@Bibiana, Jesaja zum Thema "offene Türen"
So abwegig ist der Gedanke wirklich nicht.
Auch bei uns sind die meisten Kirchen außerhalb der Gottesdienstzeiten geschlossen, man kann leider nicht mehr wie vor 20 Jahren einfach kurz einkehren und das Allerheiligste besuchen.
ABER: Der Pfarrer der Barmherzigenkirche macht bei der allgemeinen Kirchenverschließerei nicht mit. Jahrelang war die Kirche ganztägig ohne Aufsicht geöffnet, bis an einem Tag ein altes wertvolles Heiligenbild gestohlen wurde. Aber nicht einmal der Diebstahl konnte den Pfarrer von seiner Überzeugung, dass Kirchen jederzeit für Gläubige geöffnet sein sollen, abbringen. Er organisierte eine
Ganztagesaufsicht, bei der ältere Damen mitmachen, die sich ein- bis zweistündlich im Dienst abwechseln. Die Kirche ist
jeden Werktag von 6.00 Uhr früh bis 19.00 Uhr geöffnet; um 7.00 und um 8.30 wird die hl. Messe gelesen, von 6 bis 7 bzw. von 7.30 bis 8.30 sitzt der Pfarrer im Beichtstuhl -
und die Gläubigen stehen in der Tat Schlange, um dranzukommen. Außerdem gibt es jeden Tag um 16 Uhr den Rosenkranz mit anschließender eucharistischer Anbetung.
Ich denke, das ist eine vorbildhafte Lösung, und man nimmt die Gelegenheit auch gerne wahr, es gibt immer Gläubige in der Kirche und alle Messen/Andachten sind gut besucht. Wenn ich in der Innenstadt zu tun habe, richte ich es auch immer so ein, dass ich der hl. Messe um halb neun beiwohnen kann.
Natürlich braucht man dazu einen engagierten Pfarrer, ohne den geht's ja nicht.