Sunamis 49
11341

Der Rosenkranz der Heilung und Hilfe

Dieser Rosenkranz, dessen Kernteil aus der Wiederholung des Jesusgebets besteht, wurde für Christen geschrieben, die gerne das Jesusgebet für die Erhörung von eigenen Gebetsanliegen oder die von Mitmenschen verrichten möchten. Man kann für das Rosenkranzgebet einen normalen Rosenkranz nehmen. Auf den Vater-unser-Perlen wird gebetet: „Abba, Vater, erhöre mich um des Namens Jesu, Deines vielgeliebten Sohnes willen!" Zur Erklärung: Die Anrede Abba, Vater, bezieht sich auf das Gebet Jesu am Ölberg zu seinem Vater (Mt 26,39). Wenn wir den Vater im Namen Jesu bitten, dann tun wir das, was Jesus uns selbst gelehrt hat:

„Wahrlich, wahrlich, ich sage Euch: wenn ihr den Vater um etwas bitten werdet, wird er es Euch in meinem Namen geben. Bis jetzt habt ihr um nichts in meinem Namen gebeten. Bittet, und Ihr werdet empfangen, damit Eure Freude vollkommen sei" (Joh 16,23-25). Jesus verspricht uns eine „vollkommene Freude", wenn wir in seinem Namen den Vater bitten. Wir rufen unseren Herrn Jesus Christus als den „vielgeliebten Sohn" des Vaters an, weil bei der Taufe im Jordan der Vater den Sohn als von ihm geliebt bezeugte. Und siehe, eine Stimme aus dem Himmel sprach: „Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe" (Mt 3,17).

Auf den Perlen für das Ave-Maria werden kurze Stoßgebete gesprochen. Zunächst einmal „Jesus, Sohn Gottes, erbarme Dich meiner". Dieses Stoßgebet nimmt Bezug auf die Begegnung Jesu mit dem blinden Bartimäus. „Und sie kamen nach Jericho, und als er mit seinen Jüngern und vielem Volk aus Jericho herauszog, saß der Sohn des Timäus, Bartimäus, ein blinder Bettler, am Wege. Als er hörte, es sei Jesus, der Nazarener, begann er laut zu schreien: „Sohn Davids, Jesus, erbarme Dich meiner." Viele fuhren ihn an, er solle still sein, er aber schrie noch lauter: „Sohn Davids, erbarme Dich meiner." Da blieb Jesus stehen und sprach: „Ruft ihn her." Nun riefen sie den Blinden und sagten ihm: „Mut! Steh auf. Er ruft Dich." Der aber warf seinen Mantel ab, sprang auf und kam zu Jesus. Und Jesus wandte sich ihm zu und sprach: „Was willst Du, das ich Dir tun soll?" Der Blinde antwortete ihm: „Rabbuni, dass ich wieder sehen kann." Da sprach Jesus zu ihm: „Geh, Dein Glaube hat Dir Heilung gebracht." Und sogleich sah er wieder und folgte ihm auf dem Wege (Mk 10,46-52). Von diesem Zitat aus dem Evangelium: „Geh, Dein Glaube hat Dir Heilung gebracht" leitet sich der Rosenkranz der Heilung ab.

Betrachten wir einmal gemeinsam die Blindenheilung in Jericho. Bartimäus beginnt laut zu schreien, als Jesus vorbeikommt. Sein Gebet gibt ihm Kraft, gegen den Widerstand und die Forderung der Mitmenschen, er solle still sein, noch lauter zu schreien. Die Anrufung Jesu bewirkt, dass er stehen bleibt und ihn zu sich rufen lässt. Unser Rufen im Namen Jesu bewirkt also die Zuwendung des Herrn. Jesus bleibt stehen und wendet sich dem Bartimäus zu. Als Bartimäus das Erbarmen Jesu angerufen hat, fragt er ihn:
„Was willst Du, das ich Dir tun soll?” Jesus erfüllt den Wunsch des Bartimäus und die Gebete des Bartimäus haben sicherlich dazu beigetragen, dass sein Glaube vermehrt wurde, denn Jesus betont, dass der Glaube dem Bartimäus die Heilung brachte. Für den Glauben und seine Stärkung benötigen wir das Gebet. Ohne Gebet kein Glaube und ohne Glaube kein Gebet. Bartimäus erhält nicht nur das Licht der Augen, sondern auch jenes der Seele. Er erkennt Jesus als seinen Messias und erhält die Kraft zur Nachfolge Christi, denn es heißt, er wäre Jesus auf dem Weg gefolgt.

