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Kardinal Reinhard Marx feiert Requiem für Otto von Habsburg

Bild: Otto und Regina von Habsburg 2005 in Washington

(gloria.tv/ PM) In einem Pontifikalrequiem hat der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, am Montag, 11. Juli, die Verdienste des vor einer Woche verstorbenen Otto von Habsburg um Europa gewürdigt.

„Otto von Habsburg hat es als seinen Auftrag gesehen, an die große Berufung Europas zu erinnern: dass Europa nicht zum Geldverdienen da ist, sondern dass es eine geistliche und geistige Berufung ist“, sagte Marx in seiner Predigt vor mehr als 700 Trauergästen in der Theatinerkirche St. Kajetan in München: „Europa wird ohne die Stimme der Heiligen Schrift seine Berufung nicht leben können.“ Der Sohn des letzten regierenden Kaisers von Österreich und Königs von Ungarn habe gewollt, dass diese Stimme auf dem Kontinent hörbar bleibe. Europa sei ein Beitrag für eine bessere Welt, darauf habe der große Europäer Jean Monnet verwiesen, so Marx weiter: „Die große Berufung Europas in der Welt ist der Kampf für die Würde des Menschen. In einer globalisierten Welt brauchen wir die kraftvolle Stimme Europas.“
Der Name des Verstorbenen Otto von Habsburg sei verwoben mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts und mit der politischen Geschichte des Kontinents. „Otto von Habsburg hat versucht, die Zeitstunde anzunehmen, in die er gestellt ist.“ Ihm sei es darum gegangen, realistisch auf das zu blicken, was notwendig sei, und nicht zu träumen von einer Wirklichkeit, die es nicht gebe. Jedem Menschen stelle sich die Frage: „Wozu bin ich da? Ich habe einen Auftrag, einen Ruf, in Beruf, Familie, Gesellschaft, Politik. Otto von Habsburg ist ein ermutigender Zeuge für uns geworden, unsere Berufung anzunehmen.“ Es sei Zeit, Dank zu sagen für das „einfache und demütige Zeugnis des Glaubens“, das Otto von Habsburg abgelegt habe, so Kardinal Marx: „Verehrter Verstorbener, Danke für das, was Du für Deine Familie, für Dein Land, für Europa getan hast. Möge die Mutter Gottes Dich in die Begegnung mit dem Herrn geleiten.“