Zu Robert Spaemanns Sicht auf den Relativimus
Im aktuellen Spiegel sagt Robert Spaemann: „Der Relativismus, der heute die Voraussetzung des politisch Korrekten ist, signalisiert den Verzicht auf Wahrheit. Der Anspruch auf Wahrheit ist selbst schon …Mehr
Im aktuellen Spiegel sagt Robert Spaemann: „Der Relativismus, der heute die Voraussetzung des politisch Korrekten ist, signalisiert den Verzicht auf Wahrheit. Der Anspruch auf Wahrheit ist selbst schon politisch unkorrekt, weil man ihm unterstellt, die Gleichberechtigung des anderen nicht anzuerkennen. Damit wird aber auch die Toleranz bedeutungslos, denn sie muss einen Grund haben, der nur in der Achtung der Würde des anderen bestehen kann. Dazu gehört, ihm die Wahrheitsfähigkeit zuzusprechen. Nichteinmischung im Meinungsstreit ist keine Toleranz – Gleichgültigkeit vor der Meinung des anderen bedeutet, ihn nicht ernst zu nehmen. Dann erlischt der Diskurs. Michel Foucault, auch jemand, der an Wahrheit überhaupt nicht glaubte, sah im Diskurs nur einen Machtkampf mit anderen Mitteln: Es ginge nicht mehr darum, Wahrheit zu suchen, weil es sie gar nicht gibt, sondern darum, sich zu behaupten und durchzusetzen. Das Denken kann aber, ohne sich selbst zu zerstören, nicht auf Wahrheit verzichten …Mehr
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Credo quia absurdum est,
wird Tertullian oder Augustinus zugeschrieben.
Das Dilemma mit der Aufklärung ist doch, dass wir sie mit dem klassischen „cui bono“ bewerten sollten als das Werk einer geistigen Elite, die die alte Ordnung zerstörte und den Weg für eine neue freimachte. Die Ideen der Aufklärer haben ihren Zweck erfüllt.
Aus jedem Steinbruch können wir Bausteine herauslösen. Wir sollten …Mehr
Credo quia absurdum est,
wird Tertullian oder Augustinus zugeschrieben.
Das Dilemma mit der Aufklärung ist doch, dass wir sie mit dem klassischen „cui bono“ bewerten sollten als das Werk einer geistigen Elite, die die alte Ordnung zerstörte und den Weg für eine neue freimachte. Die Ideen der Aufklärer haben ihren Zweck erfüllt.
Aus jedem Steinbruch können wir Bausteine herauslösen. Wir sollten aber diese Steine als das betrachten, was sie sind, Steine.
wird Tertullian oder Augustinus zugeschrieben.
Das Dilemma mit der Aufklärung ist doch, dass wir sie mit dem klassischen „cui bono“ bewerten sollten als das Werk einer geistigen Elite, die die alte Ordnung zerstörte und den Weg für eine neue freimachte. Die Ideen der Aufklärer haben ihren Zweck erfüllt.
Aus jedem Steinbruch können wir Bausteine herauslösen. Wir sollten aber diese Steine als das betrachten, was sie sind, Steine.
Prof. Leonard Wessell
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Ein bißchen Ironie dazu: "Die Wahrheit ist, daß der Relativismus gültig ist". Dieser Satz ist die Gundlage fürs postmoderne Denken. Mit anderen Worten: "Political Correctness" beruht auf einer (implizit) behaupteten Wahrheit. Obgleich das logisch ein evidenter Widerspruch ist, gesellschaftlich ist es eine Art "kategorischer Imperativ", der Anderkennung, sogar mit der Gewalt des Gesetzes, verlangt …Mehr
Ein bißchen Ironie dazu: "Die Wahrheit ist, daß der Relativismus gültig ist". Dieser Satz ist die Gundlage fürs postmoderne Denken. Mit anderen Worten: "Political Correctness" beruht auf einer (implizit) behaupteten Wahrheit. Obgleich das logisch ein evidenter Widerspruch ist, gesellschaftlich ist es eine Art "kategorischer Imperativ", der Anderkennung, sogar mit der Gewalt des Gesetzes, verlangt und velangen muß, weil wichtige "Wahrheit" wahrlich so ist. Was alles meines Erachtens verlangt werden wird, ist schon lange nocht nicht erreicht worden.