Tina 13
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Die Hl. Brigitta von Schweden, Mystikerin

Die recht verstandene Marienverehrung

Die Gottesmutter belehrte Birgitta darüber, wie sie von ihr geliebt und gelobt werden möchte: «Ich bin die Königin des Himmels. Du sorgst dich darum, wie du mich loben sollst. So wisse denn für gewiss, dass jegliches Lob meines Sohnes auch mein Lob ist. Wer Ihn beleidigt, beleidigt auch mich, denn ich habe Ihn so innig geliebt und Er mich, dass wir beide gleichsam ein Herz waren. Und Er hat mich, die ich ein irdenes Gefäß war, so ehrenvoll geehrt, dass Er mich über alle Engel erhöht hat. Du sollst mich daher in dieser Weise preisen: <Gelobt seist Du, Gott, Schöpfer aller Dinge, der Du Dich nicht gescheut hast, in den Schoss der Jungfrau Maria hinabzusteigen! Gepriesen seist Du, Gott, der Du ohne Beschwer bei der Jungfrau Maria hast weilen wollen und sie für würdig erachtet hast, von ihr Dein unbeflecktes, sündeloses Fleisch anzunehmen! Gepriesen seist Du, Gott, der Du zur Jungfrau Maria gekommen bist zur Freude ihrer Seele und all ihrer Glieder und dann wieder zur Freude all ihrer Glieder sündelos aus ihr hervorgegangen bist! Gepriesen seist Du, Gott, der Du nach Deiner Himmelfahrt Deine Mutter, die Jungfrau Maria, durch häufige Tröstungen erfreut und sie durch Dich selber, um sie zu trösten, heimgesucht hast! Gepriesen seist Du, Gott, dass Du den Leib und die Seele der Jungfrau Maria, Deiner Mutter, in den Himmel aufgenommen und über alle Engel ehrenvoll neben Deine Gottheit gesetzt hast! Erbarme Dich meiner um ihrer Fürbitte willen!»> (Offb. Buch I, Kap. 8).

4. Die jungfräuliche Gottesmutter Maria

Birgitta erweist sich in allem, was sie schriftlich hinterlassen hat, als eine durch und durch marianisch geprägte Heilige. Das zeigt sich nicht nur in der Regel für ihren Orden, der von Christus ausdrücklich seiner jungfräulichen Mutter Maria geweiht worden ist, wobei in diesem Orden die Äbtissin, die sowohl über die weiblichen als auch über die männlichen Ordensmitglieder gesetzt ist, Stellvertreterin Marias sein soll. Der marianische Zug im Leben und Werk Birgittas zeigt sich dann besonders im sogenannten «Sermo angelicus», jenem Teil der Lesungen im Marien-Offizium, das die Schwestern im Birgittenorden täglich beim Marienaltar im Ostchor der Kirche zu beten haben, dieser «Sermo angelicus» schildert ausführlich «die hohe Vortrefflichkeit der von Ewigkeit her erwählten seligsten Jungfrau Maria». Ganz besonders zahlreich sind dann in den «Offenbarungen», die Birgitta empfangen hat, die Aussagen über die jungfräuliche Gottesmutter Maria, über ihre Gnadenprivilegien und Tugenden, sowie über ihre Funktion in der Heilsgeschichte. Birgitta ist davon zweifellos in ihrer Liebe und Verehrung zu Maria stark beeinflusst worden.

Es wird in den «Offenbarungen» Birgittas im Zusammenhang mit der visionären Schilderung des Lebens Jesu auch das Leben Marias in seinen wichtigsten Abschnitten sehr anschaulich dargestellt. Sowohl die Dichtung als auch die Kunst der folgenden Jahrhunderte ist davon - wie man festgestellt hat - nachhaltig beeinflusst worden.

