Kirche will Weltbild nicht verkaufen
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Weltbild gehört zwölf katholischen Bistümern, dem Verband der Diözesen Deutschlands (VDD) und der Katholischen Soldatenseelsorge Berlin. Mit einem Jahresumsatz von 1,6 Milliarden Euro und mehr als drei Millionen Kunden zählt Weltbild zu den europäischen Branchenriesen.
Halff zeigte sich erfreut und erleichtert über den Beschluss. Für das Unternehmen mit seinen rund 6.400 Mitarbeitern sei dies «die dauerhafteste und stabilste Lösung» angesichts der «heftigen Transformationsphase», in der sich Buch- und Medienmarkt befänden.
Der Geschäftsführer rechnet nach eigenen Worten damit, dass es noch mehrere Monate dauern wird, bis die Stiftung errichtet und alle Gesellschaftsanteile an sie übertragen sind. Auch seien nach der «politischen Entscheidung» noch einige Details zu klären. Er gehe aber davon aus, dass er weiter Vorsitzender der Geschäftsführung bleibe.
Laut FAZ soll die neue Eigentümer-Stiftung künftig mit den Unternehmensgewinnen gemeinnützige, kulturelle und kirchliche Zwecke verfolgen. Diese Konstruktion biete «neue Möglichkeiten zur Profilbildung», sagte Halff. Weil es dann nur noch einen Gesellschafter gebe, würden auch die Willensbildung leichter und die Entscheidungswege kürzer.
Unter dem Eindruck einer öffentlichen Debatte über den Vertrieb erotischer und esoterischer Produkte hatten die Gesellschafter Ende November 2011 beschlossen, Weltbild zu verkaufen. Auch wurde der Aufsichtsrat neu besetzt und der Münchner Generalvikar mit dem Vorsitz betraut. Daraufhin sorgten sich die Weltbild-Mitarbeiter um ihre Arbeitsplätze. Die Kernbelegschaft in Augsburg handelte mit der Betriebsleitung einen Zukunftstarifvertrag aus.
Nach der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Regensburg brachte deren Vorsitzender, Erzbischof Robert Zollitsch, Anfang März eine Stiftungslösung als Alternative ins Gespräch.