Die Situation, in der Papst Gregor der Grosse das Amt des Papstes übernahm.
Er nannte sich selbst "servus servorum Dei" ( Diener der Diener Gottes?
Die Grabinschrift kennzeichnet das eindruckvolle Porträt dieses Papstes, der von 590 bis 604 die Kirche regierte:
"Den Hunger besiegte er durch Speisung,
Kälte durch Kleidung. Seelen schützte er
mit heiliger Weisung vor dem Feinde.
Handelnd erfüllte er, was er verkündigend lehrte,
um ein Beispiel zu sein, das in
mystischen Worten sprach.
von Barmherzigkeit geleitet, bekehrte er
die Angeln zu Christus, und gewann
für den Glauben neue Scharen aus jenem Volk.
Darauf zielte deine Mühe, darauf dein Einsatz,
darauf dein Sorgen als Hirt, dass du
dem Herrn der Herde reichsten Gewinn brächtest."
Die über seinem Jahrhundert liegenden Schatten schildert Gregor selbst mit bewegender Klage:
"Was gibt es noch, so frage ich, was in der Welt Freude machen könnte? Ueberall sehen wir Trauer, überall hören wir Seufzen. Städte sind zerstört, Heerlager verwüstet, ganze Gegenden entvölkert, das Land ist zu einer Wüste geworden. Kein Bewohner ist auf den Aeckern verblieben, kein Einwohner in den Städten. Trotzdem wird auch noch dieser kleine überlebende Menschenrest noch täglich heimgesucht...Ihr seht, was aus der Stadt Rom geworden ist, die einst als Herrin der Welt erschien. Vielfach wundgeschlagen ist sie durch unermessliche Leiden, durch den Verlust ihrer Bürger, durch den Ansturm der Feinde, durch unzählige Ruinen...Was wir vom Niedergang der Stadt Rom sagen, das ist, wie wir wissen, in allen Städten der Welt geschehen. Manche Gegenden sind infolge von Naturkatastrophen verödet, andere vom Schwert verwüstet, andere von Hungersnöten gequält, wieder andere von Erbeben verschlungen."