Maria selbst schildert in den «Offenbarungen» die ehrbare Ehe ihrer Eltern Joachim und Anna, dann ihre eigene unbefleckte Empfängnis, ihre Kindheit und Jugend, sie erwägt die zukünftige Geburt des verheißenen Messias und sehnt sich danach, demütige Magd der als jungfräulich von den Propheten angekündigten Messiasmutter zu werden. Die Verkündigung durch den Engel Gabriel wird als ein überaus frohes Ereignis im Leben Marias geschildert. Doch nach der Geburt Jesu Christi, die - wie seine Empfängnis - selbstverständlich auch jungfräulich erfolgte, mischt sich in die Freude Marias bereits viel Schmerz und kummervolle Sorge um das göttliche Kind, dessen Leiden Maria im voraus kennt. Von da an steht Maria in den Schilderungen der «Offenbarungen» ganz stark als «Schmerzensmutter» vor Birgitta. Dazu kommt dann noch Marias Mitwirkung im Erlösungswerk Jesu Christi als seine Gehilfin. Ihr Herz wurde beim Leiden und Sterben Jesu ganz eins mit dem Herzen Jesu, so dass Maria kühn erklären konnte: «Ich wage es zu sagen: Sein Schmerz war mein Schmerz, weil Sein Herz mein Herz war» «<Audacter dico, quod dolor Ejus fuit dolor meis, quia Ejus cor fuit cor meum... Filius meus et ego redemimus mundum quasi cum uno corde».(Offb. Buch I, Kap. 35).

Marias immerwährende Jungfräulichkeit, ihre unbefleckte Empfängnis und ihre leibliche Aufnahme in den Himmel werden in den «Offenbarungen» nicht bloß klar beschrieben, sondern auch verteidigt. Bezüglich des Lebensendes Marias klingt freilich die eigenartige Ansicht auf, dass sich die Seele Marias im Zustand der Entrückung von ihrem jungfräulichen Leib getrennt habe, dass die Apostel dann ihren Leib im Tal Josaphat begraben haben und dass dieser Leib dann erst zwei Wochen später in die himmlische Herrlichkeit aufgenommen worden sei. (Vgl. Offb. Buch VI, Kap. 62).

Sehr stark wird in den «Offenbarungen» die geistliche Mutterschaft Marias allen erlösten Menschen gegenüber betont; sie wird als «Mutter der Barmherzigkeit» geschildert und gerne so betitelt; die Rolle Marias als Mittlerin wird im Bild vom Magnet erklärt: wie dieser das Eisen anzieht, so zieht Maria die Herzen der Menschen zu Gott (vgl. Offb. Buch III, Kap. 32). Maria ist für Birgitta vor allem auch «Zuflucht der Sünder», da sie bereit ist, auch noch dem ärgsten Sünder zur Bekehrung zu verhelfen; sofern er sich nur bessern will, kann er auf Marias Hilfe bis zum allerletzten Augenblick seines Lebens hoffen. Selbst die Strafen des Fegfeuers werden durch Maria gemildert. (Vgl. Offb. Buch I, Kap. 9, 31, 42, 50; Buch IV, Kap. 138; Buch VI, Kap. 20 u. 117).

Maria ist in der Schilderung Birgittas schließlich auch Königin des Himmels und der Erde, Königin, die in ihrer Tugendfülle alle Geschöpfe überragt. Sie ist dabei aber so hilfsbereit, dass sie alle Menschen in ihrer Not unter ihren mächtigen Schutzmantel nimmt (vgl. Offb. Buch II, Kap. 23; Buch III, Kap. 17; Buch IV, Kap. 7). Durch ihre häufige Schilderung Marias als Schutzmantel-Madonna hat Birgitta ganz wesentlich zur Verbreitung dieses Marienbildes beigetragen.

Es sei hier - weil nur relativ wenige Ausschnitte aus den «Offenbarungen» gebracht werden können - auf die Darstellung der Mariologie der «Offenbarungen» Birgittas durch T Lundén im «Lexikon der Marienkunde» (Regensburg 1960, Sp. 801-804) und auf die Abhandlung des bedeutenden italienischen Mariologen G. M. Roschini «La Madonna nelle rivelazioni di Santa Brigida» (Roma 1973) verwiesen. Hier sollen aus der Überfülle marianischer Texte, die für gewöhnlich die Gottesmutter selbst der heiligen Birgitta bei ihren Erscheinungen mitteilte, nur die allerwichtigsten Kapitel aus den «Offenbarungen» folgen:

Die Eltern Marias

Die Mutter Gottes sprach einmal zu Birgitta folgendes: «Als mein Vater und meine Mutter ehelich zusammenkamen, stand hinter diesem ihrem Tun mehr der Gehorsam gegen Gott als etwa der eigene Wille, und es ist dabei mehr ihre Gottesliebe als etwa ihre sinnliche Lust tätig gewesen. Denn die Stunde, in der ich empfangen wurde, kann wirklich eine goldene, kostbare Stunde genannt werden. Während nämlich andere Eheleute aus sinnlicher Lust zusammenkommen, kamen meine Eltern aus Gehorsam gegen einen Auftrag Gottes zusammen. In dieser goldenen Stunde meiner Empfängnis begann nämlich der Anfang des Heils für alle Menschen, die Finsternis begann gleichsam in Licht überzugehen. Gott wollte in Seinem Werk etwas Besonderes, aber vor der Welt Verborgenes tun, so wie Er es an dem dürren Stab getan hat, der zu grünen und zu blühen begann. Du sollst aber wissen, dass meine unbefleckte Empfängnis nicht allen bekannt geworden ist. Gott hat sogar gewollt, dass nicht wenige Seiner Freunde fromme Zweifel über meine unbefleckte Empfängnis hegen, aber jeder dabei seinen Eifer zeigen sollte, bis diese Wahrheit in der von Ihm vorausbestimmten Zeit klar erfasst werden würde.» (Offb. Buch VI, Kap. 55).

Weiter sprach die Himmelskönigin noch folgende Worte zu ihrer geliebten Tochter Birgitta: «Ich bin die Königin des Himmels. Liebe meinen Sohn, denn Er ist überaus lobwürdig, und wenn du Ihn besitzest, hast du alle Ehrbarkeit; Er ist auch in höchstem Grad wünschenswert, und wenn du Ihn besitzest, hast du alles Wünschenswerte. Liebe Ihn auch deshalb, weil Er der Tugendreichste ist, und wenn du Ihn besitzest, hast du alle Tugenden. Ich will dir jetzt noch sagen, wie innig Er meinen Leib und meine Seele geliebt hat, und wie sehr Er auch meinen Namen geehrt hat. Mein Sohn hat mich viel eher geliebt, als ich Ihn, weil Er mein Schöpfer ist. Er hat die Ehe meines Vaters und meiner Mutter mit solcher Keuschheit versehen, dass damals eine keuschere Ehe gar nicht gefunden werden konnte. Beide wollten niemals aus einem anderen Grund geschlechtlich zusammenkommen als nur, um dem Gesetz Gottes gemäss eine Leibesfrucht hervorzubringen. Und da ihnen von einem Engel mitgeteilt worden war, dass sie eine Jungfrau zeugen würden, von der das Heil der Welt seinen Anfang nehmen würde, so hätten sie lieber sterben, als nur aus fleischlicher Lust sich vereinigen wollen. Die Lust war in ihnen erstorben. Gleichwohl versichere ich dir: es ist ganz gewiss, dass sie sich nur aus Gottesliebe und auf das Wort des verkündigenden Engels hin einander geschlechtlich genähert haben, aus keinerlei Lustverlangen und eigentlich gegen ihren Willen. So wurde aus ihrem Samen kraft ihrer Gottesliebe mein Fleisch gebildet. Nachdem so mein Leib im aller ersten Stadium geformt worden war, sandte Gott die von Ihm erschaffene Seele in diesen meinen Leib hinein. Sogleich ward meine Seele samt dem Leib geheiligt. Gottes Engel aber bewachten, behüteten meine Seele fortan bei Tag und bei Nacht. In jenem Augenblick aber, in welchem meine geheiligte Seele dem Leib eingeschaffen worden war, kam unsagbar große Freude über meine Mutter.

Am Ende meines Lebenslaufes hat mein göttlicher Sohn zuerst meine Seele, die ja die Herrin des Leibes war, zur himmlischen Herrlichkeit erhoben. Dann aber ist auch mein Leib Gott so unsagbar nahe gekommen wie kein Leib eines anderen Menschen. Siehe also, meine Tochter, und erwäge, wie sehr mein Sohn meine Seele und meinen Leib geliebt hat! Es gibt aber einige, die aus einem bösen Geist heraus bestreiten, dass ich mit Seele und Leib in die himmlische Herrlichkeit aufgenommen worden bin. Manche freilich bestreiten das nur deshalb, weil sie es nicht besser wissen. Aber es ist auf das Gewisseste wahr, dass ich mit Seele und Leib in Gottes Herrlichkeit aufgenommen worden bin.

