Heilige Faustyna als Kirchenlehrerin vorgeschlagen
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In dem Brief an den Papst heißt es, die Erhebung zur Kirchenlehrerin werde dazu beitragen, die Botschaft der Barmherzigkeit weltweit zu verbreiten. Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn sagte auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), er unterstütze diesen Wunsch ebenfalls, habe aber den Brief nicht unterschrieben.
Faustyna Kowalska ist Begründerin einer vor allem in Polen populären Frömmigkeitsform, in deren Zentrum das Vertrauen auf die Barmherzigkeit Gottes steht. Auf die polnische Ordensfrau, die in Krakau wirkte und dort begraben ist, geht der jährliche nachösterliche Barmherzigkeits-Sonntag zurück. Papst Johannes Paul II. (1978-2005) erklärte sie im Jahr 2000 zur Heiligen.
Die Bezeichnung Kirchenlehrer ist ein offizieller Titel, den die katholische Kirche bislang mehr als 30 Heiligen verliehen hat. Diese zeichneten sich neben Rechtgläubigkeit und persönlicher Tugend auch durch herausragende Lehre aus. Erst in neuerer Zeit wird bei der Lehre auch die mystische oder sprirituelle Dimension verstärkt berücksichtigt. Verliehen wird der Titel vom Papst.
Bis 1970 gab es ausschließlich männliche Kirchenlehrer. Die einzigen seither vom Papst anerkannten Kirchenlehrerinnen sind Katharina von Siena (1347-1380), Teresa von Avila (1515-1582) und Therese von Lisieux (1873-1897). Neben Faustyna Kowalska sind als weitere Kandidatinnen die heilige Edith Stein (1891-1942) und heilige Katharina von Genua (1447-1510) im Gespräch.
An dem Barmherzigkeits-Weltkongress nahmen rund 2.000 Gäste aus 68 Ländern teil. Er fand bis Mittwoch im Krakauer Heiligtum der Göttlichen Barmherzigkeit, in dem Faustyna Kowalska begraben ist, statt. Hauptinitiatoren des Kongresses waren der Krakauer Kardinal Dziwisz und der Wiener Kardinal Schönborn.