Göttliche Wunder
111 Tsd.

Heilung eines Neugeborenen von verätzten Augen auf die Fürbitte der hl. Franziska Xaveria Cabrini

Die hl. Franziska Xaveria Cabrini, am 15. 7. 1850 bei Lodi in der Lombardei geboren, Gründerin der Missionarinnen vom Heiligsten Herzen, fuhr dreißigmal über den Atlantik, um in immer neuen Scharen Tausende von Schwestern für ihre Krankenhäuser, Schulen und Waisenhäuser nach den USA zu bringen und so Millionen ihrer Landsleute in leiblicher und seelischer Not zu helfen. „Arbeiten wir, arbeiten wir“, sagte sie immer wieder ihren Schwestern, „denn wir haben eine Ewigkeit, um uns auszuruhen.“ Die Unermüdliche starb am 22. 7. 1917 in Chicago an einem Blutsturz.

Die folgende Heilung ist für die Seligsprechung anerkannt worden. Die Zeugenaussagen des Prozesses von Chicago sind übersetzt aus der Positio super miraculis, Romae 1938, S. 205–229.

Zeuge I: Ich heiße Mutter Teresa Bacigalupi, Tochter des verstorbenen Sixtus und von Klara geb. Baretti, ich bin 55 Jahre alt, Missionarin vom Heiligsten Herzen und Oberin des Columbushospitals in Seattle. Ich bin nicht mit der Dienerin Gottes verwandt. Der einzige Beweggrund dieser meiner Aussage ist die größere Ehre Gottes und der Kirche in der Verherrlichung der Mutter Stifterin. Weder schriftlich noch mündlich ist mir eingegeben worden, was ich sagen solle.

Ich weiß um manche Gnadenerweise und um einige Wunder, die durch die Fürsprache der Dienerin Gottes erlangt sind. Aber gut Bescheid weiß ich nur über die wunderbare Heilung des Kindes Peter Smith. Am 14. 3. 1921 kam in unser Columbushospital von New York die Frau Margarete Smith, die dort einen vollkommen gesunden Jungen zur Welt brachte. Die Krankenschwester Maria Redmond tat in die Augen des Kleinen aus Versehen Tropfen einer 50prozentigen Silbernitratlösung [Höllenstein] statt einer einprozentigen, wie es hätte sein müssen.[1] Einige Stunden später bemerkte eine andere Krankenschwester, das Fräulein Sifert, die schon gestorben ist, daß das Kind geschwollene, rote, entzündete Augen hatte und auf dem Gesicht schwarze Striche wie von Verbrennungen. Diese setzte sofort die Abteilungsschwester in Kenntnis, die ihren Irrtum sah, daß sie die 50prozentige Lösung genommen hatte. Der Dr. Casson wurde benachrichtigt, der mit der Krankenschwester den Irrtum feststellte, daß sie diese Lösung gebraucht hatte. Er erklärte, das Kind werde blind bleiben. Auch der Dr. Horan kam zu dem Kind gegen 17 Uhr und sagte, nur ein Wunder könne das Leben und das Augenlicht des Kindes retten. Ich war Oberin und wurde sofort über das Unglück unterrichtet. Mein Schmerz war außerordentlich, indem ich an das Leid der Eltern dachte und an die schlimmen Folgen für das Krankenhaus. Ich rief da voller Glauben und mit aller Inbrunst die Mutter Stifterin an. Ich ließ dem Kinde eine Reliquie der Dienerin Gottes auflegen. Alle Schwestern und auch die freien Schwestern beteten die ganze Nacht durch. Am folgenden Morgen führte Dr. Horan einen Augenarzt, Dr. Carney, zu dem Kinde. Er fand, daß die Augen des Kindes vollkommen gesund waren. Wir alle sahen darin ein Wunder. – –

Zu den verschiedenen Fragepunkten seien folgende Antworten zusammengefaßt:

Soviel ich weiß, waren die Eltern des Kindes Smith gesund, sie mochten 25 oder 30 Jahre haben, es war dies ihr erstes Kind. Die Geburt verlief normal. Es standen der Geburt bei der Dr. Horan und die Pflegeschwester Redmond, die gegen Mittag des 14. 3. 1921 die 50prozentige Silbernitratlösung in die Augen des Kindes tat. Ich sah es gegen 18 Uhr desselben Tages. Die Augen konnte ich nicht sehen, da sie verbunden waren. Aber ich sah die Backen, die schwärzlich rot waren, und das Naseninnere war verätzt, und eine schwarze Flüssigkeit kam heraus. Der erste Arzt, der das Kind sah, war Dr. Casson, der sofort der Pflegerin sagte, das Kind würde bestimmt blind bleiben. Dr. Casson überzeugte sich, daß die für die Augen des Neugeborenen gebrauchte Silbernitratlösung ohne Zweifel die 50prozentige war. Dieser Tatsache sicher, erklärte er, das Kind werde sterben, wenn es aber am Leben bliebe, würde es mit Sicherheit blind bleiben. Ich weiß nicht, welche Medikamente von dem behandelnden Arzt angewandt worden sind. Auch Dr. Horan besuchte das Kind, er erklärte ebenfalls, wenn es das überlebe, würde es blind bleiben.

Da wir den entsetzlichen Ernst des Falles begriffen, begannen wir, die Mutter Stifterin zu bitten, uns vom Heiligsten Herzen, das sie so sehr verehrt hatte, die Heilung der Augen des Kindes zu erlangen. Mein Gebet war dieses: „Herz Jesu, du siehst es. Herz Jesu, du weißt es. Herz Jesu, du kannst es. Herz Jesu, du willst es. Herz Jesu, du besorgst es. Herz Jesu, gewähre uns die Gnade in diesem Anliegen auf die Fürbitte der Mutter Stifterin.“ Mein Vertrauen auf ihre Fürsprache war sehr stark, daß sie uns in diesem Unglück helfen müsse. Mit diesem Gebet und mit dieser Meinung vereinigten sich alle Schwestern der Kommunität und auch die Pflegeschwestern. Ich ließ auf das Kind eine Reliquie der Dienerin Gottes legen, nämlich einige Haare auf einem gezeichneten und mit Zelluloid bedeckten Kärtchen. Die Schwestern und die freien Schwestern beteten die ganze Nacht durch bis zum Morgen des 15. gegen 9 Uhr, als Dr. Horan mit dem Augenarzt gekommen war und feststellte, daß die Augen des Kindes vollkommen geheilt waren. Vom Abend des 14. bis zur Visite der genannten Ärzte am 15. März heilte das Kind vollständig. Der Augenarzt konnte die Augen des Kindes öffnen und die unverletzte Pupille sehen. Er war voller Staunen und erkannte an, mit den Doktoren Horan und Casson, daß ein Wunder geschehen sei. – –

Zeuge IV, Dr. Paul Casson, 36 Jahre alt, Chirurg, verheiratet, katholisch: Zusammen mit Dr. Horan stand ich der Frau Margarete Smith in der Geburt bei. Das Fräulein Maria Redmond, geprüfte Krankenschwester, tat aus Versehen in die Augen des Neugeborenen Tropfen von 50prozentiger Silbernitratlösung. Nach wenigen Stunden waren die Augen entzündet, geschwärzt und geschwollen. Sie ließen sich nicht öffnen, und selbst der Augenarzt konnte sie wegen der zu starken Schwellung nicht öffnen. Eine eitrige Flüssigkeit kam aus der Nase, und die Haut entlang der Nase war verbrannt bis zu den Lippen. Die Verbrennung hat mit Sicherheit die Bindehaut des Lides und des Augapfels zerstört und konnte eine solche dritten Grades sein.[2]