Für die innere Haltung beim Rosenkranz der Heilung und Hilfe ist das Gleichnis vom Zöllner und Pharisäer richtungsweisend. In der ostkirchlichen Theologie zur Erklärung des Jesusgebets wird dieses Gleichnis oft zitiert, auch um den Zustand des Menschen als den eines Sünders zu beschreiben. Zu einigen, die sich selbstsicher für gerecht hielten und die übrigen verachteten, sagte er aber auch dieses Gleichnis: „Zwei Menschen gingen hinauf in den Tempel, um zu beten: Der eine war ein Pharisäer und der andere ein Zöllner. Der Pharisäer stellte sich auf und betete bei sich so: „Gott, ich danke Dir, dass ich nicht bin wie die übrigen Menschen: Räuber, Ungerechte, Ehebrecher, auch nicht wie dieser Zöllner da. Ich faste zweimal in der Woche, und ich gebe den Zehnten von allen meinen Einkünften." Der Zöllner aber stand weit entfernt und wollte nicht einmal die Augen zum Himmel erheben, sondern schlug an seine Brust und sprach: „Gott, sei mir Sünder gnädig." „Ich sage Euch: dieser ging gerechtfertigt nach Hause, anders als jener. Denn jener, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden; wer sich selbst aber erniedrigt, wird erhöht werden" (Lk 17,9-14).

Wenn wir also beim Jesusgebet das Erbarmen Gottes anrufen, dann bitten wir um Vergebung und in unserer Bedürftigkeit um das, wessen wir bedürfen (die Liebe Gottes, seine Heilung, seine Vergebung, seine Barmherzigkeit und Zuwendung). Wenn wir Jesus als den „Sohn Gottes" anrufen, dann wiederholen wir das Bekenntnis des Petrus, der ihn als den „Sohn des lebendigen Gottes" bekennt und nach den Worten Christi diese Erkenntnis vom Vater geschenkt bekam. „Da antwortete Simon-Petrus und sprach: Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes" (Mt 16,16).

Bei der Anrufung ,Jesus, eile mir zu helfen', nehmen wir Bezug auf Psalm 69: „0 Gott, komm mir zur Hilfe, Herr, eile, mir zu helfen." Wir bitten den Herrn Jesus, uns schnell zu Hilfe zu eilen; mit dem Wort „eilen" drücken wir aus, dass wir unverzüglich um die Hilfe des Herrn bitten. An dieser Stelle können Sie ihr Anliegen einsetzen: Jesus, eile mir zu helfen (wegen meiner Schulden, wegen dem Frieden in der Familie, wegen meiner Krankheit, ...). Bei der nächsten Anrufung ,Jesus, heile mich' bitten wir den Herrn um die vollständige Heilung von Leib und Seele. Jesus zog umher, Wohltaten spendend, und er schenkte zugleich mit der Vergebung der Sünden auch die Heilung von körperlichen Gebrechen. Dies zeigt uns besonders das Gleichnis vom Gelähmten. Jesus betont in diesem Gleichnis, dass die Vergebung der Sünden an erster Stelle steht und danach folgt die körperliche Heilung. Der Herr hilft dem Gelähmten auf vollständige Weise. Bei ihm gibt es keine halbe Heilung.

Mit der Anrufung ,Heilige Gottesmutter, rette mich' nehmen wir Bezug zur Stillung des Seesturms: Da traten sie hinzu, weckten ihn und riefen: „Herr, rette uns, wir gehen zugrunde!" (Mt 8,25). Wir rufen die Gottesmutter an, dem Herrn Jesus unsere Bitte um Rettung zu überbringen. Eingeleitet wird der Rosenkranz mit dem wunderschönen Gebet: „Himmlischer König..." (S. 34).

