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Opferbereitschaft. Die Bereitschaft, Opfer zu bringen, ist für die Gründung von Gottes Reich auf Erden eine der wertvollsten Tugenden. Ein Opfer ist, auf etwas zu verzichten, uns etwas aus Liebe zu …Mehr
Opferbereitschaft.

Die Bereitschaft, Opfer zu bringen, ist für die Gründung von Gottes Reich auf Erden eine der wertvollsten Tugenden. Ein Opfer ist, auf etwas zu verzichten, uns etwas aus Liebe zu Gott (Jesus und Maria) zu entsagen, obwohl wir es haben wollen oder tun wollen, weil diese Entsagung ein gewisses Gefühl von Mangel oder Schmerz hinterlässt. Jeder Schmerz, jede Last hat einen großen Wert für das Heil der Seelen. Das ganze Leben von Jesus und Maria auf Erden stützte sich auf diese Gegebenheit. Nur aus diesem Grunde konnten Sie der Erlöser bzw. die Miterlöserin der Menschheit sein.
Die Bereitschaft, Dinge aufzuopfern, ist nicht so selbstverständlich in einer Gesellschaft, in welcher der Luxus ziemlich allgemein verbreitet ist. Ein Mensch, der in Armut lebt, muss notgedrungen viele Opfer bringen. Darum sind diese Opfer nicht weniger wer; denn der Wert des Opfers wird im hohen Maße durch die Liebe bestimmt, mit der es gebracht wird.

Ein Mensch, der in einem größeren materiellen Wohlstand lebt, kann viel mehr entbehren als ein Armer; denn er behält viel mehr übrig, nachdem er seine notwendigen Lebensbedürfnisse befriedigt hat. Dennoch ist es oft so, dass es dem Wohlhabenden schwerer fällt zu opfern als dem Armen. Dies hat viel mit der Tatsache zu tun, dass der arme nicht selten Gott dadurch näher steht, dass sein ganzes Leben nur instand gehalten wird, indem er vollkommen auf Gott vertraut.

In dem Maße, wie der Wohlstand in der westlichen Welt zugenommen hat, ist das Leben mit Gott immer weniger intensiv geworden. Der Wohlstand ist zum Gott des Westens ausgerufen worden. Er ist aber ein Gott, der allgemein Verderbnis der Sitten, allgemein Habsucht und Sünde in vielen unterschiedlichen Formen in die Seelen gesät hat.

Opferbereitschaft ist, weitergefasst, die Bereitschaft, in Nachfolge Jesu auf das Kreuz zu steigen. Das Kreuz ist dabei Symbol für die Lasten des Lebens. Diese kommen von selbst, sie gehören einfach zum Leben in der stofflichen Welt in einem stofflichen Leib mit seinen Bedürfnissen und seinen Entgleisungen (Krankheiten, Schmerzen). Das Tragen dieser Lasten in Liebe, Hingabe und Annahme (Weihe) bildet an sich bereits ein Opfer. Doch in der engeren Bedeutung des Wortes ist ein Opfer alles, was wir über diese natürlichen Lasten hinaus noch zusätzlich freiwillig selbst unserem täglichen Kreuzweg hinzufügen, also eine zusätzliche Last, die wir uns selbst auferlegen.

Ein Beispiel: Wir essen gerne Schokolade, doch rühren während einer bestimmten Zeit keine Schokolade an. Dies kann schwer sein, aber genau dies macht es zu einem wertvollen Opfer. In der Tat, das Entsagen von Nahrungsmitteln ist der dankbarste Bereich für das Bringen von Opfern; denn wir bekommen fortwährend Gelegenheiten dazu. Die mächtigste Form von Opferbereitschaft ist das Fasten. Ich verweise gerne auf das Buch „Die Himmlische Hochzeit“ , wo diese äußerst wertvolle Praxis ausführlich kommentiert wird.

Es liegt in der menschlichen Natur, von Opfern abgeschreckt zu werden. In unserem Geist ist ein Mechanismus wirksam, der eher nach dem strebt, was wir als angenehm erfahren, und vermeidet, was uns unangenehm erscheint. In diesem Sinne verlangt das Bringen von Opfern, dass wir gegen die menschliche Natur anzugehen wagen.

Ist dies denn nicht widernatürlich, also gegen Gottes Willen? Keineswegs. Wir dürfen nicht vergessen, dass Gott den Menschen erschaffen hat, um immer in vollkommener Glückseligkeit in Vereinigung mit Seinem Willen zu leben. Erst durch die Erbsünde, die Sünde des Ungehorsams und Hochmuts, ist das leiden in die menschliche Natur gekommen. Der Mensch, der also in diesem Augenblick nicht mehr vollkommen so „programmiert“ war, wie Gott ihn bestimmt hatte (in Computerbegriffen könnte man Sagen: „Da hat sich durch die Erbsünde ein Virus in sein Basisprogramm eingeschlichen.“), hat seitdem einen großen Teil seiner Anstrengungen auf das Finden von Wegen gerichtet, dem Leiden zu entfliehen. Daher zum Beispiel alle Anstrengungen auf dem Gebiet von Technologie und Medizin.