Nun höre auch noch, wie sehr mein Sohn auch meinen Namen geehrt hat. Mein Name ist, wie im Evangelium geschrieben steht, Maria. Wenn die Engel diesen Namen hören, freuen sie sich bis in ihr Innerstes hinein und danken Gott, der an mir und durch mich solche Gnade gewirkt hat. Die Engel sehen die Menschheit meines Sohnes in Seiner Gottheit verherrlicht. Auch die Seelen im Fegfeuer freuen sich, wenn sie meinen Namen ausgesprochen hören, gar sehr. Es geht ihnen dann wie einem im Bett liegenden Kranken, der von jemand ein Wort des Trostes zu hören bekommt, das seinem Herzen wohltut; er fängt darob zu jubeln an. Die guten Engel nähern sich, wenn sie meinen Namen von gerechten Menschen ausgesprochen hören, diesen in ganz besonderer Weise, um sie zu beschützen und zu beschirmen. Allen Menschen sind nämlich gute Engel zum Schutz und böse Engel zur Erprobung beigesellt... Die bösen Geister fürchten meinen Namen und zittern, wenn sie ihn ausgesprochen hören. Dann lassen sie sogleich jene Seelen, die sie gleichsam schon in ihren Krallen halten, fahren, so wie ein Raubvogel, der zum Rauben einen Schnabel und Krallen hat, seine Beute sogleich fahren lässt, wenn er einen Schall oder Knall vernimmt. Sogleich aber kehrt er zu seiner Beute wieder zurück, wenn er keine wirksamen Folgen sieht. So ähnlich verlassen die bösen Geister ganz erschrocken augenblicklich die erbeutete Seele, wenn sie meinen Namen hören, eilen aber schnell wieder auf sie zu, wenn sie keine Besserung im betreffenden Menschen feststellen. ..» (Offb. Buch I, Kap. 9).

Die Mutter Marias, die heiligen Anna

Der Küster des Klosters San Paolo fuori le mura in Rom gab eines Tages Birgitta, der Braut Christi, Reliquien der heiligen Anna, der Mutter Unserer Lieben Frau, der seligsten Jungfrau Maria. Als Frau Birgitta darüber nachdachte, wie sie diese Reliquien verwahren und ehren sollte, erschien ihr die heiligen Anna und sprach: «Ich bin Anna, die Schutzfrau aller Ehefrauen, die vor dem Gesetz gewesen sind. Ich bin die Mutter aller gläubigen Gattinnen, die nach dem Gesetz sind, weil Gott aus meiner Tochter geboren werden wollte. Darum, o Tochter, ehre Gott auf folgende Weise: <Gebenedeit seist Du, Sohn Gottes und Sohn der Jungfrau Maria, der Du Dir den Spross aus der Ehe Joachims und Annas zur Mutter erwählt hast! Um der Gebete Annas willen erbarme Dich aller, die im Ehestand sind, auf dass sie Gott Frucht bringen! Leite auch jene, die nach dem Ehestand trachten, auf dass in ihnen Gott geehrt werde!> Meine Reliquien aber, die du hast, werden den Liebenden zum Trost gereichen, bis es Gott gefallen wird, dieselben in der allgemeinen Auferstehung noch mehr zu verherrlichen.» (Offb. Buch VI, Kap. 104).

Die Unbefleckte Empfängnis Marias

Eines Tages erschien die seligste Jungfrau Maria Birgitta und erklärte ihr in feierlichem Ton: «Es ist die volle Wahrheit, dass ich ohne Erbsünde und frei von jeder Sünde empfangen worden bin. Wie mein Sohn und ich niemals gesündigt haben, so hat es auch niemals eine so ehrbare Ehe gegeben wie Jene war, aus der Ich entsprossen bin.» (Offb. Buch VI, Kap. 49).

Marias Geburt

Maria sprach zu Birgitta: «Als meine Mutter mich gebären sollte, bin ich durch die allgemeine Pforte hervorgegangen. Denn niemand hat auf eine andere (ungewöhnliche) Weise geboren werden sollen als nur mein Sohn, der - wie Er der Schöpfer der Natur und aller Dinge ist – auf wunderbare und unaussprechliche Weise geboren werden wollte.