Wir rufen den Heiligen Geist an als den „Tröster und Geist der Wahrheit, Spender aller Gnaden und Schatzkammer aller Güter." Es ist der Heilige Geist, der uns lehrt, wie wir im Namen beten sollen. Nicht umsonst heißt es im Römerbrief: „Niemand kann Herr Jesus sagen, außer im Heiligen Geist." Zur Heilung durch den Namen Jesus gehört auch untrennbar die Heilung durch die heiligen Mysterien oder Sakramente. Hierzu gehören das Sakrament der Buße, der Empfang der heiligsten Eucharistie und wenn die entsprechenden Bedingungen gegeben sind, das Sakrament der Krankensalbung. In den Sakramenten begegnet uns Jesus mit seiner heilenden Liebe.

Wenn Sie den Rosenkranz der Heilung und Hilfe beten, so können Sie auch um Heilung durch das Sakrament der Buße bitten. Bitten Sie Jesus beim Gebet, dass er durch die Kraft und das Licht seines göttlichen Namens alle Tiefen ihrer Seele durchdringt und alle Verletzungen, Traumata und Wunden und seelischen Verwundungen heilt. Starez Porphyrios empfiehlt, dass Sie mit einem Priester ein Beichtgespräch führen und diesem Priester (soweit sie sich nur erinnern können) alle Verwundungen, Einflüsse und Schwierigkeiten, natürlich auch die Sünden ihres Lebens seit der Geburt (soweit es in Ihrem Gedächtnis vorhanden ist) berichten. Hierzu empfiehlt es sich mit einem Priester, der Zeit hat und gerne bereit ist, sie anzuhören, einen Termin zu vereinbaren. Bitte legen Sie eine so ausführliche Beichte nicht ohne Voranmeldung bei einem Priester ab. Sollten Sie in einer Reihe von Beichtenden sein, so könnten Sie Ihre Mitmenschen behindern, denn für eine derartige Beichte braucht es Zeit und Sie können nicht erwarten, dass eine Reihe von Beichtwilligen, die hinter Ihnen ansteht, länger bereit ist zu warten.

Der Gebetstext für den Rosenkranz der Heilung und der schnellen Hilfe

Zur Einleitung wird das Glaubensbekenntnis gebetet:

Ich glaube an den einen Gott, den allmächtigen Vater, Schöpfer des Himmels und der Erde, aller sichtbaren und unsichtbaren Dinge. Und an den einen Herr Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, er ist aus dem Vater geboren vor aller Zeit. Licht vom Lichte, wahrer Gott vom wahren Gott. Gezeugt nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater, durch ihn ist alles geschaffen.

Für uns Menschen und um unseres Heiles willen ist er vom Himmel herabgestiegen. Er hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist, aus Maria der Jungfrau und ist Mensch geworden. Gekreuzigt wurde er für uns unter Pontius Pilatus und hat den Tod erlitten und ist begraben worden und ist auferstanden am dritten Tage, gemäß der Schrift. Er ist aufgefahren in den Himmel und sitzet zur Rechten des Vaters. Er wird wiederkommen in Herrlichkeit, Gericht zu halten über Lebende und Tote, und seines Reiches wird kein Ende sein. Und an den Heiligen Geist, den Herrn und Lebenspender, der vom Vater (und vom Sohne) ausgeht. Er wird mit dem Vater und dem Sohne zugleich angebetet und verherrlicht. Er hat gesprochen durch die Propheten. Ich glaube an die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche. Ich bekenne die eine Taufe zur Vergebung der Sünden. Ich erwarte die Auferstehung der Toten und das Leben der kommenden Welt. Amen.

Danach:

Vater unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name, Dein Reich komme, Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

(Anmerkung: In ostkirchlichen Gebetbüchern findet sich auch die Übersetzung, anstelle von „und führe uns nicht in Versuchung" der Wortlaut „und lass uns nicht fallen in der Versuchung". Die Übersetzung des Vater Unsers in die deutsche Sprache hat sich als schwierig erwiesen).

Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und allezeit und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen

Dann das Gegrüßet seist Du Maria:

Gottesgebärerin und Jungfrau Maria, sei gegrüßt, voll der Gnade; der Herr ist mit Dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht Deines Leibes, weil Du geboren den Heiland und Erlöser unserer Seelen. Amen.
Heilige Maria Muttergottes bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Todes. amen

und noch das Gebet ,Himmlischer König'.

Himmlischer König, Du Tröster und Geist der Wahrheit, der Du überall bist und alles erfüllst, Du Hort der Güter und Spender des Lebens, komm und wohne in uns! Reinige uns von allem Makel und rette, Gütiger, unsere Seelen!

Es folgt dann nachfolgend der Text:

Auf der Vater-Unser-Perle:
„Abba, Vater, erhöre mich um des Namens Jesu, Deines vielgeliebten Sohnes willen!

Auf der Gegrüßet-seist-Du-Maria-Perle:
Jesus, Sohn Gottes, erbarme Dich meiner!
Jesus, eile mir zu helfen!
Jesus, in Deinem Namen heile mich!
Jesus, in Deiner Vollmacht befreie mich!
Heilige Gottesmutter, rette mich!"

Am Schluss folgt das Gebet ,Unter Deine Barmherzigkeit'.
„Unter Deine Barmherzigkeit flüchten wir uns, Gottesgebärerin, Jungfrau. Verschmähe nicht unser Flehen in der Not, sondern erlöse uns aus den Gefahren. Du einzig Reine und Gesegnete. Allheilige Gottesgebärerin, rette uns."

das rot geschriebene fügte ich noch zum Gebet hinzu,

ich fand diesen rosenkranz hier:

Heilig Blut Gemeinschaft - Jesusgebet - Gebete

Der Rosenkranz der Heilung und Hilfe

Dieser Rosenkranz, dessen Kernteil aus der Wiederholung des Jesusgebets besteht, wurde für Christen geschrieben, die gerne das Jesusgebet für die Erhörung von eigenen Gebetsanliegen oder die von Mitmenschen verrichten möchten. Man kann für das Rosenkranzgebet einen normalen Rosenkranz nehmen. Auf den Vater-unser-Perlen wird gebetet: „Abba, Vater, erhöre mich um des Namens Jesu, Deines vielgeliebten Sohnes willen!" Zur Erklärung: Die Anrede Abba, Vater, bezieht sich auf das Gebet Jesu am Ölberg zu seinem Vater (Mt 26,39). Wenn wir den Vater im Namen Jesu bitten, dann tun wir das, was Jesus uns selbst gelehrt hat:

„Wahrlich, wahrlich, ich sage Euch: wenn ihr den Vater um etwas bitten werdet, wird er es Euch in meinem Namen geben. Bis jetzt habt ihr um nichts in meinem Namen gebeten. Bittet, und Ihr werdet empfangen, damit Eure Freude vollkommen sei" (Joh 16,23-25). Jesus verspricht uns eine „vollkommene Freude", wenn wir in seinem Namen den Vater bitten. Wir rufen unseren Herrn Jesus Christus als den „vielgeliebten Sohn" des Vaters an, weil bei der Taufe im Jordan der Vater den Sohn als von ihm geliebt bezeugte. Und siehe, eine Stimme aus dem Himmel sprach: „Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe" (Mt 3,17).