Opferbereitschaft ist eigentlich eine Tugend, durch welche der Mensch zeigt, dass er auf dem Weg des Kreuzes Annäherung zu Gott sucht, weil ihm klar ist und er annimmt, dass dies der einzige Weg ist, um aufs Neue an Gottes Barmherzigkeit Anschluss zu finden. Warum? Wie die Sündenschuld der ganzen Menschheit Gottes Gerechtigkeit unter Druck setzt und Gott sich nicht vollkommen mit dem Menschen versöhnen kann, solange die Sündenlast auf die Menschheit drückt. Die Sündenschuld ist wie eine dicke Wolkendecke, die sich zwischen Gott und die Menschenseelen geschoben hat.

Um die Versöhnung aufs Neue zustande zu bringen, muss die Sündenlast abgebüßt werden (die Wolkendecke dünner und dünner gemacht werden, sodass aufs Neue Lücken in die Bewölkung kommen, um Gottes Licht von Liebe und Beseelung durchzulassen). Diese Abbüßung ist der Weg des Kreuzes, die aufgeopferten Lasten des Lebens.
Nur wenige haben dies verstanden und noch kleiner ist die Zahl jener, die tatsächlich während längerer Zeit (vorzugsweise ab der Entscheidung, es zu tun, bis in die Stunde des Todes) den Weg der Weihe und der Aufopferung gehen. Die wahre Opferbereitschaft blüht nur auf der Liebe zum Kreuz und auf einem Vermögen, was selbstverständlich eine Frucht von Gnadenwirkung ist.

Der Mensch ist so schwach, wenn es darauf ankommt, das weniger Angenehme zu wählen statt den Genuss oder das vermeintliche Bedürfnis. Die Blumenkrone zieht unendlich viel mehr an als die Dornenkrone. Die Seele, die gelernt hat, mit den Augen und dem Herzen an dem ewigen Leben orientiert zu leben, wird die unendlichen Schätze finden, die in den Prüfungen und den freiwilligen Opfern verborgen liegen; denn ihre Augen schauen quer durch den weltlichen Schlamm hindurch, der um die scheinbar schönen Verlockungen liegt.

Die meisten Menschen betreten dieses Gebiet der übernatürlichen Emotionen nie, manche tun dies dann und wann schon, sind jedoch darin wenig standfest, und für eine kleine Minderheit wird dies ein wirklicher Lebensstil. Es gelingt ihnen, den Leib so viel wie möglich als ein Mittel zu sehen, um Opfer zu bringen, statt als etwas, was zum Ziel aller Aufmerksamkeit und allen Genusses dienen muss.

Opferbereitschaft ist die Tugend, die den Menschen zum Aussprechen des „Jaworts“ anregt, zum Aussprechen des „Fiat Voluntas Tua“ (Dein Wille geschehe) in Nachfolge von Marias „Mir geschehe nach Deinem Worte“, also zur totalen Weihe anregt. Es ist die Tugend der Selbstverleugnung; denn solange man sich selbst zu wichtig nimmt, wird man wenig geneigt sein, Opfer zu bringen.

Zahlreich sind jene, welche die Tugend der Opferbereitschaft kaum üben. Das tägliche Kreuz mit Annahme und Liebe zu tragen, passt nur wenigen, Viele Menschen empören sich beim geringsten Rückschlag und lassen keine Gelegenheit vorübergehen, um über ihre Prüfungen und ihre Leiden zu klagen oder um diese gegenüber jedem, der dafür Ohren hat, aufzubauschen, in der Hoffnung, ihr Kreuz so schwer wie möglich erscheinen zu lassen und, wenn nur irgendwie möglich, wegen ihres Einsatzes, ihres Mutes und ihres Vermögens, „solche schwere Lasten zu schleppen“, bewundert zu werden. Von ihnen sagte Jesus übrigens, dass sie ihren Lohn bereits bekommen haben, für das ewige Leben nur noch wenige Verdienste übrig bleiben werden.

Abgeschrieben aus dem Buch „DIE WISSENSSCHAFT DES GÖTTLICHEN LEBENS“
FRÜHLINGSBLÜTEN am Lebensbaum
Myriam van Nazareth
www.myriam-van-nazareth.net
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Die wahre Opferbereitschaft blüht nur auf der Liebe zum Kreuz und auf einem Vermögen, was selbstverständlich eine Frucht von Gnadenwirkung ist.
Der Mensch ist so schwach, wenn es darauf ankommt, das weniger Angenehme zu wählen statt den Genuss oder das vermeintliche Bedürfnis. Die Blumenkrone zieht unendlich viel mehr an als die Dornenkrone. Die Seele, die gelernt hat, mit den Augen und dem Herzen …Mehr
Die wahre Opferbereitschaft blüht nur auf der Liebe zum Kreuz und auf einem Vermögen, was selbstverständlich eine Frucht von Gnadenwirkung ist.
Der Mensch ist so schwach, wenn es darauf ankommt, das weniger Angenehme zu wählen statt den Genuss oder das vermeintliche Bedürfnis. Die Blumenkrone zieht unendlich viel mehr an als die Dornenkrone. Die Seele, die gelernt hat, mit den Augen und dem Herzen an dem ewigen Leben orientiert zu leben, wird die unendlichen Schätze finden, die in den Prüfungen und den freiwilligen Opfern verborgen liegen; denn ihre Augen schauen quer durch den weltlichen Schlamm hindurch, der um die scheinbar schönen Verlockungen liegt.