Als ich aber geboren worden war, blieb dies den Dämonen nicht verborgen; sie dachten vielmehr - gleichnishaft gesprochen - etwa so: Seht, es ist eine Jungfrau geboren worden! Was sollen wir da tun? Denn es ist etwas Wunderbares zu schauen, das künftig geschehen wird: Wenn wir dieser Jungfrau alle Netze unserer Bosheit vorhalten, so wird sie dieselben wie Werg zerreißen; wenn wir ihr ganzes Innere durchsuchen, so ist sie durch starken Schutz beschirmt. Auch wird an ihr kein Makel gefunden, an dem auch nur die Spitze einer Sünde haften könnte. Daher steht zu befürchten, dass ihre Reinheit für uns zur Plage wird. Ihre Gnade wird das, was in uns an Stärke vorhanden ist, vernichten; ihre Standhaftigkeit wird uns unter ihre Füße zwingen.

Die Freunde Gottes aber, die in langer Erwartung waren, sagten kraft einer Eingebung Gottes: Was trauern wir noch länger? Freuen sollen wir uns vielmehr, dass das Licht geboren worden ist, durch das unsere Finsternis erleuchtet und unser Verlangen erfüllt werden wird.

Die Engel Gottes aber freuten sich, obwohl ihre Freude in der immerwährenden Anschauung Gottes besteht, und sprachen: Auf Erden ist ein Gott wohlgefälliges, von besonderer Gottesliebe erfülltes Wesen geboren worden, durch das im Himmel und auf Erden der wahre Friede erneuert und die Lücke in unseren Reihen aufgefüllt werden wird. Wahrlich, Tochter (Birgitta), ich sage dir, dass meine Geburt der Anfang der wahren Freude gewesen ist, weil damals das Reis aufgegangen ist, aus welchem jene Blume emporsprosste, nach der die Könige und Propheten verlangt haben.

