Joh entspricht der tatsächlichen chronologischen Reihenfolge, genauso wie in der Bibel enthalten !


Zum Werk Die Mystische Stadt Gottes:
Papst Pius XI. sagte am 29. April 1929 dem Übersetzer des Werkes ins Englische, Abbé F. Marison: "Sie haben zur Ehre der Gottesmutter ein großes Werk vollbracht. Maria wird sich an Großmut nicht übertreffen lassen und es tausendfach an Ihnen vergelten. Wir spenden allen Lesern und Verbreitern dieses Werkes den Apostolischen Segen."
Heilwasser
@Klaus Elmar Müller Ich habe mal eine Synopsen-Harmonie von P. Gebhard Heyder gelesen, was sehr interessant war. Ich habe dabei festgestellt, dass die im Studium aufgeworfenen Unterschiede gar keine Widersprüche sind, sondern sich immer ganz leicht auflösen lassen.
Wenn man weiß, dass die Evangelien alle unter sicherer Inspiration vom Hl. Geist verfasst waren (von Agreda auch bestätigt), dann …Mehr
@Klaus Elmar Müller Ich habe mal eine Synopsen-Harmonie von P. Gebhard Heyder gelesen, was sehr interessant war. Ich habe dabei festgestellt, dass die im Studium aufgeworfenen Unterschiede gar keine Widersprüche sind, sondern sich immer ganz leicht auflösen lassen.

Wenn man weiß, dass die Evangelien alle unter sicherer Inspiration vom Hl. Geist verfasst waren (von Agreda auch bestätigt), dann hält man an der Richtigkeit fest. Der Hl. Geist kann sich nicht widersprechen, wie die Professoren gerne mal ironisch unterstellen wollten.

Für mich sind die kleinen Unterschiede ganz einfach erklärbar: die Evangelisten haben erstaunlich gleich geschrieben, obwohl sie nicht voneinander abgeschrieben haben, wie auch gerne mal behauptet wird, und sie haben nur die Details aufgeschrieben, welche der Hl. Geist wollte. So hat dann eben jeder Evangelist gewisse Details betont, andere weggelassen und das widerspricht sich nie, an keiner einzigen Stelle, wie Sie ja eigentlich selber schon geschrieben haben.

Wenn z.B. manche von einem Engel berichten, schließt das ja nicht aus, dass auch noch ein zweiter dagewesen sein könnte, aber von dem wird halt nicht berichtet. Wenn einer von drei Frauen unter dem Kreuz berichtet, dann schließt das ja nicht aus, dass ein anderer Evangelist vier gesehen hat. Die Bibel schreibt so offen und allgemein, dass der zeitlich historische Vorgang nicht so leicht erfasst werden kann. Um es so exakt und umfangreich wie möglich zu erfassen, muss man eben alle vier Evangelien lesen. Jedes möchte nur auf einen wesentlichen Aspekt hinweisen. Der Mensch kann in der Betrachtung ohnehin nicht alles fassen, außerdem ist der historisch zeitlich genaue Ablauf nur ein einziger Aspekt der Wahrheit. Der Geist Gottes will uns ja auch in der Allegorie und Anagogie unterweisen.

Wenn man die Mystiker vergleicht, ist es ganz ähnlich. Manch einer berichtet von drei Nägeln, Emmerick sagt, da gab es einen vierten, der als Vorbohrer diente. Das eine schließt das andere nicht aus.

Die Hochmütigen konstruieren daraus Widersprüche, die Demütigen eine Einheit.

(Dies nur als Ergänzung zu Ihrem umfangreichen Artikel.)
Ischa Ischa Ischa
Ich habe nochmal eine Frage an Heilwasser@ Das Zitat zu Markus unter "Besonderheit": Wer spricht da, wer ist "Ich"? in "Ich habe aber bemerkt...?" Wann ist "Er" Hieronymus und wann Markus? Würde das heißen, dass Hieronymus in Palästina ein Evangelium "geschrieben" hat? Abgeschrieben also? Dann kann es nur die Abschrift und dann Übersetzung des aramäischen Evangeliums gewesen sein (der Peschitta). …Mehr
Ich habe nochmal eine Frage an Heilwasser@ Das Zitat zu Markus unter "Besonderheit": Wer spricht da, wer ist "Ich"? in "Ich habe aber bemerkt...?" Wann ist "Er" Hieronymus und wann Markus? Würde das heißen, dass Hieronymus in Palästina ein Evangelium "geschrieben" hat? Abgeschrieben also? Dann kann es nur die Abschrift und dann Übersetzung des aramäischen Evangeliums gewesen sein (der Peschitta).

Interessant dazu: Perrier bemerkt, dass, im Hinblick auf die Peschitta, die Vulgata des Hieronymus in vielem genauer übersetzt als griechische Evangelien. (Der Peshitta am ähnlichsten sind aber: Kodex Brixianus auf Latein (eine der Vetus latinae) und der Kodex Bezae, eine Abschrift des griechischen Evangeliars des Irenäus von Lyon.