Ich war der erste Arzt, der zu dem Kinde gerufen wurde, zwei oder drei Stunden nachher. Bei meiner ersten Untersuchung stellte ich eine außerordentliche Schwellung und völligen Verschluß der Augenlider fest. Ich fühlte auch eine Schwellung des Augapfels. Ich suchte sofort festzustellen, eine wievielprozentige Lösung gebraucht worden war, und ich sah die Flasche mit der Silbernitratlösung von 50 Prozent. Der Irrtum, daß diese Lösung genommen werden konnte, hängt damit zusammen, daß die Pflegerin die Flasche aus der chirurgischen Abteilung nahm, da sie die mit der einprozentigen nicht gefunden hatte. Man muß ihn auch dem Umstand zuschreiben, daß Frau Smith nicht in der Wöchnerinnenstation geboren hat, sondern in einem besonderen Raume. Zu der Prognose, daß das Kind blind bleiben würde, kam ich durch die Überlegung, daß die Lösung die Haut verbrannt hatte, obwohl sie in ihrer ätzenden Wirkung durch die Tränen gemindert war. Darum mußten die Augenpartien eine tiefe Verbrennung von der unverdünnten 50prozentigen Lösung erlitten haben. Der Augenarzt Dr. Kearney untersuchte am Abend des 14. März das Kind und erklärte, die Sehfähigkeit sei verloren und eine Hilfe unmöglich. Gegen 9 Uhr des 15. besuchte ich mit dem Augenarzt wieder das Kind und stellte fest, daß die Augen unverletzt waren. Der Augenarzt konnte sie mit einer gewissen Schwierigkeit öffnen, und zusammen stellten wir die Unverletztheit der Augen und der Sehfähigkeit fest. Es waren zugegen auch Dr. Horan und zwei oder drei Pflegerinnen. Wir alle waren erstaunt über die plötzliche und vollständige Heilung, bei der keinerlei Medikamente gebraucht worden waren.

Dem Kinde ging es mit den Augen gut, und Medikamente wurden nicht benötigt. Gegen 5 Uhr nachmittags sahen die Pflegerinnen Redmond, Keane und Dunigan, daß das Kind rot im Gesicht war. Sie nahmen die Temperatur und fanden 109° Fahrenheit (42,8° Celsius). Die Temperatur wurde rektal gemessen. Herbeigerufen, maß ich selbst das Fieber und fand 109° Fahrenheit. Bald danach maß auch Dr. Horan mit seinem Thermometer und fand dieselben 109°. Ich war der Internist, und man hat weiter die Temperatur gemessen bis 10 Uhr abends, und immer hat man 109° festgestellt. Das Kind hatte etwas Husten, atmete schwer und schnell. Beim Abklopfen stellte man an der linken Basis der Lunge Dämpfung fest, beim Abhören in beiden Lungen kleines Knisterrasseln (rantoli crepitanti). Keine Pleurageräusche [die auf Rippenfellentzündung weisen]. Ich stellte an der Basis der linken Lunge Verdichtung fest sowie Bronchialatmen. Der Puls war schnell, klein und nicht zu zählen. Die Herztöne waren sehr schwach. Entspannter Bauch. Man gab dem Kind, da es mit dem Munde nichts zu sich nehmen konnte, etwas Wasser per rectum. Die Diagnose war: doppelseitige Lungenentzündung, die Prognose: Tod, und zwar in wenigen Stunden. Es wurde nur äußerlich etwas getan mit Alkoholabwaschungen und mit Auflegen von Eis auf den Kopf. Dr. Horan stimmte mit mir überein in der Diagnose und der Prognose.

Die Schwestern setzten ihr Gebet zur Mutter Stifterin fort. Am Morgen des 16. März stellte ich fest, daß die Temperatur des Kindes normal war. Ich untersuchte es mit großer Aufmerksamkeit und Sorgfalt, indem ich alle Mittel des Abklopfens und des Abhörens anwandte. Ich stellte das vollständige Verschwinden aller Symptome der doppelseitigen Lungenentzündung fest, auf die ich am Abend vorher gestoßen war. Ich dachte sofort unter großem Staunen, daß nur ein Wunder diese vollkommene und augenblickliche Heilung bewirkt habe. Zusammen mit mir untersuchte auch Dr. Horan das Kind und bestätigte die vollkommene Heilung der Lungenentzündung. Auch er war voller Staunen und anerkannte ein wahres Wunder. Die Temperatur wurde an den anderen Tagen gemessen und stets normal gefunden. Das Kind hatte keinerlei Behandlung nötig und verließ das Hospital nach 10 oder 15 Tagen. Das ist die gewöhnliche Zeit, welche die Neugeborenen auf der Säuglingsstation bleiben. Ich habe von niemandem gehört, daß er das Wunder bezweifelt oder verneint hätte. – –

Aus einer schriftlichen Darlegung des Dr. Casson:

Eine einprozentige Silbernitratlösung gibt man gewöhnlich in die Augen der neugeborenen Kinder. Eine Lösung von 5–25 Prozent gebraucht man zum Wegätzen von Gewebswucherungen [Tumoren]. Was mir an dem Kinde beim ersten Blick auffiel, war eine sichere Verbrennung wegen der verkohlten und tief geschwärzten Haut. Durch Nachforschen fand ich, daß die Pflegerin eine 50prozentige Lösung genommen hatte. Der Zustand des Gesichtes des Kindes und der Blick auf das Etikett der Flasche, auf dem „50prozentige Lösung“ zu lesen war, entsetzten mich so, daß ich sprachlos und fast atemlos für einige Minuten war und nicht wußte, was tun. Dr. Horan konnte wegen der starken Schwellung die Augen nicht öffnen. Dr. Horan war ein Nervenbündel bis zum nächsten Tag, als ihm der Augenarzt versicherte, das Augenlicht des Babys sei intakt. Ein Tropfen 50prozentiger Silbernitratlösung würde ein Loch in ein Stück Holz fressen, und wenn er von außen auf das Augenlid gefallen wäre, würde er das dünne Gewebe durchgefressen haben. Etwas von der Lösung muß auf die Augen gekommen sein, denn wenn man die gewohnte Lösung in die Augen tut, öffnet man stets die Augenlider, um zu garantieren, daß die Lösung an die Augen kommt. Wenn bei jemand die Haut verbrannt und das ganze Hautgewebe zerstört ist, so wie es der Fall war auf dem Gesichte des Kindes, dann heilt die Natur die Wunde durch Vernarbung und nicht mit neuer Haut. Hier blieb keine Spur von Narben zurück, trotz der tief eingedrungenen Verbrennung. Am Abend desselben Tages wurde eine ausgedehnte Lungenentzündung eines ernsten Types mit einer Temperatur von 109° Fahrenheit festgestellt. Jede Art von Lungenentzündung bei diesen Kindern ist fast zu 100 Prozent tödlich. Eine Temperatur von 109° wird manchmal gemessen bei Hitzschlag, aber selten oder überhaupt nicht bei Lungenentzündung. Diese hohe Temperatur ist ein Zeichen der Virulenz der Bazillen, welche die Krankheit bewirkten, und darum ein Zeichen für den Ernst des Falles. Trotz der ernstesten und seltensten Schwierigkeiten, welche das Augenlicht und sogar das Leben des Kindes bedrohten, verließ es das Hospital in vollkommen gesunder und normaler Verfassung. – –

Auf Verlangen der Ritenkongregation wurden noch Nachvernehmungen durchgeführt. Darin erklärten (Summarium additionale, Romae 1938, S. 2–5):

Der Arzt Dr. Michael Joseph Horan: Ich war dabei zugegen, als der Augenfacharzt Dr. Kearney die Augen des Babys Peter Smith untersuchte. Dr. Kearney vermochte die geschwollenen und verklebten Augenlider zu öffnen mit Hilfe eine Lidhebers. Die Bindehaut war sehr schwer verbrannt. Die Hornhaut beider Augen erschien blutig, und dort, wo die Verbrennung war, war eine gräulich-gelbe Absonderung. Dies war der Zustand der Augen des Babys Smith um 21 Uhr am Tage seiner Geburt.

Der behandelnde Art Dr. Paul Casson: Ich war zugegen bei der Untersuchung des Augenarztes Dr. Kearney. Dieser öffnete mit speziellen Instrumenten, nämlich mit dem Lidheber von Desmara [gemeint ist Desmarres], die Lider des Neugeborenen und stellte fest, daß die Hornhaut beider Augen von einem gräulichen Weiß war und vollständig verbrannt. Der Dr. Kearney erklärte, daß er nicht nur das Sehvermögen für verloren hielt, sondern war der Auffassung, daß auch der Augapfel zerstört sei. Diese Feststellungen wurden gemacht am Abend des 14. März 1921. Am folgenden Morgen konstatierte derselbe Facharzt, daß die Augen und das Sehvermögen unverletzt seien.

