Wahrscheinlicher Nachfolger des ermordeten pakistanischen Minderheitenministers wieder Katholik

(gloria.tv/ Fidesdienst) Der Abgeordnetensitz, den Shahbaz Bhatti im pakistanischen Parlament hinterließ, wurde von der Wahlkommission offiziell mit Javad Michael besetzt. Er ist Katholik und Mitglied der Regierungspartei Pakistan Peoples Party (PPP). Javed Michael, so Beobachter zum Fidesdienst, gilt auch als Favorit bei der Besetzung des Amtes als Minister für Religiöse Minderheiten.

Die Regierung wird auch infolge der gegenwärtigen internationalen Druckausübung das Amt des Ministers voraussichtlich nicht unbesetzt oder mit einem Interims-Beauftragten besetzen lassen.

Javed Michael genießt bei Regierung und bei Christen großes Ansehen

Der 50jährige Javed Micheal stammt aus Karachi. Er gilt als charismatische und engagierte Persönlichkeit und hat sich bereits in der Vergangenheit für religiösen Minderheiten in Pakistan eingesetzt. Als Mitglied der PPP war er in der Vergangenheit Mitglied der Provinzregierung in Sindh.

Wie Beobachter gegenüber dem Fidesdienst betonen, genießt er sowohl bei der Regierung als auch in christlichen Kreisen in Pakistan Ansehen: dies mache ihn zum Favoriten für das Amt des Ministers für Religiöse Minderheiten.

Weitere mögliche Kandidaten

Weitere mögliche Kandidaten für die Besetzung des Ministeramtes sind: der Katholik Jacob Daniel, ein junger Aktivist, der in London promovierte und dessen Bruder Priester ist, er genießt große Sympathie unter den Gläubigen in Punjab; Khalid Gill, ebenfalls Christ und Mitglied der von Bhatti gegründeten All Pakistan Minorities Alliance (APMA).

Gill engagierte sich zusammen mit Bhatti im Sozialwesen und im Rahmen von Aufklärungskampagnen zur Situation der religiösen Minderheiten: dies könnte sein Sprungbrett für die künftige politische Karriere sein. Weniger möglich scheint eine Ernennung von Nazir Bhatti, Mitglied der christlichen Partei Pakistan Christian Congress, die für eine Art separate Provinz für Christen in Pakistan eintritt. Diese Vorschlag wird von der Regierung mit Misstrauen betrachtet, und ist auch unter den Christen in Pakistan nicht überall beliebt.

Auch ein muslimischer Name ist im Umlauf

Im Umlauf ist auch der Name des muslimischen Intellektuellen Ansar Burney, Menschenrechtsaktivist und ehemaliger Minister für Menschenrechte in Pakistan, heute Berater des Menschenrechtsrates der Vereinten Nationen. Burney ist nach Ansicht von Beobachtern jedoch eher an einer Tätigkeit auf internationaler Ebene interessiert und es scheint eher unwahrscheinlich, dass er erneut im eigenen Land politisch aktiv werden wird.
Ambrosius
Zitat: "Gill engagierte sich zusammen mit Bhatti im Sozialwesen und im Rahmen von Aufklärungskampagnen zur Situation der religiösen Minderheiten: dies könnte sein Sprungbrett für die künftige politische Karriere sein."
Was heißt hier politische Karriere? Bei aller Liebe, aber das ist - zumal aols Christ - wohl der gefährlichste und undankbarste Posten, den man sich vorstellen kann.
Ich würde eher …Mehr
Zitat: "Gill engagierte sich zusammen mit Bhatti im Sozialwesen und im Rahmen von Aufklärungskampagnen zur Situation der religiösen Minderheiten: dies könnte sein Sprungbrett für die künftige politische Karriere sein."
Was heißt hier politische Karriere? Bei aller Liebe, aber das ist - zumal aols Christ - wohl der gefährlichste und undankbarste Posten, den man sich vorstellen kann.

Ich würde eher sprechen von einem Sprungbrett für das nächste Martyrium.