Nachdem ich dann in jenes Alter gekommen war, in welchem ich schon etwas von meinem Schöpfer verstehen konnte, wurde ich von einer unsagbar großen Liebe zu Ihm ergriffen und verlangte nach Ihm mit ganzem Herzen. Durch ein wunderbares Gnadenprivileg Gottes bin ich weiterhin rein bewahrt geblieben vor allen Sünden und habe in meiner Kindheit und Jugend nie in eine Sünde eingewilligt, weil die verantwortungsbewusste Erziehung, die mir meine Eltern angedeihen ließen, dazu der Umgang mit guten, frommen Menschen und meine Gottesliebe und mein glühender Eifer, Gott immer besser zu erkennen, die Sünde in mir verhindert haben.» (Offb. Buch VI, Kap. 56).
Tina 13
"In dieser goldenen Stunde meiner Empfängnis begann nämlich der Anfang des Heils für alle Menschen, die Finsternis begann gleichsam in Licht überzugehen. Gott wollte in Seinem Werk etwas Besonderes, aber vor der Welt Verborgenes tun, so wie Er es an dem dürren Stab getan hat, der zu grünen und zu blühen begann. Du sollst aber wissen, dass meine unbefleckte Empfängnis nicht allen bekannt geworden …Mehr
"In dieser goldenen Stunde meiner Empfängnis begann nämlich der Anfang des Heils für alle Menschen, die Finsternis begann gleichsam in Licht überzugehen. Gott wollte in Seinem Werk etwas Besonderes, aber vor der Welt Verborgenes tun, so wie Er es an dem dürren Stab getan hat, der zu grünen und zu blühen begann. Du sollst aber wissen, dass meine unbefleckte Empfängnis nicht allen bekannt geworden ist. Gott hat sogar gewollt, dass nicht wenige Seiner Freunde fromme Zweifel über meine unbefleckte Empfängnis hegen, aber jeder dabei seinen Eifer zeigen sollte, bis diese Wahrheit in der von Ihm vorausbestimmten Zeit klar erfasst werden würde.» (Offb. Buch VI, Kap. 55)."
Tina 13
"Eines Tages erschien die seligste Jungfrau Maria Birgitta und erklärte ihr in feierlichem Ton: «Es ist die volle Wahrheit, dass ich ohne Erbsünde und frei von jeder Sünde empfangen worden bin. Wie mein Sohn und ich niemals gesündigt haben, so hat es auch niemals eine so ehrbare Ehe gegeben wie Jene war, aus der Ich entsprossen bin.» (Offb. Buch VI, Kap. 49)."
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Tina 13
"Maria sprach zu Birgitta: «Als meine Mutter mich gebären sollte, bin ich durch die allgemeine Pforte hervorgegangen. Denn niemand hat auf eine andere (ungewöhnliche) Weise geboren werden sollen als nur mein Sohn, der - wie Er der Schöpfer der Natur und aller Dinge ist – auf wunderbare und unaussprechliche Weise geboren werden wollte."
Tina 13
"Marias immerwährende Jungfräulichkeit, ihre unbefleckte Empfängnis und ihre leibliche Aufnahme in den Himmel werden in den «Offenbarungen» nicht bloß klar beschrieben, sondern auch verteidigt."
Tina 13
Hl. Birgitta von Schweden
-
Ordensgründerin, Mystikerin
* um 1303 in Finsta bei Uppsala in Schweden
† 23. Juli 1373 in Rom
-
Birgitta (Brigitta), aus dem edlen Geschlecht der Folkunger, wurde 1303 (oder 1302) in Finstad bei Uppsala geboren. Es war das Jahr, in dem Papst Bonifaz VIII. und die hl. Gertrud die Große starben. 1316 vermählte sich Birgitta mit dem Edlen Ulf Gudmarsson. Der glücklichen …Mehr
Hl. Birgitta von Schweden
-
Ordensgründerin, Mystikerin
* um 1303 in Finsta bei Uppsala in Schweden
† 23. Juli 1373 in Rom
-
Birgitta (Brigitta), aus dem edlen Geschlecht der Folkunger, wurde 1303 (oder 1302) in Finstad bei Uppsala geboren. Es war das Jahr, in dem Papst Bonifaz VIII. und die hl. Gertrud die Große starben. 1316 vermählte sich Birgitta mit dem Edlen Ulf Gudmarsson. Der glücklichen Ehe entsprossten acht Kinder, darunter die hl. Katharina von Schweden. Der Tod ihres Mannes, den sie „liebte wie ihr eigenes Herz“, bedeutete die große Wende in ihrem Leben. Mit Hilfe des schwedischen Königs gründete sie um 1346 in Vadstena das erste Kloster des Birgittenordens, auch „Erlöserorden“ genannt, weil Christus selbst der hl. Birgitta den Wortlaut der Regel und die Angaben für den Bau der Kirche mitgeteilt haben soll. Der Orden, vor allem zur Sühne für die Sünden des Landes und zur Verehrung des Leidens Christi gegründet, erlangte große Bedeutung für die religiöse und literarische Kultur des Nordens. Birgitta selbst ging, einer inneren Stimme gehorchend, 1349 nach Rom. Sie verbrachte die letzten 24 Jahre ihres Lebens in Italien, bemühte sich um die Reform der Kirche und (vergeblich) um die Rückkehr des Papstes aus Avignon nach Rom. Birgitta hatte von Jugend an mystische Gnaden und Offenbarungen, die sie in schwedischen Sprache niederschrieb.
Tina 13
Hl. Birgitta von Schweden (um 1303-1373), Mutter, dann Ordensfrau, Mitpatronin Europas
Betrachtung des Leidens und der Auferstehung Christi
Gelobt seist Du, mein Herr Jesus Christus, der Du Deinen Tod vor der Zeit vorhergesagt hast; der Du beim Letzten Abendmahl wunderbarerweise aus gegenständlichem Brot Deinen Leib konsekriert hast, der uns zurückkauft; der Du ihn aus Liebe den Aposteln zum …Mehr
Hl. Birgitta von Schweden (um 1303-1373), Mutter, dann Ordensfrau, Mitpatronin Europas