Markus schreibt die Perlen auf, die Petrus verfasst hat.
Nach Perrier war die erste Verkündigung nach Pfingsten von Petrus und Johannes im Tempel von Jerusalem ein zweistimmiges Zeugnis zu 5 x 10 Perlen zu den wichtigsten Themen (1.Taufe durch Johannes und Jünger, 2. Wunder, 3. Brot des Lebens, 4. Passion, 5. Auferstehung). Siehe Pierre Perrier: Les Braises de la Révélation. 2020.

Die von Petrus komponierten Perlen boten den Grundstock für das spätere, in Rom verkündete Markusevangelium (Markus ist der Begleiter und Simultanübersetzer des Peturs). Sicher ist es schon vorher vorbereitet worden. Die aramäische judenchristliche Gemeinde in Rom bekam vermutlich das Matthäusevangelium zum Lernen, aber die griechisch sprechenden Römer (am Hof) und die lateinisch sprechenden einfachen Leute und Sklaven bekamen eine kürzere Version, eben das Markusevangelium. Sie konnten nämlich mit den vielen Verweisen auf das AT in Mt nichts anfangen.
Heilwasser
Ich ist Maria v. Agreda.
Heilwasser
Markus hat zuerst in Palästina sein Evangelium auf hebräisch verfasst, später in Rom dasselbe dann auf latein übersetzt. Also müsste es zwei Originalversionen des Markusevangeliums geben.
Ischa Ischa Ischa
ah, vielen Dank an Heilwasser@ Das erscheint mir recht plausibel. Ja, zwei Originalversionen von Mk. (eigentlich drei, weil auch noch eine auf Griechisch, die in Rom in ein Schreibbüro gegeben wurde). Denn:
(jetzt bin ich im Denksystem von Perrier) die Erweiterung der Urverkündigung Petrus-Johannes im Tempel 30 n.Chr. geschah sicher in Palästina und nicht erst in Rom.
Die Unterschiede zu Perrier …Mehr
ah, vielen Dank an Heilwasser@ Das erscheint mir recht plausibel. Ja, zwei Originalversionen von Mk. (eigentlich drei, weil auch noch eine auf Griechisch, die in Rom in ein Schreibbüro gegeben wurde). Denn:
(jetzt bin ich im Denksystem von Perrier) die Erweiterung der Urverkündigung Petrus-Johannes im Tempel 30 n.Chr. geschah sicher in Palästina und nicht erst in Rom.
Die Unterschiede zu Perrier sind: Perrier meint, es ist das Evangelium des Petrus (Mk = Petrus, Mt = Jakobus, Johannes schreibt selbst, Lukas schreibt zusammen, was schon vorhanden ist. Damit hätte man die drei, die Jesus immer - als Zeugen - dabeihatte, als die wesentlichen Verfasser der Evangelium.
Nach Perrier wurde Mk von Petrus "komponiert" = verfasst, aber von Markus aufgeschrieben.
Es wurde nicht auf Hebräisch, sondern auf Aramäisch geschrieben - und gesprochen.
Spannend, weil sich das nur wenig widerspricht!
Danke nochmal 😊
Carlus teilt das
sehr interessant, vielen Dank
Heilwasser
„Der heilige Hieronymus berichtet, der heilige Markus habe sein kurzes Evangelium zu Rom geschrieben, und zwar auf Bitten der dortigen Gläubigen. Ich bemerkte aber, dass dieses eine Übersetzung oder Abschrift von demjenigen war, welches er in Palästina geschrieben hatte. Weil nämlich die Christen in Rom dasselbe nicht besaßen und auch kein anderes zur Hand hatten, so schrieb er es nochmals, und …Mehr
„Der heilige Hieronymus berichtet, der heilige Markus habe sein kurzes Evangelium zu Rom geschrieben, und zwar auf Bitten der dortigen Gläubigen. Ich bemerkte aber, dass dieses eine Übersetzung oder Abschrift von demjenigen war, welches er in Palästina geschrieben hatte. Weil nämlich die Christen in Rom dasselbe nicht besaßen und auch kein anderes zur Hand hatten, so schrieb er es nochmals, und zwar in der zu Rom gebräuchlichen lateinischen Sprache.“
Ischa Ischa Ischa
Heilwasser@ Danke, sehr interessant.
Das stimmt nicht genau mit den Forschungsergebnissen Perriers überein, aber in groben Linien, was die Zeit anbelangt.
Geburt Jesu 5 v. Chr., kein Jahr Null.
Perrier: Mt. 37 n. Chr. - Agreda entspricht dem
Mk 42 n.Chr. und später - Agreda setzt sogar noch früher an, 39.n.Chr.
Nach Perrier war Markus der Simultanübersetzer des Petrus. In Rom wurde sowohl für die …Mehr
Heilwasser@ Danke, sehr interessant.
