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Papstrede im Bundestag: Weniger Boykotteure als angemommen

(gloria.tv/ KNA) Einen Tag vor der Rede von Papst Benedikt XVI. vor dem Deutschen Bundestag ist weiterhin unklar, wieviele Abgeordnete der Ansprache fernbleiben werden. Laut Informationen der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) vom Mittwoch dürfte deren Zahl aber deutlich unter der zuletzt immer wieder genannten Größenordnung von 100 Parlamentariern liegen. Bei SPD und Grünen werden demnach die meisten Abgeordneten kommen. Auch Linken-Fraktionschef Gregor Gysi erklärte, dass die Mehrheit seiner Kollegen an der Rede teilnehmen werde. Von Seiten der Regierungskoalition werde niemand aus Protest fernbleiben, hieß es.

Dessen ungeachtet hielt die Debatte um die Rede weiterhin an. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU), Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU), CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe und SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles übten deutliche Kritik an den Boykotteuren. Dagegen verteidigten die Linken-Chefs Gesine Lötzsch und Klaus Ernst sowie der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen, Volker Beck, die Papstkritiker. Die FDP signalisierte Zustimmung zu dem Auftritt des Papstes.

Friedrich sagte dem Berliner «Tagesspiegel», dass einzelne Parlamentarier der Rede fernbleiben wollen zeige «eine Mischung aus Hochmut und Kleingeist, aus Provinzialität und Überheblichkeit».
Schavan sagte den Zeitungen der Essener WAZ-Gruppe, sie habe «kein Verständnis» für den Boykott. Nahles bezeichnete es als «unhöflich», der Rede im Bundestag fernzubleiben. «Wir haben auch George W. Bush und Wladimir Putin im Bundestag angehört.» Gröhe krisierte in der «Saarbrücker Zeitung» (Donnerstag) insbesondere die Links-Fraktion.
Er nannte es «skandalös, wenn diejenigen, die den Menschenfreund Papst Benedikt boykottieren, gleichzeitig den Menschenschinder Castro hofieren».

Lötzsch verteidigte die Fernbleibenden. «Ich habe Verständnis für diejenigen, die sich die Rede nicht anhören wollen, weil sie zum Beispiel die Sexualmoral, das Frauenbild oder das Kondomverbot des Papstes ablehnen», sagte sie. Auch ihr Kollege Klaus Ernst, der die Ansprache des Papstes im Bundestag verfolgen will, verlangte in einem Gespräch mit n-tv Respekt für die Entscheidung der Abgeordneten. Es gebe genauso viele Gründe, dem Papst zuzuhören wie gegen ihn zu demonstrieren. Er selber sei gespannt, ob der Papst sich kritisch etwa zu den Auswüchsen auf den weltweiten Finanzmärkten äußern werde.

Beck sagte dem Sender N24, selbstverständlich dürfe der Papst reden.
Es stelle sich aber die Frage, ob der Bundestag der geeignete Ort für diese Rede sei. «Wir haben in der Vergangenheit auch ähnliche Begehren, zum Beispiel des Dalai Lama, abgewehrt mit der Begründung, dass wir keine Religionsführer vor dem Deutschen Bundestag reden lassen wollen. Diese Regel durchbrechen wir jetzt; und wir haben eigentlich keinen rechten Grund, dass nächste Mal nicht zu sagen, wir laden auch den Dalai Lama ein.»

Die FDP äußerte sich unterdessen positiv zur Rede von Benedikt XVI.
Der FDP-Vorsitzende Philipp Rösler sagte, der Papst sei für die Liberalen «als Oberhaupt des Vatikanstaates, als der hoch geachtete Heilige Vater, das geistliche Oberhaupt der katholischen Kirche, in seiner Heimat ein hoch willkommener Gast». Auch wer dem Papst nicht folgen könne oder wolle, «sollte die innere Offenheit aufbringen, sich mit seinen Worten unvoreingenommen auseinanderzusetzen».

Ähnlich äußerte sich der FDP-Abgeordnete Patrick Meinhardt. «Mir fallen genügend familien- und gesellschaftspolitische Themen ein, bei denen sich meine Haltung zu 100 Prozent von der des Papstes unterscheidet. Das ändert dennoch nichts daran, dass Papst Benedikt XVI. die Gelegenheit erhalten soll, in seinem Heimatland im Deutschen Bundestag zu sprechen», sagte der Sprecher der «Christen in der FDP-Bundestagsfaktion».
elisabethvonthüringen
Kehrt Marsch
Publiziert am 22. September 2011 von Cicero
Es geht los, wenige Stunden vor der Ankunft des Papstes beginnt die Kehrtwende in der Berichterstattung der Mainstreammedien.
SpOn berichtet über Nightfever
und Daniel Deckers findet in der faz die Abgeordneten, die der Papstrede fernbleiben wollen, jetzt ziemlich peinlich.
Na, dann los!
Der Heilige Vater sitzt im Flieger und die Pilger …Mehr
Kehrt Marsch
Publiziert am 22. September 2011 von Cicero

Es geht los, wenige Stunden vor der Ankunft des Papstes beginnt die Kehrtwende in der Berichterstattung der Mainstreammedien.
SpOn berichtet über Nightfever
und Daniel Deckers findet in der faz die Abgeordneten, die der Papstrede fernbleiben wollen, jetzt ziemlich peinlich.
Na, dann los!
Der Heilige Vater sitzt im Flieger und die Pilger in Berlin haben sich gestern schon mal aufgewärmt.
Angespanntes Warten allenthalben.
Domradio zeigt im Livestream ein Standbild vom Flughafen. Das Team der facebookseite ist in den Startlöchern, die Twitterwall steht, wo man im Fernsehen und im Internet zusehen kann, ist auch klar.
Auf meinem Schreibtisch stehen jetzt drei Bildschirme statt der üblichen zwei, der Kaffeevorrat für die nächsten Tage ist etwas großzügiger bemessen und auch hier steigt die Spannung.
loveshalom
Lieber Conde, wir können beruhigt sein, uns voran geht Jesus Christus - ER ist unser Vorbild, Lehrer, Führer 🤗 Auf IHN ist Verlaß 👍
Conde_Barroco
Sollen wir jetzt beruhigt sein? Unsere Politiker sind total entchristlicht. Und solche Leute sollen uns leiten?