Gleichgültig was sie auch tun, die Nonnen, immer haben wir etwas auszusetzen.

Wenn sie mit Betongesicht daherkommen, gelten sie als weltfremd.

Tanzen sie fröhlich mit den Gemeindeangehörigen (natürlich außerhalb geweihter Räume), sind sie plötzlich Verletzer des geweihten Lebens.

Wenn man will, findet man immer das Haar in der Suppe.

Verletzer des geweihten Lebens sind die modernistischen Priester, die es nicht mehr für nötig halten, z.B. ihr Kreuzchen am Revers zu tragen.

Ja, Verletzungen fangen immer klein und schleichend an, bis man sich daran gewöhnt, immer weltlicher zu werden.

Also Augen auf!
Trägt Ihr Pfarrer noch das Kreuz?

Das mit der hl. Theresia war mir bekannt (bin selber Karmel-Tertiar). Doch obwohl diese eine große Heilige ist und sogar zur Kirchenlehrerin erhoben ist, erlaube ich mir, bei meiner weiter unten ausgedrückten Meinung zu bleiben.
Es ist auch ein Unterschied, so scheint mir, ob Nonnen in ihrer Rekreation unter sich tanzen, wie das im Kloster der hl. Theresia war, oder in der Öffentlichkeit auf einer Bühne wie in diesem Fall.
Auch gibt es gewaltige Unterschiede zwischen Tanz und Tanz.

Lieber diesirae,

das oremus pro invicem hat mich sehr gefreut !!! Das ist eine ganz hervorragende Idee.

Und in der Tat, in den meisten Ordenshäusern die ich kenne tut Innerlichkeit Not. Da ist manchmal schon eine wirkliche geistige Wüste.

Ich gehöre nun nicht zu jenen, die die oben gezeigten Schwestern darob verurteilen würden - in der Regel stelle ich mich auf die Seite des "Angeklagten".

Aber wenn das Tanzen nur noch das ist worauf es ankäme. Oder die Arbeit (Aktivismus) den ersten Rang hat. Da sieht man mich auch auf den Barrikaden!

Ich denke, dass das Video oben einfach Schwestern innerhalb der rekreativen Zeit zeigt, die einfach ein wenig Spaß hatten und das ist auch ok so.

Wenn Rebhuhn, dann Rebhuhn und wenn Fasten, dann Fasten. (hl. Teresa von Avila)

Und übrigens selbst weiss ich auch, dass auch heute noch bei den Lisieux Schwestern getanzt wird. Aber nicht vor der Kamera und nur ad maiorem dei gloriam.

Oremus pro invicem

Grundsätzlich stellt sich halt die Frage, ob bei dem meist prekären Zustand der Ordenshäuser Europas und Amerikas, nicht mehr wert auf Innerlichkeit gelegt werden sollte. Das sei aber nur generell zu bedenken, da ich das Ordenshaus der ehrw. Schwestern selbst nicht kenne.

Ich habe eben die Erfahrung gemacht, dass immer wieder Überlagerung des wesentlichen geschieht und auch eine Influenz durch den Zeitgeist.

Oremus pro invicem

Liebe IKiH:
Der Tanz war bei Teresa ein spanischer Tanz ihrer Zeit ... kannst Du aber selbst nachlesen. Empfehle ich sehr! Gleiches gilt für T.v. Lis.

Und dann tanzen m.E. die Nonnen in diesem Video nicht sondern die hüpfen ein wenig und winken mit den Händen...

Zum klösterlichen Leben gehörte dann natürlich auch noch Rekreation, Meditation, Lectio ...

Und wenn Du einmal Deine Elterngeneration frägst, was deren Eltern zu Modetänzen ihrer Zeit sagten ... und die Kirche zum Wienerwalzer ...
die Tänze sind eben von ihrer Zeit geprägt.

Übrigens ist das auch kein Techno auf das die Schwestern da tanzen sondern ... moderne Volksmusik ...

@Klaus:

Welchen Tanz mochten die beiden Heiligen? Ich nehme an, diese Tänze unterscheiden sich schon von den modernen, oder? Und solch eine (Techno?) Musik wie in dem Video gab es damals nicht.


Dass man nicht den ganzen Tag in der Kirche knien konnte ist logisch. Es gab schließlich auch Arbeiten im Kloster zu verrichten und man musste essen und schlafen.

Ohne meinen Vorkommentatoren zu Nahe treten zu wollen muss ich nun doch auch meinen bescheidenen Senf dazugeben.

Ich empfehle den etwas falsch informierten einmal das Studium des geistlichen Lebens. Hier empfehle ich besonders einmal das Leben der hl. Teresa von Avila oder der hl. Theresia von Lisieux.

Und was wird man da feststellen? Nun, man stelle sich vor, dass diese beiden Heiligen Frauen aus dem Orden des Karmel, die nun wirklich erhaben sind über jeden Verdacht des "nicht abgestorben seins" oder des un-"gekreuzigten Fleisches", es liebten zu tanzen und auch noch taten.

Es ist ein flasches Bild des geistlichen Lebens oder des gekreuzigten Fleisches, wenn man meint, dass man den ganzen Tag stocksteif in der Kirche gekniet hat und gebetet hat.

Es gibt so einen schönen Grundsatz im geistlichen Leben, den ich einmal empfehle zu bedenken : humano modo!
Eben Menschen möglich.

Und Ordenstrachten gibt es nicht nur in schwarz - auch in Rosa, in Rot, in Weiß, in Blau, in braun.

Ich teile die Meinung meines Vorgängers.
Das geweihte Leben symbolisiert schließlich, dass man sich selbst und der Welt abgestorben ist, damit Christus in und durch einen selbst lebt. Darum ist die Ordenstracht und die Soutane auch schwarz.
Wie es Paulus sagt: "Denn nicht ich lebe mehr in mir, sondern Christus lebt in mir". M.E. sagt er weiter, dass wir das Fleisch gekreuzigt haben, d.h., dass wir die weltlichen Gelüste hinter uns lassen müssen.
Ich denke, das gilt dann für die Menschen in geweihten Stand umso mehr.

Hier lässt sich sicherlich drüber diskutieren - so darf die Frage schon anklingen, ob das für Personen des geweihten Lebens angemessen ist

oremus pro invicem

Ich weiß nicht was dabei peinlich sein soll ?? Sollen Nonnen nur mit versteinertem gesenktem Haupte rumlaufen ?