Auf den Perlen für das Ave-Maria werden kurze Stoßgebete gesprochen. Zunächst einmal „Jesus, Sohn Gottes, erbarme Dich meiner". Dieses Stoßgebet nimmt Bezug auf die Begegnung Jesu mit dem blinden Bartimäus. „Und sie kamen nach Jericho, und als er mit seinen Jüngern und vielem Volk aus Jericho herauszog, saß der Sohn des Timäus, Bartimäus, ein blinder Bettler, am Wege. Als er hörte, es sei Jesus, der Nazarener, begann er laut zu schreien: „Sohn Davids, Jesus, erbarme Dich meiner." Viele fuhren ihn an, er solle still sein, er aber schrie noch lauter: „Sohn Davids, erbarme Dich meiner." Da blieb Jesus stehen und sprach: „Ruft ihn her." Nun riefen sie den Blinden und sagten ihm: „Mut! Steh auf. Er ruft Dich." Der aber warf seinen Mantel ab, sprang auf und kam zu Jesus. Und Jesus wandte sich ihm zu und sprach: „Was willst Du, das ich Dir tun soll?" Der Blinde antwortete ihm: „Rabbuni, dass ich wieder sehen kann." Da sprach Jesus zu ihm: „Geh, Dein Glaube hat Dir Heilung gebracht." Und sogleich sah er wieder und folgte ihm auf dem Wege (Mk 10,46-52). Von diesem Zitat aus dem Evangelium: „Geh, Dein Glaube hat Dir Heilung gebracht" leitet sich der Rosenkranz der Heilung ab.

Betrachten wir einmal gemeinsam die Blindenheilung in Jericho. Bartimäus beginnt laut zu schreien, als Jesus vorbeikommt. Sein Gebet gibt ihm Kraft, gegen den Widerstand und die Forderung der Mitmenschen, er solle still sein, noch lauter zu schreien. Die Anrufung Jesu bewirkt, dass er stehen bleibt und ihn zu sich rufen lässt. Unser Rufen im Namen Jesu bewirkt also die Zuwendung des Herrn. Jesus bleibt stehen und wendet sich dem Bartimäus zu. Als Bartimäus das Erbarmen Jesu angerufen hat, fragt er ihn:
„Was willst Du, das ich Dir tun soll?” Jesus erfüllt den Wunsch des Bartimäus und die Gebete des Bartimäus haben sicherlich dazu beigetragen, dass sein Glaube vermehrt wurde, denn Jesus betont, dass der Glaube dem Bartimäus die Heilung brachte. Für den Glauben und seine Stärkung benötigen wir das Gebet. Ohne Gebet kein Glaube und ohne Glaube kein Gebet. Bartimäus erhält nicht nur das Licht der Augen, sondern auch jenes der Seele. Er erkennt Jesus als seinen Messias und erhält die Kraft zur Nachfolge Christi, denn es heißt, er wäre Jesus auf dem Weg gefolgt.

Für die innere Haltung beim Rosenkranz der Heilung und Hilfe ist das Gleichnis vom Zöllner und Pharisäer richtungsweisend. In der ostkirchlichen Theologie zur Erklärung des Jesusgebets wird dieses Gleichnis oft zitiert, auch um den Zustand des Menschen als den eines Sünders zu beschreiben. Zu einigen, die sich selbstsicher für gerecht hielten und die übrigen verachteten, sagte er aber auch dieses Gleichnis: „Zwei Menschen gingen hinauf in den Tempel, um zu beten: Der eine war ein Pharisäer und der andere ein Zöllner. Der Pharisäer stellte sich auf und betete bei sich so: „Gott, ich danke Dir, dass ich nicht bin wie die übrigen Menschen: Räuber, Ungerechte, Ehebrecher, auch nicht wie dieser Zöllner da. Ich faste zweimal in der Woche, und ich gebe den Zehnten von allen meinen Einkünften." Der Zöllner aber stand weit entfernt und wollte nicht einmal die Augen zum Himmel erheben, sondern schlug an seine Brust und sprach: „Gott, sei mir Sünder gnädig." „Ich sage Euch: dieser ging gerechtfertigt nach Hause, anders als jener. Denn jener, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden; wer sich selbst aber erniedrigt, wird erhöht werden" (Lk 17,9-14).

Wenn wir also beim Jesusgebet das Erbarmen Gottes anrufen, dann bitten wir um Vergebung und in unserer Bedürftigkeit um das, wessen wir bedürfen (die Liebe Gottes, seine Heilung, seine Vergebung, seine Barmherzigkeit und Zuwendung). Wenn wir Jesus als den „Sohn Gottes" anrufen, dann wiederholen wir das Bekenntnis des Petrus, der ihn als den „Sohn des lebendigen Gottes" bekennt und nach den Worten Christi diese Erkenntnis vom Vater geschenkt bekam. „Da antwortete Simon-Petrus und sprach: Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes" (Mt 16,16).