Betrachtung des Leidens und der Auferstehung Christi

Gelobt seist Du, mein Herr Jesus Christus, der Du Deinen Tod vor der Zeit vorhergesagt hast; der Du beim Letzten Abendmahl wunderbarerweise aus gegenständlichem Brot Deinen Leib konsekriert hast, der uns zurückkauft; der Du ihn aus Liebe den Aposteln zum Gedächtnis hinterlassen hast an Deine allerkostbarste Passion; Du, der Du ihnen demütig ein Modell der Demut gegeben hast, als Du ihnen die Füße wuschst mit Deinen heiligen und ehrwürdigen Händen...
Ewiges Lob sei Dir, mein Herr Jesus Christus, für diese Stunde, in der Du am Kreuz größte Bitterkeit und heftigste Todesängste erlitten hast für uns Sünder; denn die bitteren Leiden Deiner Wunden berührten zutiefst Deine Seele und durchbohrten grausam Dein heiligstes Herz; endlich ist Dein Herz zersprungen, Du hast den Geist aufgegeben und ihn demütig in die Hände Gottes, Deines Vaters, übergeben, als Du das Haupt neigtest; und Dein Leib erfuhr somit die Kälte des Todes...
Gelobt seist Du, mein Herr Jesus Christus, der Du um unseres Heiles willen erlaubt hast, dass Deine Seite und Dein Herz mit der Lanze durchbohrt wurden, und der Du aus Deiner Seite Ströme Deines kostbaren Blutes hast fließen lassen, um uns loszukaufen.
Ehre sei Dir, mein Herr Jesus Christus, weil Du wolltest, dass Dein gebenedeiter Leib durch Deine Freunde vom Kreuz genommen und in die Arme Deiner schmerzerfüllten Mutter gelegt wurde; und weil Du erlaubt hast, dass sie ihn einhüllt in Grabbinden und dass er in das von Soldaten bewacht Grab gelebt wurde.
Ewige Ehre sei Dir, mein Herr Jesus Christus, der Du auferstanden bist am dritten Tag; der Du Dich als Lebender den Zeugen Deiner Wahl offenbart hast; der Du nach vierzig Tagen in den Himmel aufgestiegen bist vor den Augen vieler und der Du dort Deinen Freunden, die Du aus der Hölle befreit hast, ehrenvoll einen Platz bereitet hast.
Jubel und ewige Ehre sei Dir, Herr Jesus Christus, der Du den Heiligen Geist in die Herzen Deiner Jünger gesandt und in ihnen eine unendliche Liebe zu Gott entflammt hast.
Gepriesen bist Du, aller Ehre und Herrlichkeit in Ewigkeit würdig, mein Herr Jesus, der Du thronst in Deinem himmlischen Königreich in der Herrlichkeit Deiner Göttlichkeit, leiblich lebendig mit Deinen allheiligen Gliedern, die Du aus der Jungfrau genommen hast. Und so wirst Du am Tag des Gerichts wiederkommen, um die Seelen aller zu richten, der Lebenden und der Toten. Du, der Du lebst und herrschst mit dem Vater und dem Heiligen Geist von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Gebet, der hl. Birgitta zugeschrieben
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Tina 13
Maria sprach zu Birgitta: «Als meine Mutter mich gebären sollte, bin ich durch die allgemeine Pforte hervorgegangen. Denn niemand hat auf eine andere (ungewöhnliche) Weise geboren werden sollen als nur mein Sohn, der - wie Er der Schöpfer der Natur und aller Dinge ist – auf wunderbare und unaussprechliche Weise geboren werden wollte.
Als ich aber geboren worden war, blieb dies den Dämonen nicht …Mehr
Maria sprach zu Birgitta: «Als meine Mutter mich gebären sollte, bin ich durch die allgemeine Pforte hervorgegangen. Denn niemand hat auf eine andere (ungewöhnliche) Weise geboren werden sollen als nur mein Sohn, der - wie Er der Schöpfer der Natur und aller Dinge ist – auf wunderbare und unaussprechliche Weise geboren werden wollte.

Als ich aber geboren worden war, blieb dies den Dämonen nicht verborgen; sie dachten vielmehr - gleichnishaft gesprochen - etwa so: Seht, es ist eine Jungfrau geboren worden! Was sollen wir da tun? Denn es ist etwas Wunderbares zu schauen, das künftig geschehen wird: Wenn wir dieser Jungfrau alle Netze unserer Bosheit vorhalten, so wird sie dieselben wie Werg zerreißen; wenn wir ihr ganzes Innere durchsuchen, so ist sie durch starken Schutz beschirmt. Auch wird an ihr kein Makel gefunden, an dem auch nur die Spitze einer Sünde haften könnte. Daher steht zu befürchten, dass ihre Reinheit für uns zur Plage wird. Ihre Gnade wird das, was in uns an Stärke vorhanden ist, vernichten; ihre Standhaftigkeit wird uns unter ihre Füße zwingen.

