Von einer "Priesterlegende" kann man überhaupt nicht reden; denn er war kein Priester sondern protestantischer Prediger. Ich hielt in meiner (evangelikalen) Jugendzeit große Stücke auf ihn. Doch später merkte ich doch einen sehr starken amerikanischen Fundamentalismus an ihm. Er ging im Weißen Haus ein und aus und hatte mit so manchem Präsidenten beste Kontakte. Aber alle möglichen Kriege, die die USA führten, und wo es nur Verlierer gab, konnte auch Billy Graham nicht verhindern. Womöglich unterstützte er sie sogar. Überall sah man seinerzeit - vielleicht nicht ganz zu unrecht - die drohende Gefahr des Kommunismus. Ob er auf George W. Bush auch Einfluss hatte? Ob er seinen Irakkrieg und den Sturz Saddam Husseins unterstützte oder nicht? Offene Fragen! Jedenfalls ist seit dem Sturz Saddam Husseins im Nahen Osten ein Flächenbrand entstanden sowie in Teilen Nordafrikas. Unter Saddam Hussein und Ghadafi hätte der Islamimus jedenfalls niemals solch einen Auftrieb bekommen. Es gäbe wohl keinen I.S. Den Syrienkrieg hätte es wohl auch nicht gegeben! Ich persönliche gebe für diese ganze Dilemma Bush die Schuld. Er hat durch den Sturz Saddam's eine Lawine von Leid und Elend ausgelöst. Saddam und Ghadafi waren die kleineren Übel, wo die Extremisten erst gar nicht hochkommen konnten. - Fakt ist, dass Graham hinter den Kulissen sehr in der Politik mitmischte. - Sein Sohn Franklin tut alles seinem Vater gleich; nur dessen Berühmtheit wird er nie erreichen.