Zollitsch kritisiert Reformpapier von Theologieprofessoren
(gloria.tv/ KNA) Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, hat Forderungen des Theologenmemorandums zurückgewiesen. In einem Gastbeitrag für die «Welt am Sonntag» schreibt der Freiburger Erzbischof über die Reformforderung von derzeit 256 Theologieprofessoren, darunter 34 aus dem nicht-deutschsprachigen Raum: «Bei allem Wohlwollen für die Autorinnen und Autoren: Mag jemand im Ernst glauben, dass die Verwirklichung der hier aufgelisteten Reformforderungen zur erwünschten Blüte von Glauben und Kirche führt?»
Zollitsch hatte unter dem Eindruck des Missbrauchsskandals im vergangenen Jahr selbst zu einem Dialogprozess zwischen Laien, Priestern und Bischöfen aufgerufen. Nun kritisiert der Erzbischof, dieser Aufruf habe bei «nicht wenigen» zu dem Missverständnis geführt, schon lange bekannte Anliegen erneut in die Diskussion zu bringen. «Es ist in dieser Situation vielleicht nicht vermeidbar, gewiss aber nicht hilfreich, dass derzeit in rascher Folge Forderungen und Postulate auf den Markt geworfen werden - formuliert nach der Art von Mängellisten, die möglichst rasch abgearbeitet werden müssten», so Zollitsch. Letztlich müsse sich die Kirche aber darauf konzentrieren, wie die Frage nach Gott in der modernen Gesellschaft wach gehalten und christlich beantwortet werden könne.
Dafür sei «mehr erforderlich als ein kirchlicher Reparaturbetrieb, der an einigen Stellschrauben dreht, um so eine bessere Kirche hervorzubringen.»
Gleichzeitig bekräftigt Zollitsch die Gesprächsbereitschaft der Kirche über Reformschritte. «Auch wir Bischöfe gehen von der Überzeugung aus, dass Änderungen des kirchlichen Lebens und der Strukturen möglich und sehr wohl nötig sind.» Die Bischofskonferenz werde bei ihrer kommenden Vollversammlung im März in Paderborn Vorschläge erarbeiten. Deshalb sei es falsch, den Bischöfen «Reformresistenz und Angststarre angesichts der anstehenden Herausforderungen» vorzuhalten.
Zollitsch warnt auch davor, Papst und Kurie als Verhinderer oder Blockierer darzustellen. «Das päpstliche Amt hält über eine Milliarde Katholiken zusammen, ohne doch eine sterile Uniformität zu verordnen.» Deshalb müssten Elemente der Zentralität und der Regionalität miteinander zum Ausgleich gebracht werden.
(C) 2011 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Zollitsch hatte unter dem Eindruck des Missbrauchsskandals im vergangenen Jahr selbst zu einem Dialogprozess zwischen Laien, Priestern und Bischöfen aufgerufen. Nun kritisiert der Erzbischof, dieser Aufruf habe bei «nicht wenigen» zu dem Missverständnis geführt, schon lange bekannte Anliegen erneut in die Diskussion zu bringen. «Es ist in dieser Situation vielleicht nicht vermeidbar, gewiss aber nicht hilfreich, dass derzeit in rascher Folge Forderungen und Postulate auf den Markt geworfen werden - formuliert nach der Art von Mängellisten, die möglichst rasch abgearbeitet werden müssten», so Zollitsch. Letztlich müsse sich die Kirche aber darauf konzentrieren, wie die Frage nach Gott in der modernen Gesellschaft wach gehalten und christlich beantwortet werden könne.
Dafür sei «mehr erforderlich als ein kirchlicher Reparaturbetrieb, der an einigen Stellschrauben dreht, um so eine bessere Kirche hervorzubringen.»
Gleichzeitig bekräftigt Zollitsch die Gesprächsbereitschaft der Kirche über Reformschritte. «Auch wir Bischöfe gehen von der Überzeugung aus, dass Änderungen des kirchlichen Lebens und der Strukturen möglich und sehr wohl nötig sind.» Die Bischofskonferenz werde bei ihrer kommenden Vollversammlung im März in Paderborn Vorschläge erarbeiten. Deshalb sei es falsch, den Bischöfen «Reformresistenz und Angststarre angesichts der anstehenden Herausforderungen» vorzuhalten.
Zollitsch warnt auch davor, Papst und Kurie als Verhinderer oder Blockierer darzustellen. «Das päpstliche Amt hält über eine Milliarde Katholiken zusammen, ohne doch eine sterile Uniformität zu verordnen.» Deshalb müssten Elemente der Zentralität und der Regionalität miteinander zum Ausgleich gebracht werden.
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