„Beängstigende Aufnahmen aus Chile! Gewalt-Explosion! Am Jahrestag der heftigen Proteste gegen soziale Ungleichheit und die konservative Regierung sind in der Hauptstadt Santiago de Chile mindestens zwei Kirchen in Brand gesteckt worden. Es gibt Verletzte. Auf Fotos vom Sonntag (Ortszeit) war zu sehen, wie der Turm der „Parroquía de la Asunción“ einstürzte, weil die Struktur des Gebäudes den …Mehr
„Beängstigende Aufnahmen aus Chile! Gewalt-Explosion!
Am Jahrestag der heftigen Proteste gegen soziale Ungleichheit und die konservative Regierung sind in der Hauptstadt Santiago de Chile mindestens zwei Kirchen in Brand gesteckt worden. Es gibt Verletzte.
Auf Fotos vom Sonntag (Ortszeit) war zu sehen, wie der Turm der „Parroquía de la Asunción“ einstürzte, weil die Struktur des Gebäudes den Flammen nicht mehr standhielt. Sie ist eine der ältesten Kirchen Santiagos. Zuvor war auch die „Iglesia de San Francisco de Borja“ angezündet worden, die regelmäßig von der Polizei für Zeremonien genutzt wird.
Rund 25 000 Demonstranten hatten sich zunächst friedlich auf der Plaza Italia, von einigen auch „Plaza de la Dignidad“ (Platz der Würde) genannt, versammelt. Dann eskalierte die Lage.
Feuer! Verletzte! Straßenschlachten!
Die Polizei hatte mit Blick auf den Jahrestag der Sozialproteste schon länger einen Großeinsatz geplant. Die Behörden sprachen am frühen Abend (Ortszeit) von etwa 18 verletzten Beamten.
Oktober und November 2019 waren in Chile täglich Tausende auf die Straße gegangen, um einen besseren Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildung sowie eine Abkehr vom neoliberalen Wirtschaftssystem zu fordern. Mehr als 30 Menschen kamen dabei ums Leben. Wegen ihres oft brutalen Vorgehens war die Polizei in Chile in die Kritik geraten.
Zuletzt hatten die Proteste in dem südamerikanischen Land wieder zugenommen. Am 25. Oktober stimmen die Chilenen darüber ab, ob sie eine neue Verfassung wollen – das war eine der Kernforderungen der Demonstranten im vergangenen Jahr. Der aktuelle Text von 1980 stammt noch aus Zeiten der Diktatur von General Augusto Pinochet.
Chiles amtierender Innenminister Víctor Pérez verurteilte die Brandanschläge „auf das Schärfste“ und betonte gleichzeitig, dass die Metro und die gesamte kritische Infrastruktur angemessen geschützt worden seien. Bereits am Freitagabend hatte es im Vorfeld des Jahrestages gewaltsame Proteste gegeben.“