Manch einer wird sich fragen, was das überhaupt ist: die Freiheit des Herzens. Dabei wird man sich die Fragen stellen: Was macht mein Herz frei? Lebe ich in dieser Freiheit? Verstehe ich das überhaupt? Wenn ich das nicht verstehe, kann ich sie auch nicht erreichen. Also tut Erleuchtung not. Und die Erleuchtung des Herrn wird uns Erkenntnis bringen und dazu die Einsicht, dass ein freies Herz ein befreites Herz ist. Es ist befreit von allem, was es in der Welt unfrei machte. Und was macht unfrei? Im Grunde alles, was von der Liebe Jesu weg- führt, denn was wegführt, zieht machtvoll in die ver- kehrte Richtung und kettet mit immer schwereren Ketten an.
Wer sich der Liebe Jesu hingibt, wird befreit von Un- mäßigkeit in allen Dingen und er lernt, die Dinge recht zu gebrauchen. Kein Extrem ist nötig, nur die Anwendung des geordneten Maßes. Und wenn die Liebe darin zum Dreieinigen Gott, zu Seinem Wesen, zu Seinem Wirken, zum offenbarten Wissen über Ihn entzündet ist, dann fliegt sie von selber und völlig freiwillig zu Ihm hin. Aber vielmehr noch zieht sie dann die Liebe Gottes zu uns herab, denn wir sind nicht fähig, die Kluft zwischen Himmel und Erde zu überbrücken, sondern der Herr selbst ist es, der sich dann in Seiner Güte gerne zu unserer liebgewordenen Niedrigkeit herablässt. Wer die Liebe Gottes ruft und offen und frei im Herzen ist, dem kann sie nicht widerstehen.
Und dafür war die hl. Gertrud ein großes Beispiel, denn so frei wie sie wirkte, fühlte, wollte und wünschte keine andere im Herzen. Ich persönlich schätze diese Heilige sehr, da der Herr selbst nur Lobesworte für sie übrig hatte. Und dass diese große Deutsche die Heiligen Augustinus und Bernhard v. Clairvaux besonders wert- (Von der Würde des hl. Augustinus (hl. Gertrud d. Gr., Gesandter der göttlichen Liebe)) schätzte, freut mich sehr. Jesus versprach, wer diese Heilige um Fürbitte anruft, dem wird Er nichts ver- sagen.