Die Schwester Mutter Anastasia Vigneri: Ich bin die erste Schwester, die das Kind Peter Smith am Nachmittag des 14. März gesehen hat. Die Pflegerin, Fräulein Maria Redmond, zeigte es mir. Ich öffnete die Augen des Neugeborenen und sah, daß die Hornhaut beider Augen schwärzlich war. Ich habe gehört, wie der Augenarzt Dr. Kearney, der im Jahre 1927 gestorben ist, und wie die Doktoren Casson und Horan sagten, das Sehvermögen des Kindes sei zerstört.

Frau Maria Redmond Cirillo, 45 Jahre alt: Ich bin es gewesen, die Tropfen einer 50prozentigen Silbernitratlösung in die Augen des Kindes Peter Smith geträufelt hat. Ich habe es in der Weise getan, daß ich die Lider der Augen des Kindes öffnete. Die Augenlider schwollen stark an und waren sehr schwer zu öffnen. Obwohl ich nicht an dem Abend dabei war, als Dr. Kearney zur Untersuchung kam, hörte ich von der Nachtschwester, Dr. Kearney habe gesagt, die Augen seien verbrannt, und ihr Zustand wäre sehr schlimm, so daß Dr. Kearney nicht glaubte, das Kind werde je sehen können. Dr. Kearney hat mir in seinem Untersuchungszimmer dasselbe gesagt. – –

Einer der beiden Gutachter der Ritenkongregation, Professor Armando Colangeli, erklärte in seinem Gutachten 1937 (Romae 1938, S. 4 und 5): Vor ungefähr zehn Jahren verordnete in Rom ein schon verstorbener Arzt und Geburtshelfer eine 20prozentige Silbernitratlösung statt einer 2prozentigen in dem Entbindungsheim Savetti in der Via Anicia, Trastevere. Es trat derselbe Fall ein, und die ganze Stadt war aufgebracht. Vier Neugeborene, die ich behandelt habe, trugen Verbrennungen der Augen davon und waren daran, blind zu werden. Sie starben an Lungenentzündung an den nächstfolgenden Tagen bis auf ein Mädchen, das jetzt groß ist. Dieses rettete durch meine Behandlung ein Auge, während das andere verlorenging und durch ein Glasauge ersetzt werden mußte. Silbernitrat entzieht den Geweben das Wasser und zerstört, genau wie ungelöschter Kalk, die Gewebe, indem es deren organische Natur ändert, und macht aus der Hornhaut, einem normalerweise durchsichtigen Gewebe, ein undurchsichtiges Narbengewebe von weißem Aussehen (Leucoma), welches ein Sehen nicht gestattet. Das Kind Peter Smith mußte blind werden. Die Tatsache, daß vom Abend zum Morgen die Verbrennungen heilten, daß die Hornhäute, die durch die sehr schweren Verbrennungen am Abend schon weiß waren, am nächsten Morgen durchsichtig waren und als solche in späteren Jahren befunden wurden, kann nicht auf natürlichem Wege geschehen sein. Nur ein höheres Eingreifen, das Eingreifen Gottes, kann ein solches Wunder bewirken. So urteile ich aufgrund meiner langen Erfahrung und nach bestem Wissen und Gewissen.

[1] Dies ist in vielen Ländern gesetzlich vorgeschrieben als Prophylaxe gegen die Infektion mit Augenkrankheiten, die beim Geburtsvorgang leicht möglich ist.

[2] Chemisch betrachtet ist Verätzung und Verbrennung derselbe Vorgang, eine schnelle Verbindung der gebrannten oder geätzten Sache mit Sauerstoff und deren radikale Veränderung. – Verbrennung 1. Grades = Rötung, 2. Grades = Blasenbildung, 3. Grades = Gewebsverschorfung = Gewebstod, 4. Grades = Verkohlung. Bei Verbrennungen 3. und 4. Grades erfolgt die Heilung stets unter Narbenbildung.

Aus: Wilhelm Schamoni, Wunder sind Tatsachen. Eine Dokumentation aus Heiligsprechungsakten, 2. Auflage, Würzburg/Stein am Rhein/Linz 1976, S. 1-6. Abdruck je einzelner Dokumentationen bei Quellenangabe gestattet.
pater pauperum teilt das
1223
Novena - Oremus