Das stimmt nicht genau mit den Forschungsergebnissen Perriers überein, aber in groben Linien, was die Zeit anbelangt.
Geburt Jesu 5 v. Chr., kein Jahr Null.
Perrier: Mt. 37 n. Chr. - Agreda entspricht dem
Mk 42 n.Chr. und später - Agreda setzt sogar noch früher an, 39.n.Chr.
Nach Perrier war Markus der Simultanübersetzer des Petrus. In Rom wurde sowohl für die dortigen aramäisch-sprachigen Juden evangelisiert, als auch für die Gebildeten des Herrscherhauses, die griechisch sprachen, als auch für die einfachen Leute und Sklaven, die eine lateinische Übersetzung brauchten.
Lukas hat nach Perrier sein Evangelium auf Aramäisch verfasst, war aber selbst in der Lage, es ins Griechische zu übersetzen.
Lk ab ca. 48 n. Chr. (Apostelkonzil, aber vor 51, Tod Mariens) - Agreda früher: 43ff.
Joh. mündlich sehr früh, rein liturgische Fassung (nur als Kontrolltext) gegen 46 n. Chr., schriftliche Form kurz vor seinem Tod.
Heilwasser
@Ischa Ischa Ischa Wenn Perrier die Evangelien sehr früh datiert, ist er schon mal wesentlich näher dran als die üblichen Universitäts-Exegeten, die die Evangelien viel später datieren. Die machen das nämlich mit Absicht, damit man auf krude Konstruktionen angewiesen ist wie z.B. die Spruchquelle Q. Die glauben ja lieber, dass es eine Spruchquelle Q gab, von der mancher Evangelist abgeschrieben …Mehr
@Ischa Ischa Ischa Wenn Perrier die Evangelien sehr früh datiert, ist er schon mal wesentlich näher dran als die üblichen Universitäts-Exegeten, die die Evangelien viel später datieren. Die machen das nämlich mit Absicht, damit man auf krude Konstruktionen angewiesen ist wie z.B. die Spruchquelle Q. Die glauben ja lieber, dass es eine Spruchquelle Q gab, von der mancher Evangelist abgeschrieben hat und andere Evangelisten untereinander, als dass jeder eigenständig vom Heiligen Geist selbst inspiriert die Evangelien schon früh verfasst hätte. Ich wusste damals beim Studium schon: vieles unlogisch und nicht stimmig, was uns die Profs da verklickern. Aber wenn Perrier ein Frühdatierer war, ist er besser als seine Kollegen (nehm ich an).
Heilwasser
@Ischa Ischa Ischa Und zur Zeitrechnung überhaupt. Ich weiß es nicht mehr genau, aber Agreda schreibt, unsere Zeitrechnung stimmt um 1 oder 2 Jahre nicht, weil sich - es müsste Dionysius v. Areopag gewesen sein - der erste, der sie erfasst hat, um soviel vertan hat. Also wenn wir sagen, Christus wurde um 0 geboren, so stimmt es um 1 (oder 2) Jahre nicht.
Ischa Ischa Ischa
Heilwasser@ Perrier ist von Beruf Aerodynamiker im Flugzeugbau gewesen, die Bibelforschung lief zunächst nebenbei... er hat sich verbunden mit einer Gruppe von Wissenschaftlern, die ab 1970 die Verwüstungen der Theologie widerlegen und eine Unterstützung des alten Glaubens durch wissenschaftliche Erkenntnisse bewerkstelligen wollten, also durch Ergebnisse aus der Archäologie, der orientalischen …Mehr
Heilwasser@ Perrier ist von Beruf Aerodynamiker im Flugzeugbau gewesen, die Bibelforschung lief zunächst nebenbei... er hat sich verbunden mit einer Gruppe von Wissenschaftlern, die ab 1970 die Verwüstungen der Theologie widerlegen und eine Unterstützung des alten Glaubens durch wissenschaftliche Erkenntnisse bewerkstelligen wollten, also durch Ergebnisse aus der Archäologie, der orientalischen Quellen, die die Westler nicht lesen können, der Anthropologie etc.
Inspiration ja, unbedingt. Aber nicht so, wie der intellektuelle Westler es sich vorstellt, im Sinn von automatischem Schreiben.... sondern der mündlichen Kultur entsprechend, und für Leute, die Mündlichkeit und Auswendiglernen brauchen, um das Evangelium zu kennen.
Zur Spruchquelle Q sagt Perrier, sie enthalte theologisch nur Unwesentliches. Er hat stattdessen das untersucht, was allen Evangelien gemeinsam ist und hat daraufhin die These aufgestellt, dass darin die Urverkündigung der beiden Zeugen Petrus und Johannes (siehe Apg) rekonstruieren könnte.
Ein weiterer Kommentar von Heilwasser