Kardinal Lehmann: Papst war «eher einsam» und enttäuscht
(gloria.tv/ KNA) Der Mainzer Kardinal Lehmann glaubt, dass Papst Benedikt XVI. «eher einsam» war und möglicherweise enttäuscht über einige Vorgänge im Vatikan. Vielleicht habe dies auch zu seinem Rücktritt beigetragen, sagte Lehmann laut einer Vorabmeldung des ZDF in der Sendung «sonntags», die am Sonntag ab 9.02 Uhr ausgestrahlt wird. Bis heute seien beispielsweise die Untersuchungsergebnisse einer Kardinalsgruppe zur Vatileaks-Affäre nicht bekannt, «vielleicht gibt es da auch noch mehr Anlass zu Enttäuschungen».
Dass der Papst wohl «eher einsam» gewesen sei, liegt nach Lehmanns Vermutung zum einen in seiner Persönlichkeit, da er immer eher zurückgezogen gewesen und an seinen Schreibtisch gegangen sei, aber auch an der Atmosphäre der Kurie. Ein Papst könne nicht beliebige Kontakte haben. Jeder Papst bringe seine Kernkompetenz mit in das Amt, «das ist kein Beruf, den man lernt». Er brauche aber auch gute Mitarbeiter, und ob Benedikt XVI. die immer gehabt habe, könne man bezweifeln, so Lehmann laut ZDF-Vorbericht.
Zugleich würdigte der frühere Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz den scheidenden Papst als einen großen geistigen Führer, der schon in seinen frühen Schriften auf die Einwände seiner Kritiker geantwortet habe. «Ich glaube, es war ein Segen für die Kirche, dass er mit seinem theologisch-spirituellen Ansatz eine Vertiefung des Glaubens geboten hat. Wir brauchen eigentlich nichts dringender, als dass wir selbst besser überzeugt sind von der Wahrheit des Glaubens, dass wir die Leute motivieren können», sagte Lehmann.
Die katholische Kirche brauche einen Papst, der mit Entschiedenheit und Klarheit die Grundlinien des Glaubens und des Ethos der Kirche vertrete. Ein Papst habe die Aufgabe, ein ausgewogenes Verhältnis der Einheit in der Vielfalt herzustellen. «Ich glaube, dass an manchen Stellen der Kurie, nicht überall, wieder zentralistische Tendenzen überhand genommen haben», so Lehmann laut ZDF.
Der Rücktritt Papst Benedikt XVI. habe auch ihn überrascht, bekannte Lehmann. In der Rückschau sehe man aber «die sorgfältige Vorbereitung» dieses Schrittes durch den Papst, meinte der Kardinal. Als Anzeichen dafür, dass er sein Haus bestellt habe, nannte Lehmann etwa die Ernennung seines Sekretärs Georg Gänswein zum Erzbischof und das ungewöhnliche zweite Konsistorium im vergangenen Jahr, in dem der Papst die Zahl der wahlberechtigten Kardinäle noch einmal ergänzt hatte.
Dass der Papst wohl «eher einsam» gewesen sei, liegt nach Lehmanns Vermutung zum einen in seiner Persönlichkeit, da er immer eher zurückgezogen gewesen und an seinen Schreibtisch gegangen sei, aber auch an der Atmosphäre der Kurie. Ein Papst könne nicht beliebige Kontakte haben. Jeder Papst bringe seine Kernkompetenz mit in das Amt, «das ist kein Beruf, den man lernt». Er brauche aber auch gute Mitarbeiter, und ob Benedikt XVI. die immer gehabt habe, könne man bezweifeln, so Lehmann laut ZDF-Vorbericht.
Zugleich würdigte der frühere Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz den scheidenden Papst als einen großen geistigen Führer, der schon in seinen frühen Schriften auf die Einwände seiner Kritiker geantwortet habe. «Ich glaube, es war ein Segen für die Kirche, dass er mit seinem theologisch-spirituellen Ansatz eine Vertiefung des Glaubens geboten hat. Wir brauchen eigentlich nichts dringender, als dass wir selbst besser überzeugt sind von der Wahrheit des Glaubens, dass wir die Leute motivieren können», sagte Lehmann.
Die katholische Kirche brauche einen Papst, der mit Entschiedenheit und Klarheit die Grundlinien des Glaubens und des Ethos der Kirche vertrete. Ein Papst habe die Aufgabe, ein ausgewogenes Verhältnis der Einheit in der Vielfalt herzustellen. «Ich glaube, dass an manchen Stellen der Kurie, nicht überall, wieder zentralistische Tendenzen überhand genommen haben», so Lehmann laut ZDF.
Der Rücktritt Papst Benedikt XVI. habe auch ihn überrascht, bekannte Lehmann. In der Rückschau sehe man aber «die sorgfältige Vorbereitung» dieses Schrittes durch den Papst, meinte der Kardinal. Als Anzeichen dafür, dass er sein Haus bestellt habe, nannte Lehmann etwa die Ernennung seines Sekretärs Georg Gänswein zum Erzbischof und das ungewöhnliche zweite Konsistorium im vergangenen Jahr, in dem der Papst die Zahl der wahlberechtigten Kardinäle noch einmal ergänzt hatte.