Bei der Anrufung ,Jesus, eile mir zu helfen', nehmen wir Bezug auf Psalm 69: „0 Gott, komm mir zur Hilfe, Herr, eile, mir zu helfen." Wir bitten den Herrn Jesus, uns schnell zu Hilfe zu eilen; mit dem Wort „eilen" drücken wir aus, dass wir unverzüglich um die Hilfe des Herrn bitten. An dieser Stelle können Sie ihr Anliegen einsetzen: Jesus, eile mir zu helfen (wegen meiner Schulden, wegen dem Frieden in der Familie, wegen meiner Krankheit, ...). Bei der nächsten Anrufung ,Jesus, heile mich' bitten wir den Herrn um die vollständige Heilung von Leib und Seele. Jesus zog umher, Wohltaten spendend, und er schenkte zugleich mit der Vergebung der Sünden auch die Heilung von körperlichen Gebrechen. Dies zeigt uns besonders das Gleichnis vom Gelähmten. Jesus betont in diesem Gleichnis, dass die Vergebung der Sünden an erster Stelle steht und danach folgt die körperliche Heilung. Der Herr hilft dem Gelähmten auf vollständige Weise. Bei ihm gibt es keine halbe Heilung.

Mit der Anrufung ,Heilige Gottesmutter, rette mich' nehmen wir Bezug zur Stillung des Seesturms: Da traten sie hinzu, weckten ihn und riefen: „Herr, rette uns, wir gehen zugrunde!" (Mt 8,25). Wir rufen die Gottesmutter an, dem Herrn Jesus unsere Bitte um Rettung zu überbringen. Eingeleitet wird der Rosenkranz mit dem wunderschönen Gebet: „Himmlischer König..." (S. 34).

Wir rufen den Heiligen Geist an als den „Tröster und Geist der Wahrheit, Spender aller Gnaden und Schatzkammer aller Güter." Es ist der Heilige Geist, der uns lehrt, wie wir im Namen beten sollen. Nicht umsonst heißt es im Römerbrief: „Niemand kann Herr Jesus sagen, außer im Heiligen Geist." Zur Heilung durch den Namen Jesus gehört auch untrennbar die Heilung durch die heiligen Mysterien oder Sakramente. Hierzu gehören das Sakrament der Buße, der Empfang der heiligsten Eucharistie und wenn die entsprechenden Bedingungen gegeben sind, das Sakrament der Krankensalbung. In den Sakramenten begegnet uns Jesus mit seiner heilenden Liebe.

Wenn Sie den Rosenkranz der Heilung und Hilfe beten, so können Sie auch um Heilung durch das Sakrament der Buße bitten. Bitten Sie Jesus beim Gebet, dass er durch die Kraft und das Licht seines göttlichen Namens alle Tiefen ihrer Seele durchdringt und alle Verletzungen, Traumata und Wunden und seelischen Verwundungen heilt. Starez Porphyrios empfiehlt, dass Sie mit einem Priester ein Beichtgespräch führen und diesem Priester (soweit sie sich nur erinnern können) alle Verwundungen, Einflüsse und Schwierigkeiten, natürlich auch die Sünden ihres Lebens seit der Geburt (soweit es in Ihrem Gedächtnis vorhanden ist) berichten. Hierzu empfiehlt es sich mit einem Priester, der Zeit hat und gerne bereit ist, sie anzuhören, einen Termin zu vereinbaren. Bitte legen Sie eine so ausführliche Beichte nicht ohne Voranmeldung bei einem Priester ab. Sollten Sie in einer Reihe von Beichtenden sein, so könnten Sie Ihre Mitmenschen behindern, denn für eine derartige Beichte braucht es Zeit und Sie können nicht erwarten, dass eine Reihe von Beichtwilligen, die hinter Ihnen ansteht, länger bereit ist zu warten.
Sunamis 49 teilt das
127
Adelita
@Sunamis 49
Danke 💐