Die Freunde Gottes aber, die in langer Erwartung waren, sagten kraft einer Eingebung Gottes: Was trauern wir noch länger? Freuen sollen wir uns vielmehr, dass das Licht geboren worden ist, durch das unsere Finsternis erleuchtet und unser Verlangen erfüllt werden wird.
Tina 13
Sehr stark wird in den «Offenbarungen» die geistliche Mutterschaft Marias allen erlösten Menschen gegenüber betont; sie wird als «Mutter der Barmherzigkeit» geschildert und gerne so betitelt; die Rolle Marias als Mittlerin wird im Bild vom Magnet erklärt: wie dieser das Eisen anzieht, so zieht Maria die Herzen der Menschen zu Gott (vgl. Offb. Buch III, Kap. 32). Maria ist für Birgitta vor allem …Mehr
Sehr stark wird in den «Offenbarungen» die geistliche Mutterschaft Marias allen erlösten Menschen gegenüber betont; sie wird als «Mutter der Barmherzigkeit» geschildert und gerne so betitelt; die Rolle Marias als Mittlerin wird im Bild vom Magnet erklärt: wie dieser das Eisen anzieht, so zieht Maria die Herzen der Menschen zu Gott (vgl. Offb. Buch III, Kap. 32). Maria ist für Birgitta vor allem auch «Zuflucht der Sünder», da sie bereit ist, auch noch dem ärgsten Sünder zur Bekehrung zu verhelfen; sofern er sich nur bessern will, kann er auf Marias Hilfe bis zum allerletzten Augenblick seines Lebens hoffen. Selbst die Strafen des Fegfeuers werden durch Maria gemildert. (Vgl. Offb. Buch I, Kap. 9, 31, 42, 50; Buch IV, Kap. 138; Buch VI, Kap. 20 u. 117).
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🙏
Tina 13
Die recht verstandene Marienverehrung
Die Gottesmutter belehrte Birgitta darüber, wie sie von ihr geliebt und gelobt werden möchte: «Ich bin die Königin des Himmels. Du sorgst dich darum, wie du mich loben sollst. So wisse denn für gewiss, dass jegliches Lob meines Sohnes auch mein Lob ist. Wer Ihn beleidigt, beleidigt auch mich, denn ich habe Ihn so innig geliebt und Er mich, dass wir beide …Mehr
Die recht verstandene Marienverehrung

Die Gottesmutter belehrte Birgitta darüber, wie sie von ihr geliebt und gelobt werden möchte: «Ich bin die Königin des Himmels. Du sorgst dich darum, wie du mich loben sollst. So wisse denn für gewiss, dass jegliches Lob meines Sohnes auch mein Lob ist. Wer Ihn beleidigt, beleidigt auch mich, denn ich habe Ihn so innig geliebt und Er mich, dass wir beide gleichsam ein Herz waren. Und Er hat mich, die ich ein irdenes Gefäß war, so ehrenvoll geehrt, dass Er mich über alle Engel erhöht hat. Du sollst mich daher in dieser Weise preisen: <Gelobt seist Du, Gott, Schöpfer aller Dinge, der Du Dich nicht gescheut hast, in den Schoss der Jungfrau Maria hinabzusteigen! Gepriesen seist Du, Gott, der Du ohne Beschwer bei der Jungfrau Maria hast weilen wollen und sie für würdig erachtet hast, von ihr Dein unbeflecktes, sündeloses Fleisch anzunehmen! Gepriesen seist Du, Gott, der Du zur Jungfrau Maria gekommen bist zur Freude ihrer Seele und all ihrer Glieder und dann wieder zur Freude all ihrer Glieder sündelos aus ihr hervorgegangen bist! Gepriesen seist Du, Gott, der Du nach Deiner Himmelfahrt Deine Mutter, die Jungfrau Maria, durch häufige Tröstungen erfreut und sie durch Dich selber, um sie zu trösten, heimgesucht hast! Gepriesen seist Du, Gott, dass Du den Leib und die Seele der Jungfrau Maria, Deiner Mutter, in den Himmel aufgenommen und über alle Engel ehrenvoll neben Deine Gottheit gesetzt hast! Erbarme Dich meiner um ihrer Fürbitte willen!»> (Offb. Buch I, Kap. 8).